Hirnforschung: Konservative haben größeres Angstzentrum
Der Artikel ist schon ein paar Wochen alt, aber ich wurde erst dieses Wochenende darauf aufmerksam gemacht:
Linksliberale haben ein anderes Gehirn als Konservative. Die Neurowissenschaftler Ryota Kanai und seine Kollegen von der University of London haben 118 Freiwillige zu ihrer politischen Einstellung befragt und ihnen anschließend per Magnetresonanztomografie (MRT) ins Gehirn geschaut. Bei denjenigen, die aufgrund der Befragung am konservativen Ende einer fünfteiligen Skala verortet wurden, hatte der rechte Mandelkern, die sogenannte Amygdala, ein auffällig großes Volumen. Das Hirnareal gehört zum sogenannten limbischen System und wird besonders bei Angst und in Gefahrensituationen aktiv. Versuchsteilnehmer, die am anderen Ende der Skala mit linksliberalen Auffassungen auffielen (englisch: "liberal"), hatten dafür einen auffallend voluminösen vorderen Gyrus cinguli. Diese Region des Gehirns spielt für Gefühle eine Rolle, wie Mitleid und die Fähigkeit zur Einfühlung in andere Personen.
Gerade mit Bezug auf Themen wie Islamophobie, Homophobie etc. wird dadurch einiges erklärbar – auch, warum Aufklärung und Information bei manchen Leuten nur eine begrenzte Hilfe darstellen. Ergänzend berichtet der Focus:
Dass Liberale sich leichter auf Neues einstellen und Konservative eher an Altbewährtem festhalten, spiegelt sich also auch in der unterschiedlichen Arbeitsweise ihrer Gehirne wider, berichten die Forscher im Fachmagazin „Nature Neuroscience“. (...) Das zeige, warum liberal eingestellte Menschen sich eher auf neue Dinge einlassen als Konservative, erklären die Forscher. Entsprechend machten die Konservativen auch mehr Fehler bei ihrer Aufgabe: Sie drückten auf den Knopf, obwohl sie es eigentlich gar nicht mehr sollten.
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