Freitag, Dezember 17, 2010

"Kampagne gegen Kachelmann"

Die "Süddeutsche Zeitung" informiert Jörg Kachelmanns Medienanwalt Ralf Höcker. Ein Auszug:

sueddeutsche.de: Alice Schwarzer sagt viel und das ausführlich. Sie kommentiert den Kachelmann-Prozess für Bild und will nun auch ein Buch schreiben. Die Verteidiger Kachelmanns wollten das verbieten lassen. Warum lesen Sie das nicht erst mal?

Höcker: Das wollen wir doch, Frau Schwarzer lässt uns bloß nicht. Wir haben ihr angeboten, das Buch zu prüfen, bevor sie darin weiteren Unsinn verbreitet. Wenn man regelmäßig liest, was Frau Schwarzer zum Fall Kachelmann produziert, muss man ihr Buch nicht erst abwarten, um zu wissen, was davon zu halten sein wird. Wir haben beim Landgericht Köln schon drei einstweilige Verfügungen gegen ihre erschreckend einseitigen und unjournalistischen Artikel erwirkt. Man muss doch damit rechnen, dass ihr Buch wieder genauso viele Fehler und Rechtsverletzungen enthalten wird.

sueddeutsche.de: Verwundert es Sie, dass Frau Schwarzer Ihnen das Buch nicht zeigen will?

Höcker: Allerdings! Ihre Aufregung ist doch heuchlerisch, denn der Anzeigenerstatterin will sie das Buch schließlich auch zeigen. Frau Schwarzer selbst hat sich per Mail an das angebliche Opfer herangeschmissen, ihr das komplette Manuskript zum Lesen angeboten und sogar versucht, ihr einen bestimmten Medienanwalt aufzudrängen, der eine Medienstrategie für die Anzeigenerstatterin entwickeln sollte. Als sie in der Sendung Panorama zu diesem Vorgang befragt wurde, eierte die angeblich unparteiische Frau Schwarzer zunächst peinlich berührt herum. Als die Reporter sie schließlich mit ihren eigenen Mails konfrontierten, die Frau Schwarzer an Kachelmanns Ex-Bekannte geschrieben hatte, verließ sie das Interview, berief sich später auf die üblichen "Gedächtnislücken" und rechtfertigt die Kontaktaufnahme mit der Anzeigenerstatterin nun damit, dass sie "immer so arbeite". Schließlich müsse man Menschen, über die man schreibe, doch die Gelegenheit geben, sich zu äußern. Na also bitte! Da frage ich mich natürlich: Warum gilt das nicht für Herrn Kachelmann? Warum darf er das Buch nicht vorab lesen?


Hier findet man das vollständige Interview mit Ralf Höcker.

Und hier kann man sich noch einmal das Panorama-Interview mit Alice Schwarzer anschauen. Schade, dass man an ihre Behauptungen in früheren Büchern nicht ähnlich kritisch herangegangen ist. Wenn Schwarzer von sich sagt, dass sie "immer so arbeite", nur der weiblichen Seite ihres Konfliktes ihre Zuwendung zukommen zu lassen, ist das allerdings entblößend genug.