Felicia Langer: "Wir sind das andere Gesicht Israels"
Nachdem auf den Seiten des "Tagesspiegel" Felicia Langer wochenlang niedergemacht wurde, darf sie dort jetzt tatsächlich selbst zu Wort kommen:
„So verletzende Anschuldigungen und Verleumdungen habe ich selten erlebt“, sagt Langer. In Israel, wo sie als erste israelische Anwältin nach dem Krieg von 1967 palästinensische Häftlinge verteidigt hat, war sie zwar auch nicht unumstritten. Aber die Kritik sei nicht „so vehement und schrecklich“ gewesen. Besonders trifft sie der Vorwurf, sie habe Israel mit Nazi-Deutschland verglichen. Das habe sie nie gesagt, und der Vergleich sei natürlich falsch. Generell bedauert sie in Deutschland, dass Kritik an Israel oft als „Antisemitismus“ hingestellt werde. „Dieser Missbrauch des Antisemitismus ist tragisch“, findet Langer.
(...) Was nicht stimme: Sie habe niemals einen Palästinenser als Anwältin verteidigt, der einen israelischen Zivilisten verletzt oder getötet habe. Auch die Angriffe durch Kassam-Raketen auf Israel habe sie kritisiert. Aber sie sieht in der Besatzung den „Inbegriff von Gewalt“, der Gegengewalt erzeugt. Wenn sie immer wieder und ohne Rücksichtnahme auf Befindlichkeiten von Teilen der israelischen Gesellschaft diese Politik anprangert, „dann tue ich das, weil dies nicht nur für die Palästinenser eine Tragödie ist, sondern auch für Israel“.
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