Spitzen-Artikel im FOCUS: "Logik spielt in der Goslarer Debatte keine herausragende Rolle"
Still und heimlich, aber voller Selbstgerechtigkeit wollte der Goslarer Filz aus Politik und Medien Monika Ebeling, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, heute aus ihrem Amt entfernen. Ebeling aber weigerte sich, wie ein Lamm zur Schlachtbank geführt zu werden – und sie hat zahlreiche Unterstützer, die von der bisherigen Geschlechterpolitik auch alles andere als begeistert sind. Der entstandene Unmut führte zu einer wachsenden Aufmerksamkeit bundesweiter Medien für die Vorgänge in Goslar, so dass die Bürger der Stadt nicht länger nur auf die sichtlich parteiischen Darstellungen ihrer eigenen Zeitung angewiesen sind. Inzwischen berichtet sogar der FOCUS über den Konflikt:
Es ist gar nicht so leicht herauszufinden, was Goslars Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling eigentlich falsch gemacht haben soll. Selbst wenn man ihre Kritiker fragt, die sie unbedingt aus dem Amt werfen wollen, geht es sehr schnell um die großen und grundsätzlichen Dinge: Darf sich eine städtische Gleichstellungsbeauftragte tatsächlich für beide Geschlechter einsetzen? Darf sie sich beispielsweise gegen eine Ausstellung aussprechen, in der Männer grundsätzlich als Gewalttäter dargestellt werden? Darf sie alles anders machen als ihre Vorgängerinnen? Rüdiger Wohltmann, Linkspartei-Fraktionschef im Goslarer Stadtrat, findet: Sie darf nicht. Und brachte einen Abwahlantrag gegen die Wahlbeamtin ein, der am Dienstag entschieden wird.
Obwohl die Linkspartei in Goslar nur eine Minifraktion von zwei Stadträten bildet, fand sich schnell eine Abwahlkoalition von SPD, Grünen, Bürgerfraktion und FDP, die Ebeling tatsächlich aus dem Amt kegeln dürfte. Überregionale Zeitungen und Fernsehen beschäftigen sich seitdem mit dem Provinzstädtchen, in Blogs ist sogar von der „Schlacht um Goslar“ die Rede. In dem kleinen Harz-Ort stürzen sich die traditionellen Feministinnen und ihre Unterstützer ins Gefecht – gegen eine Frau, die ihrerseits Mails und Solidaritätsadressen aus ganz Deutschland erhält.
Hier geht es weiter. Der Artikel ist insgesamt sehr lesenswert; Alexander Wendt gehört eindeutig zu den besseren Journalisten des FOCUS.
Aber wer hat eigentlich diesen verrückten Slogan "Schlacht um Goslar" in die Debatte geworfen, der inzwischen von Feind und Freund und mehreren Journalisten im Munde geführt wird? *unschuldigguck* :-)
Labels: Schlacht um Goslar
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