Sarah Weber: "Antifeministen schaden Männern"
Der Erfolg der erst letztes Jahr gegründeten Schweizer Interessensgemeinschaft Antifeminismus (IGAF) wächst so rapide, dass sich immer mehr Medien dazu zu Wort melden. Aktuell argumentiert Sarah Weber im Schweizer Sonntag, dass die Vehemenz dieser Gruppe und ihre Fokussierung auf den Feminismus als Gegner einer zielführenden Männerpolitik eher schade. Das Problem bei dieser Argumentation: Der Feminismus ist derzeit der größte Gegner einer vernünftigen Männerpolitik und vor dem Auftritt der IGAF wurden die Anliegen der Männerrechtsbewegung nicht nur von den Schweizer Medien schlicht ignoriert.
Dass Sarah Weber keine neutrale Kommentatorin ist, offenbart sich allerdings auch in ihrer Rhetorik: So spricht sie von "selbst ernannten Kämpfern gegen den Feminismus" (Wer hätte sie denn sonst ernennen sollen? Werden Feministinnen auch als "selbst ernannte Kämpferinnen" in Frage gestellt?) und behauptet, sie disqualifizierten sich bereits durch ihre Tonalität und gälten "als fundamentalistische Gruppe, die nicht wirklich ernst genommen werden kann". (Bei wem soll das der Fall sein? In der Redaktion der EMMA? Weber widerspricht sich schon im nächsten Satz, wenn sie enthüllt, dass die IGAF jetzt schon über mehr Mitglieder verfügt, "als die Grünliberale Partei der Schweiz zählt, der eine vielversprechende Zukunft prophezeit wird." Also werden die Antifeministen doch ernst genommen?) Und wenn Weber im letzten Absatz schließlich suggeriert, die IGAF würde "die Frauen als Grund aller Ungerechtigkeit sehen", führt sie die altbekannte Volte aus, bei der "die Frauen" und "der Feminismus" stillschweigend ausgetauscht werden, als wäre das ein und dasselbe. Aber nicht ohne Grund verfügen Gruppen wie die IGAF, aber etwa auch AGENS, über einen Großteil weiblicher Mitglieder.
Wen immer mehr Medien nicht mehr ernst nehmen können, sind Journalisten, die über Jahrzehnte hinweg die politischen Anliegen der Männer bei ihrer Berichterstattung ignoriert haben und jetzt aus allen Wolken fallen, weil inzwischen eine politische Massenbewegung entstanden ist, die deutlich radikaler auftritt als frühere Männergruppen. Dabei ist diese Entwicklung nicht mehr als eine logische Konsequenz der bisherigen Versäumnisse. Wenn sich hier nicht endlich etwas tut, wird sich der Konflikt nur noch mehr zuspitzen als bisher.
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