Sonntag, Februar 20, 2011

"Anschein der Unparteilichkeit"

Alice Schwarzer, 68, Gründerin, Verlegerin und Chefredakteurin der feministischen Zeitschrift Emma, hat Partei ergriffen, ein für alle Mal, für die Sache der Frauen. Seit Jahrzehnten kämpft sie dafür, aufrecht, unerschrocken, gegen vielerlei Widerstände - aber nun will sie in einem erbitterten Streit zwischen einer Frau und einem Mann unparteiisch sein. Die "Journalistin und Feministin" (so firmiert sie auf ihrer Homepage im Internet) kommentiert in der Bild-Zeitung den Prozess gegen Jörg Kachelmann, der beschuldigt wird, seine langjährige Geliebte Claudia D. unter Todesdrohungen vergewaltigt zu haben. Sie tut das erklärtermaßen in der Rolle der Journalistin, die sich der Objektivität verpflichtet fühlt. Konnte das gutgehen?

Mittlerweile sind 17 Kommentare erschienen. Es ist nicht gutgegangen.


Die Süddeutsche Zeitung analysiert die bisherige Berichterstattung Schwarzers über den Kachelmann-Prozess.