Samstag, Januar 08, 2011

Umdenken bei Bertelsmann?

Zu einer Nebendebatte, die letzte Woche in diesem Blog stattfand:

Umso bemerkenswerter ist, dass die Vordenker im Bertelsmann-Auftrag sich nun auch den Verlierern jener Entwicklung zuwenden, die sie zuvor tatkräftig mit vorangetrieben haben. Zwar versicherte ein Sprecher, das habe „überhaupt nichts“ mit den Vorwürfen der Kritiker zu tun. Aber der Lernprozess ist gleichwohl unübersehbar. Denn Studien über Kinderarmut und Einkommensverteilung kamen im reichhaltigen Programm der Stiftung bisher nicht vor. Stattdessen traktierten die selbst ernannten Reformer die Öffentlichkeit lieber mit Standort-Rankings, die sich an geringen Lohnzuwächsen, niedrigen Steuern und kleiner Staatsquote orientierten. Da waren dann folglich die Amerikaner den Schweden stets überlegen, die Steueroase Irland führte die Tabelle an und Deutschland rangierte sogar noch hinter Griechenland. In der jetzt vorgelegten Studie heißt es dagegen, der Staat müsse „ein starker Staat sein, der sozialen Ausgleich als gezielte Gewährleistung von Teilhabechancen“ verstehe und ausgerechnet die skandinavischen Ländern mit ihren hohen Staatsquoten preisen die Autoren als Vorbild und „eine Klasse für sich“.


Der Tagesspiegel berichtet.