Dienstag, Februar 07, 2006

noch 7. Februar

Die Partystimmung im Kampf der Kulturen erreicht einen neuen Höhepunkt. Offenbar nach dem Motto „Wenn ihr unseren Gott beleidigt und das als Meinungsfreiheit rechtfertigt, machen wir dasselbe jetzt mit eurem“ hat die größte iranische Tageszeitung „Hamschahri“ aktuell einen Wettbewerb begonnen: Wer die schönsten Karikaturen über den Holocaust zeichnet, gewinnt einen Goldpreis! Vielleicht können ja auf diese Weise einige Menschen nachempfinden, welcher Gefühlsaufruhr bei Muslimen gerade ausgelöst worden ist. Farid Mortasawi, Redakteur von „Hamschahri“, kommentiert seine Aktion so: „Die westlichen Zeitungen haben diese gotteslästerlichen Bilder unter dem Vorwand der Pressefreiheit veröffentlicht. Lasst uns sehen, ob sie wirklich meinen, was sie sagen, und auch Bilder über den Holocaust drucken“. In der Tat stellt sich die Frage, ob nun alle Journalisten, die die islamverachtenden Zeichnungen veröffentlicht haben, um unser so heiliges Gut der Presse- und Meinungsfreiheit zu verteidigen, auch Karikaturen veröffentlichen, die an die Tabus _unserer_ Kultur rühren statt an die von irgendwelchen „Ziegenfickern“. Jeder, der hier in den letzten Tagen ausgesprochen große Töne gespuckt hat, müsste doch dafür sein ..?