Apartheid in Pinneberg: Bürgermeisterin macht Hallenbad zur männerfreien Zone
Elke Fasshauer hat in ihrem Leben schon viel gesehen. So schnell kann sie nichts schocken. Das sagt die 69-Jährige Pinnebergerin zumindest. Am vergangenen Sonntag war es vorbei mit der Besonnenheit. Die Seniorin war stinksauer. Am städtischen Pinnberger Schwimmbad hatte sie ein Schild entdeckt. Die Aufschrift: "NEU NEU NEU: Ab jetzt Frauenbaden". Immer sonntags, von 8.30 bis 11 Uhr. Männer müssen draußen bleiben. Fasshauer kommt seit 30 Jahren ins Schwimmbad, mit ihrem Freundeskreis, davon die Hälfte Männer. Den Herren wird der Zutritt künftig verwehrt.
Das berichtet das Hamburger Abendblatt. Genaueres erfährt man aus der Regionalzeitung:
Was in anderen Kommunen bereits als spezielles Angebot vor allem für muslimische Frauen besteht, wird in Pinneberg nicht auf eine spezielle weibliche Zielgruppe eingeschränkt. Die Kritik nach der Ankündigung ließ nicht lange auf sich warten. Vor allem männliche Schwimmer beschwerten sich über die geplante „Frauen-Zeit“ und sehen in der Tatsache, dass Männer zu dieser Zeit aus dem Hallenbad ausgesperrt werden sollen, eine Diskriminierung.
Hier geht es weiter.
Ich bin überrascht über die Proteste. An unseren Universitäten sind männerfreie Frauenbibliotheken seit Jahrzehnten gang und gäbe – und da geht es nicht nur um zweieinhalb Stunden. Ist der Aufruhr in Pinneberg ein erstes Zeichen dafür, dass sich immer weniger Menschen so einen Mumpitz bieten lassen?
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