Freitag, Februar 05, 2010

Cihad mit Zahnspange – Benz sieht sich bestätigt

Der Berliner Antisemitismusforscher Wolfgang Benz hat sich "zutiefst erschreckt" über den Fall einer Ärztin aus Baden-Württemberg gezeigt, die einen Jugendlichen nicht behandelt hatte, weil er mit Vornamen Cihad heißt. "Das ist ein Beweis dafür, dass die Hetze gegen Muslime in unserem Lande Früchte trägt", sagte Benz am Freitag der Frankfurter Rundschau.


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Der Rheinische Merkur erklärt zum Hintergrund des Falles:

Der Junge ist in der Donau-Stadt am Rande des Schwarzwaldes geboren, und bis jetzt hat anscheinend niemand Anstoß an dem Namen genommen. “Es gab nie Probleme deshalb“, sagte sein Vater am Freitag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Auch das Standesamt der 22 000- Einwohner-Stadt hatte keine Bedenken, als die Eltern den Namen ihres Sohnes nach der Geburt meldeten. “In der Türkei ist das ein gängiger Name“, meinte ein Sprecher. In der Stadtverwaltung kann man nicht nachvollziehen, warum die Ärztin so handelte. Auch bei der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg schüttelt man den Kopf: “Der Name oder die Religion ist kein Grund, jemanden nicht zu behandeln“, sagte Vorstandschefin Ute Maier: “Politik hat im Wartezimmer keinen Platz.“