Dienstag, Juli 21, 2009

"Das Kreuz mit den Verdiensten"

Die gezielte Hysterie um das Bundesverdienstkreuz für die Menschenrechtlerin Felicia Langer beantwortet die Badische Zeitung mit einem überaus launigen Artikel, der so beginnt:

Für das Ordensreferat des Bundespräsidialamtes hat der Fall auch sein Gutes: Schonung des Budgets. Verleiht man bestimmten Persönlichkeiten ein Bundesverdienstkreuz, dann geben andere ihres unter Protest zurück. Mit etwas Geschick und Politur kann die Behörde so stets eine komfortable Ordensmenge vorrätig halten, ohne nachbestellen zu müssen.

Im Ernst: Ausgezeichnet wird mit dem Bundesverdienstkreuz fraglos auch ein gewisses Maß an Würde und Reife. Dazu gehört nach dem common sense, dass ein Ausgezeichneter aus Respekt vor dem Bundespräsidenten und seinen Orden es unterlässt, die Aberkennung des Verdienstkreuzes bei einem Anderen zu fordern. Auch wenn’s schwerfällt.

So viel Contenance ist der Publizist und Verdienstordensträger Ralph Giordano (86) aus Köln offenbar nicht bereit aufzubringen. Er verlangt schäumend vom Stuttgarter Staatsministerium, der Schriftstellerin Felicia Langer (78) aus Tübingen das in der Vorwoche im Namen des Bundespräsidenten verliehene Bundesverdienstkreuz wieder abzuerkennen. Und droht kaum verhohlen mit der Rückgabe des seinigen – woran den mediengewandten Seidenschalträger am Ende die eigene Eitelkeit hindern dürfte.


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