Lion Edler: "Europäische Dekadenz gegen islamischen und US-amerikansichen Überlebenskampf"
Auf ef-online setzt sich Lion Edler in einem langen Essay mit "Feminismus, Selbstaufgabe und Geschichtsneurose" auseinander. Ein Auszug:
Möglicherweise sog Schwarzer bereits bei der Aufklärung über die Naziverbrechen ein Geschichtsbild auf, das die französische Publizistin Elisabeth Badinter beklagt und vom Feminismus-Kritiker Arne Hoffmann in seinem Buch „Männerbeben“ zitiert wurde. Badinter führte aus, bei der Beschäftigung mit dem Dritten Reich hätten deutsche Feministinnen und Historikerinnen weibliche Täterschaft „fast 40 Jahre lang nahezu vollständig gemieden“ und sich stattdessen „auf die Aktivitäten von Widerstandskämpferinnen oder die weiblichen Opfer des Nationalsozialismus“ beschränkt. So entstand ein Geschichtsbild, welches die Historikerin Claudia Koonz wie folgt beschreibt: „Die Männer waren Nazis und die Frauen unschuldig.“ Dieses Männerbild halte sich bis heute, wie sich im Umgang mit dem Völkermord in Ruanda zeige. Unter den Personen, die für diesen Völkermord angeklagt waren, befanden sich auch 3.564 Frauen. Badinter fragt: „Aber ist das Schweigen der Medien, das sich um diese Frauen hüllt, nicht verblüffend?“
(...) Schwarzer indessen überträgt ihre halb-religiös übersteigerte antifaschistische und ihre feministische Weltsicht auf die Islam-Debatte. Das Kopftuch etwa bezeichnet sie als Brandzeichen, „vergleichbar mit dem Judenstern“. Es kommt bei der Islamkritik öfters vor, dass nicht-feministische Ansätze des Islam, die aber noch lange nicht frauenfeindlich sind, bereits als Beweis für seinen angeblich totalitären beziehungsweise Nazi-ähnlichen Charakter herangezogen werden. Für Nekla Kelek etwa ist in den Moscheen bereits die übliche Sitzordnung mit der Trennung nach Geschlechtern ein Zeichen für Demokratiefeindlichkeit. Damit wären das freilich auch Studentenverbindungen. Zwei vom Bundesfamilienministerium in Auftrag gegebene Studien führten im letzten Jahr zu der Aussage von der Ministerin Kristina Schröder (CDU), „dass eine erhöhte islamische Religiosität korreliert mit einer erhöhten Zustimmung zu Männlichkeitsnormen, die Gewalt legitimieren“. Jedoch: Belastbare Zahlen zur Kriminalitäts-Rate von muslimischen Einwanderern gegenüber Einheimischen konnte keine der beiden Studien vorzeigen.
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