Samstag, Juli 18, 2009

Alltagsrassismus gegen Muslimas – Wo sind unsere Frauenrechtlerinnen? Wo ist Necla Kelek?

Aiman A. Mazek schildert auf islam.de die Situation, wie es Muslimas in Deutschland inzwischen ergeht. Ein Auszug:

Muslimische Frauenrechtlerinnen erzählten mir von dem täglichen Alltagsrassismus, dem sie in deutschen U-Bahnen, Straßen und öffentlichen Einrichtungen ausgesetzt sind; sie berichteten von verächtlichen Blicken, den ständigen Pöbeleien bis hin zu Tätlichkeiten, wie zuletzt vor einigen Tagen in Bonn geschehen: Eine schwangere, deutsche Muslima wurde in einer U-Bahn von einem Mann aufgefordert den Platz zu verlassen, da dies „nur Plätze für Arier seien“. Als die Muslima ironisch erwiderte, dass sie doch auch Arier sei, wurde er daraufhin handgreiflich. Nur das beherzte Eingreifen eines Marokkaners konnte danach Schlimmeres verhindern. Über die herkömmlichen Medien erfuhren wir darüber nichts, und doch ist es aber passiert.

Kaum einer schreibt davon, keinen scheint dies zu interessieren. Ich frage mich, wo sind unsere bekannten Frauenrechtlerinnen, wenn wieder eine muslimische Frau diskriminiert, angegriffen oder beleidigt wird?

Wo ist die Frauenverteidigerin Necla Kelek geblieben, die sich die „Rettung“ der muslimischen Frauen auf die Fahne geschrieben hat und die stets im Namen dieser Frauen vorgibt zu sprechen? Wo sind ihre Worte der Anteilnahme, der Solidarität und des Mitgefühls? Ich habe nichts davon gehört – kein einziges Wort. (…)

Islamverachtende Hasstiraden lesen wir aber durchaus offen ausgetragen in den einschlägig bekannten Websites im Internet. Die gleichen Autoren sind es, die dann selbige Texte als Kommentare getarnt in den Leserbriefseiten oder Artikelreaktionen der Mainstream-Zeitungen posten. Es sind auch dieselben Hassmails, die uns auf islam.de täglich erreichen. Die Extremisten machen sich nicht mal die Mühe, sie umzuschreiben. Kaum jemand – bis auf Ausnahmen (Sabine Schiffer u.a.) untersucht das. Manchmal, wenn es ganz übel wird, schließt man dann den Kommentarbereich – wie vor einiger Zeit auf den Seiten der WELT geschehen – weil selbst dem Hartgesottenen beim Anblick des rassistischen Abfallhaufens, der da in die virtuelle Welt tagtäglich abgeladen wird, speiübel wird.