Samstag, Juli 02, 2011

Frauenfußball: eine frauenverachtende Demütigung?

Naomi Braun-Ferenczi kommentiert für "eigentümlich frei" – ein Auszug:

Ist es das, was die moderne Frau sehen möchte oder sehen soll? Ist es nicht extrem sexistisch und frauenverachtend, wenn einem auf so drastische Weise die weibliche Unterlegenheit in einem bestimmten Bereich vor Augen geführt wird? Frauen können sich nun mal im Sport nicht auf gleicher Augenhöhe mit Männern messen, da ist die Biologie brutal und unerbittlich. Da kann frau ihr Gender bis zum Abwinken auf Mann trimmen: Ihre anatomische Weiblichkeit zeigt ihr unerbittlich ihre Grenzen auf, will die beste Frau einer sportlichen Disziplin mit dem besten Mann derselben wetteifern. Im Weitsprung ist der beste Mann 20 Prozent besser als die beste Frau, bei Kurz- und Langstreckenläufen beträgt die Differenz etwa 10 Prozent.

Aus gutem Grunde werden direkte Vergleiche zwischen Männern und Frauen fast immer vermieden. Als einmal im Jahre 2003 die B-Jugend des VfB Stuttgart gegen die bundesdeutsche Frauennationalmannschaft spielen durfte, zeigten die Knaben den gestandenen Profidamen mit einem Ergebnis von 3:0, wo der Barthel den Most holt. Danach hieß es auf Seiten der Frauenfußballfunktionäre, man habe kein Problem mit dem Resultat, man solle diesem Spiel keine Bedeutung beimessen und doch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Warum eigentlich soll ich nicht? Nur Vergleiche befördern Unterschiede zutage. Äpfel sind vielleicht kerniger, knackiger und vitaminreicher als Birnen. Und Männer sind schneller, kräftiger und testosteronhaltiger als Frauen. Wenn Zuschauer also von einem Spiel schnelle Läufe, kraftvolle Torschüsse und Kampfgeist erwarten, dann dürften sie sich eher Männer als Frauen ansehen, genauso wie sie einen Lauf edler Araberstuten einem Wettrennen von Shetland-Ponys vorziehen.

Warum also soll man das gleiche Vergnügen für Frauenfußball wie für Männerfußball empfinden? Wozu dient diese Demütigung des weiblichen Geschlechts? Ist es der weibliche Humor, über sich selbst zu lachen, wenn man die Schwäche des eigenen Geschlechts demonstriert, ein Humor, der wie jene Lachnummer funktioniert, bei der zufällig ausgesuchte Zuschauer einen Profi-Clown imitieren müssen? Wenn man allerdings den Bierernst betrachtet, mit dem die Staatsmedien die gerade angelaufene Weltmeisterschaft promoten und uns belehren, dass die Frauen-WM genauso wichtig und sehenswert sei wie die der Männer, dass mithin Namen wie Silvia Neid, Anne Trabant und Birgit Prinz genauso legendär klingen sollen wie Helmut Rahn, Franz Beckenbauer und Olli Kahn, dann scheint dieser Wahnsinn doch Methode zu haben.

So vermutet Ellen Kositza in der Zeitschrift „Sezession“, dass wieder einmal die Agenda von Alice Schwarzer durchgesetzt werden solle: „Der abermals aufflackernde Hype ums Frauenspiel ist kein Wunder – was das Frauenmagazin ‚Emma’ einmal mit Nachdruck auf die Agenda setzte, steht mit größter Wahrscheinlichkeit einige Jahre später auf dem gesamtgesellschaftlichen Erziehungsplan. Schwarzer und ihre Frauschaft haben sich auf so vielen Feldern durchgesetzt, dass es anscheinend Zeit wird, auch Nachrangiges wie die Männerbastion Fußball zu entern. Schon 1998 fuhr die ‚Emma’ eine sich über mehrere Ausgaben erstreckende Kampagne unter dem klugen Motto ‚Die Hälfte vom Ball für Frauen’.“


Auch André Lichtschlag kommentiert den aktuellen Medienhype.