Montag, Februar 21, 2011

Lesermail (Matussek)

Einer meiner Leser mailt mir heute anlässlich eines Artikels von Matthias Matussek, der sich mit dem FAZ-Redakteur Patrick Bahners über dessen Buch "Die Panikmacher" zofft, in dem es um die Wortführer bei der neuen Fremdenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft geht:

Guten Tag Arne,

mit solchen "Freunden" braucht die Männerrechtsbewegung eigentlich keine Feinde mehr.

Ein Auszug aus dem Artikel: "Eine dieser Panikmacherinnen ist Ayaan Hirsi Ali, eine zarte und mutige Frau, der im Namen Allahs im Alter von fünf die Klitoris abgeschnitten und später im Koranunterricht wegen Unbotmäßigkeit der Schädel zerschlagen wurde. Sie hat den Absprung geschafft. Ein weiterer Panikmacher ist Henryk M. Broder, der jüdische Publizist, der etwas dagegen hat, dass Israel vom islamofaschistischen Menschenrechtsverächter Mahmud Ahmadinedschad von der Landkarte radiert wird. Eine weitere Panikmacherin wäre Necla Kelek, die türkische Frauenrechtlerin, die gegen die Scharia und das Islamverständnis der Ehrenmörder anschreibt."

Immer wieder derselbe Käse. Von einer lokalen und zugegebenermaßen menschen- und frauenverachtenden Tradition auf den Islam an sich schließen wie Ayaan Hirsi Ali bis zur auch durch unendliche Wiederholung nicht wahrer werdenden Behauptung, Ahmadinedschad wolle Israel "von der Landkarte radieren".

Ich habe Matussek noch nie als Männerechtler in meinem Sinne verstanden, konnte deshalb auch nie verstehen, warum du ihn und seine Bücher öfter positiv erwähnt hast. Matussek ist ein Reaktionärer und Islamophober – mit ihm ist in meinen Augen kein Staat für "unsere Bewegung" zu machen.


Matthias Matussek hatte vor über zehn Jahren – meines Wissens als Folge einer Krise in der eigenen Partnerschaft – ein starkes Buch über die "vaterlose Gesellschaft" geschrieben, auf das ich mich unter anderem in meinem Buch "Sind Frauen bessere Menschen?" sehr positiv bezogen hatte. Obwohl er seitdem die Männerbewegung konsequent links liegen hat lassen, zehrt er von dem durch sein damaliges Buch entstandenen Ruf bei vielen Männern heute noch.