Vorsitzender des Bundesforums Männer Gast auf AGENS-Diskussionsveranstaltung
Leser, die dieses Blog seit einiger Zeit verfolgt haben, wissen um einen grundsätzlichen Konflikt zwischen engagierten Männerrechtsgruppen wie MANNdat, der IGAF und AGENS mit der staatsfinanzierten, eher trägen Organisation "Bundesforum Männer". Deren Mitglieder fahren gegen AGENS & Co. bislang einen hochaggressiven Kurs: Die Männerrechtsgruppen sollen durch Veröffentlichungen, deren Anspruch auf Wissenschaftlichkeit allerdings keiner näheren Überprüfung standhält, ins rechte Lager gerückt werden, damit eine Diskussion auf Sachebene vermieden werden kann. Gefordert wurde hier etwa von Thomas Gesterkamp in der feministischen Männerzeitschrift Switchboard ein "cordon sanitair", ein "mentaler Sperrgürtel" um Männerrechtler wie um Rechtsextreme. Ich selbst betrachte derlei Polemik als eine Vergiftung der Debatte und habe das Bundesforum zuletzt vor wenigen Tagen in diesem Blog dazu aufgerufen, sich der kontroversen Diskussion zu stellen, statt den Feminismus zur "reinen Lehre" zu erklären, die nicht hinterfragt werden darf. Das geschah vor allem vor dem Hintergrund einer zunehmenden Verquickung von Hetzpropaganda und Gewaltdrohungen gegen Männerrechtler im linksextremen Umfeld, für die Polemiken wie die oben genannten eine Steilvorlage geliefert haben.
Jetzt nimmt Martin Roswoski, der Vorstandsvorsitzende des Bundesforums Männer, unsere Einladung zu einem Dialog auf Sachebene statt auf der Basis von persönlichen Diffamierungen an. Wir begrüßen ihn insofern sehr herzlich als Teilnehmer einer von uns initiierten Diskussionsveranstaltung, die wir am 16. Juni gemeinsam mit der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung in Hannover (Leibniz-Haus, Holzmarkt 5) durchführen. In dem Flyer, der zu dieser Veranstaltung einläd und der heute herausgeht, heißt es dazu:
Seit rund 20 Jahren sind Frau und Mann juristisch gleichberechtigt. Seit 10 Jahren gibt es eine regierungsamtliche Gleichstellungspolitik für Frauen und seit 2010 auch für Männer. AGENS zieht, zusammen mit der Friedrich-Naumann-Stiftung, Resümee. Wir wollen mit Ihnen das Erreichte, die staatlichen Prägungen und unterlassene Teilhabe der Bürgergesellschaft diskutieren. Wir freuen uns auf einen kritischen Dialog!
16:00 Uhr Beginn
Begrüßung
Was kommt nach dem Feminismus?
Professor Dr. Gerhard Amendt
Gleichstellungsarbeit: Eine Rückschau
Monika Ebeling
Feminismus und Frauengenerationen
Birgit Kelle
Gleichstellung – wozu?
Eckhard Kuhla
18:00h Pause/Imbiss
18:30h Podiumsdiskussion
Zukünftige Gleichstellungspolitik für Bürger
mit:
Prof. Amendt
Monika Ebeling
Dr. Silke Fricke
Birgit Kelle
Martin Rosowski
Moderation:
Eckhard Kuhla
Die Referenten:
Professor Dr. Gerhard Amendt
Institut für Geschlechter- und Generationenforschung
Monika Ebeling
Ehemalige Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goslar
Dr Silke Fricke
Landesvorsitzende Liberale Frauen Niedersachsen
Birgit Kelle
Sprecherin Frau 2000plus
Eckhard Kuhla
Sprecher AGENS e.V.
Martin Rosowski
Bundesvorsitzender des Bundesforums Männer
AGENS e.V., eine Arbeitsgemeinschaft zur Verwirklichung der Geschlechterdemokratie, setzt sich mit seinen Experten ein für ein neues MITeinander zwischen Mann und Frau ein, mit dem Ziel: zurück zur Privatsphäre. AGENS klärt auf mit Veranstaltungen zu den Themen, wie z.B. Effizienz der Gleichstellung, Gewalt im häuslichen Bereich, genderfreie Männer- und Jungensarbeit und initiiert dazu Kooperationsprojekte.
Ende letzten Jahres hatte Martin Rosowski noch in Alice Schwarzers Zeitschrift EMMA seinem "maßlosen Ärger" darüber Ausdruck verliehen, dass "die Medien, seit das Männerthema hochkocht, nicht zur Kenntnis genommen haben, dass es auch Männer wie uns gibt. Stattdessen kommen immer nur die Altmeister der biologistischen Männertheorie wie Gerhard Amendt oder Walter Hollstein zu Wort." Ich hatte die Polemik dieser Äußerung damals auf derselben Ebene beantwortet: "Das einzige Medienorgan, das mit dem Bundesforum spricht, ist die radikalfeministische EMMA, während MANNdat und AGENS inzwischen mit den unterschiedlichsten Medien zusammenarbeiten. Ob da wohl mit dem 'cordon sanitaire' etwas gründlich schiefgelaufen ist?"
Dieser Blogeintrag hier wird zu einer neuen Serie in diesem Blog gehören, die ich mit dem Label "Sommer der Männerbewegung" versehe. Es bahnen sich schon für die unmittelbare Zukunft einige Umbrüche in der Geschlechterdebatte an. "Es scheint gerade ein Paradigmenwechsel stattzufinden" mailte mir so vor einigen Wochen auch eine Redakteurin des ORF, die mich um ein Interview zum Thema "Maskulismus" bat (den Job hat jetzt allerdings Professor Amendt übernommen, der ohnehin zeitweise in Wien sitzt). Diese Frau hat Recht: In den letzten Wochen tobten und wüteten die Feminismus-Gläubigen mit ihren Attacken im Internet, dem Mobbing gegen Monika Ebeling, die Morddrohungen an die IGAF usw. nicht ohne Grund. Dass uns hier einige Veränderungen bevorstehen ist zunehmend unübersehbar.
Labels: Sommer der Männerbewegung
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