Sarrazin-Deal: Jüdischer Genosse verlässt aus Protest die SPD
Während Andrea Nahles Thilo Sarrazin und sein Bleiben in der SPD verteidigt, zieht Sergey Lagodinsky, der Vorsitzende des jüdischen Arbeitskreises der Partei, die Konsequenzen und erklärt seinen Austritt:
Lagodinsky betont: "Ich kann es in einer Partei mit einem Sarrazin aushalten, aber ich kann es nicht in einer Partei aushalten, die sich aus Angst vor dem Stammtisch einem Sarrazin nicht stellen will. Oder noch schlimmer: die nicht mal weiß, ob sie das will." Der Umgang mit Thilo Sarrazin sei bezeichnend "für die allgemeine Orientierungslosigkeit der Partei im Umgang mit Vielfalt als brennendem Thema unserer Gegenwart. Während die Anhänger Sarrazins triumphieren, stoßen sich zahlreiche Sarrazin-Kritiker ihre Köpfe wund gegen diese Wand der Verschwiegenheit, in die sich die Spitze eingemauert hat." Selten hätten die Facebook-Diskussionen ratloser gewirkt, selten seien zahlreiche junge SPD-Mitglieder betrübter und beschämter über die eigene Partei gewesen als jetzt, schrieb Lagodinsky.
Spiegel-Online berichtet.
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