Sonntag, Juli 12, 2009

Zentralrat der Ex-Muslime will Kritikern der Islamophobie einen Maulkorb verpassen

Über die sehr zweifelhafte Gruppierung "Zentralrat der Ex-Muslime" gibt es derzeit eine Pressemeldung, die von rechtsradikalen Bloggern ebenso eilfertig aufgenommen wird wie von diversen Journalisten. (Liegt es an dem anmaßenden Namen "Zentralrat"? Würden Männerrechtler plötzlich auch von etlichen Medien zitiert, sobald sie sich "Zentralrat der Männerbewegung" nennen? Oder freuen sich unsere Journalisten einfach über diese Form der Entlastung, weil sie damit bis zum nächsten Mordfall an einer Muslima weiter Stimmung schüren können wie bisher?)

In dem erwähnten Text heißt es:

"Der Mord an der jungen Ägypterin ist schrecklich. Aber die Bluttat gibt keiner islamischen Organisation das Recht, daraus politischen Nutzen zu ziehen und Islamkritikern einen Maulkorb zu verpassen", sagte Zentralratsvorsitzende Mina Ahadi der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe). Es gebe auch keine Anzeichen für eine Islamphobie in Deutschland. "Im Gegenteil, die Bundesregierung hat immer wieder erstaunliche Zugeständnisse an die hier lebenden Muslime gemacht, zuletzt beim sogenannten Islamgipfel", so Ahadi. Die Bundesregierung müsse eher aufpassen, dass sie nicht mit falschen Zugeständnissen dem radikalen Islamismus Vorschub leiste. "Plötzlich redet keiner mehr über sogenannte Ehrenmorde, die hier in islamisch geprägten Familien traurige Realität sind. Zu uns kommen Mädchen in Todesangst, die einen deutschen Freund haben oder nicht mehr Jungfrau sind. Diesen Frauen müssen wir helfen und nicht islamischen Fanatikern", fordert die Zentralratsvorsitzende.


Dieser Text ist so erschreckend stumpfsinnig, dass man darauf nur noch mit Sarkasmus reagieren kann. Etwa so:

Mädchen in Todesangst, das ist schrecklich. Aber diese Angst gibt keiner fragwürdigen Organisation das Recht, daraus politischen Nutzen zu ziehen und den Kritikern der Islamophobie einen Maulkorb zu verpassen. Es gibt auch keine Anzeichen für ein Nachlassen der Islamophobie in Deutschland. Im Gegenteil, die deutschen Medien haben immer wieder erstaunliche Zugeständnisse an die Steigbügelhalter der Fremdenfeinde gemacht, zuletzt bei ihrer Berichterstattung über die Reaktionen auf Marwa el-Sherbinis Tod in Ägypten. Die deutschen Medien müssen eher aufpassen, dass sie nicht mit fahrlässigem Handeln den radikalen Moslemhassern Vorschub leisten. Vermutlich redet schon bald keiner mehr über den sogenannten "alltäglichen Rassismus" gegen Muslime, der hier in unserem Land traurige Realität ist. Nach dem Mord von Dresden, mitten in einem Gerichtssaal, woraufhin ein herbeieilender Polizist offenbar statt auf den Täter auf den nächsten Moslem schoss, haben muslimische Mädchen Todesangst, weil sie ein Kopftuch tragen oder sich gegen Beschimpfungen zur Wehr setzen möchten. Diesen Frauen müssen wir zuhören und nicht den Leuten, die den Moslemhassern Rückendeckung geben.

Passend ist allerdings, dass der Quatsch des "Zentralrats" in der "Leipziger Volkszeitung" erschien. Das ist dasselbe Blatt, das vor einigen Wochen als erstes die Werbetrommel für Ulfkottes "Vorsicht Bürgerkrieg" rührte. Irgendjemand in der dortigen Redaktion scheint da ideologisch ganz schön unterwegs zu sein ...