Montag, Januar 29, 2007

„Ahmadinejad ist menschliches Tier“ ...

... und „alle Terroristen sind Muslime“: Israels Vatikan-Botschafter dreht gerade ein bisschen am Rad. Eine bezeichnende Meldung mit den passenden Kommentaren.

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Sonntag, Januar 28, 2007

Broder zum König der Doofen gekrönt

Heise online meldet:

Wenn ich an der deutschen Medienlandschaft etwas schätze, dann ist das der Sinn für hinterfotzigen Humor, der in der Szene gepflegt wird. Da gibt es etwa den reizbaren Henryk Broder, der in jedem Semikolon eine antisemitische Attacke wittert und der angesichts der vielen für ihn unerträglichen Meinungen erklärt “Das Internet macht doof“. Just dieser zeitferne ältere Herr ist zum Online-Journalist des Jahres 2006 gewählt worden.


In der Tat: Für jemanden, der findet, dass das Internet doof mache, ist das vermutlich der perfideste Preis aller Zeiten. :D

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Freitag, Januar 26, 2007

Antisemit der Woche: das Reinheitsgebot für deutsches Bier

Während dem Hass auf Muslime in unseren Medien die Tore sperrangelweit geöffnet werden, bleiben die Erfinder von immer neuen Vorkommnissen von Antisemitismus bewundernswert einfallsreich. Das Politblog berichtet.

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Donnerstag, Januar 25, 2007

Apropos Antiislamismus in den Medien ...

Besonders beliebt ist bei der Rassistengang von „Politically Incorrect“ derzeit die „Bild“-Zeitung, die das Folteropfer Kurnaz (bei PI gerne als „Bazille“, „Abschaum“ oder „Parasit“ bezeichnet) derzeit dafür mit Dreck bewirft, dass er sich erdreistet hat, über die erlittenen Misshandlungen zu berichten. Bildblog hat sich die Berichterstattung der „Bild“ näher angesehen und bezeichnet sie aus gutem Grund als grob fahrlässig.

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„Narrenfreiheit für Anti-Moslem-Hetze“

Der folgende Beitrag ist ein Gastbeitrag des Journalisten Knut Mellenthin. Er ist ursprünglich in der Zeitung SOZ, Januar 2007, erschienen. (Interessanterweise scheint für die bürgerliche Presse ein gepflegter Rassismus heutzutage nicht der Rede wert zu sein.) Herzlichen Dank für die Erlaubnis zur Weiterveröffentlichung.

Narrenfreiheit für Anti-Moslem-Hetze

Gibt es Moslemfeindlichkeit in Deutschland?

Ja, sagen mehrere Studien auf nationaler und europäischer Ebene. Ihnen zufolge sind antimoslemische Ressentiments und Diskriminierungen in Deutschland sogar relativ weit verbreitet. Nicht nur unter den Dummen im Land, sondern auch im sogenannten Bildungsbürgertum.

Nein, sagt der Spiegel-Journalist Henryk Broder, Autor der politischen Aufklärungsfibel „Hurra, wir kapitulieren“, in der er die „Transformation Europas in einen islamischen Kontinent“ und die „vorauseilende Selbstaufgabe“ der europäischen Eliten vor dieser Entwicklung beklagt. Dem Zentralrat der Juden in Deutschland wirft Broder die Beteiligung an einem Symposion unter dem Titel „Antisemitismus, Islamophobie und Fremdenfeindlichkeit“ vor. „Er gibt damit dem Phantombegriff ‚Islamophobie’ den Anschein des Realen“, so Broder.

Broders Urteil überrascht nicht. Findet sich doch unter den Links auf seiner „Offiziellen Homepage“ auch ein Verweis auf die wohl übelste aller deutschsprachigen antimoslemischen Internetseiten, Politically Incorrect. Neben tendenziös ausgewählten und aufgemachten Nachrichten, in denen vor allem angebliche „Moslemfreunde“ angeprangert werden, bestehen die PI-Seiten überwiegend aus Blogs, wo die Leser ihre Kommentare plazieren können. Im Unterschied zur Mehrzahl der Internet-Blogs wird bei PI aber kaum gestritten. Das lässt auf eine strenge Auswahl der veröffentlichten Beiträge schließen. Umso mehr muss sich der Gründer und Betreiber von PI, der Sportlehrer Stefan Herre, für die dort zu lesenden volksverhetzenden Texte verantwortlich machen lassen.

Was einige von Herres Anhänger zum Besten geben, würde vermutlich zu einem schnellen Ausschlussverfahren aus der NPD reichen. Moslems werden verächtlich nur als „Musels“ oder „Musel-Plebs“ bezeichnet, Verhöhnungen wie „Muselaffen“ sind gleichfalls beliebt. Im NS-Jargon ist von „Bazillen“, „Parasiten“ und „Unkraut“ die Rede. Auch vor Mordphantasien und -aufforderungen wird nicht zurückgeschreckt.

Friedel Frechen, der Pressesprecher der Stadt Bonn, gehört zu den wenigen Politikern, denen PI ein kritisches Wort wert war. „Finden Sie das rechtspopulistische Gesabbel in Ihrem Blog nicht selbst zum Kotzen?“, mailte er am 22. Januar an Stefan Herre. Der schlug die feine Gelegenheit, sich der Form halber von seinem rechtsextremen Gefolge zu distanzieren, jedoch aus. Stattdessen bezeichnete er Frechen als „linken Islamliebhaber“ und verwahrte sich gegen die „Beschimpfung“ seiner Anhänger.

Es wirft ein schlechtes Licht auf unsere Politiker, dass der Bonner Pressesprecher allein auf weiter Flur steht und jetzt in PI einer Diffamierungskampagne ausgesetzt ist. Internetseiten dürfen nicht länger ein rechtsfreier Raum für Volksverhetzung sein. Und eine Webseite wie PI sollte öffentlich so geächtet werden, dass kein Mainstream-Journalist sich mehr traut, sie unter seinen Links zu führen.

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„Der Krieg im Netz“

Nachdem man gerade die „junge welt“ verlinkt hat, muss man natürlich unbedingt auch einen Link auf die aktuelle “Junge Freiheit“ setzen. Dort findet sich heute nämlich ein lesenswertes Interview über die Tücken des Internets – einschließlich einiger treffender Passagen über die Wikipedia.

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„Bazille, Abschaum, Parasit“

In der “jungen welt“ findet sich heute ein interessanter Artikel über Rassismus in den deutschen Medien.

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Dienstag, Januar 23, 2007

„Kein Buch für Kinder“

Eine neue Rezension zum “Dämonenprinz“ steht online.

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Mittwoch, Januar 17, 2007

„So weit wie Broder gehen selbst ganz wilde Rassisten nicht.“

Was ist eigentlich so verwerflich und so verheerend an Broders Auslassungen, dass sie in Blogs wie diesem zum Dauerthmea werden? Das erläutert Knut Mellenthin heute in einer äußerst gründlichen und mehr als billanten Analyse. Klare Leseempfehlung. Wenn es je einen Reader zur neuen Ausländerfeindlichkeit in Deutschland geben wird, gehört dieser Text hinein. Ein Auszug:

Die freundliche Aufnahme, die Broders Buch bei den meisten Medien gefunden hat, bestätigt diesen Befund. Hier und da schieße der Autor ein bißchen übers Ziel hinaus, räumen viele Rezensenten ein, aber das sei doch gerade das Lustige, Unterhaltsame. Die systematische Verbreitung von Ressentiments wird von meinungsbildenden Teilen der deutschen Gesellschaft geschmäcklerisch konsumiert. (...) »Political Incorrectness«, das Spiel mit rassistischen Klischees, steht in Deutschland wieder hoch im Kurs. Kaum jemand wagt in den Mainstream-Medien noch einzuwenden, daß das Verbreiten von Ressentiments schlichtweg unanständig und übrigens auch denkbar unintellektuell ist.


Und genau deshalb ist eine Gegenöffentlichkeit gegen diesen Rassismus im Internet dringend notwendig – genau jene Gegenöffentlichkeit, die Broder allzu gerne abgeschafft sehen würde. Wobei die Ironie in der Sache darin liegt, dass ihm genau dieses gründlich misslingt: Sein Plädoyer, dass die Meinungsfreiheit gefälligst nur einer Elite von 200 Leuten überlassen bleiben sollte, erntete eine lange Reihe Antworten von Lesern, die sich eben nicht den Mund verbieten lassen wollen. Und der Abschlusskommentar zu Broders Beitrag lautet:

Es ist der lächerlichste, populistischste Artikel, den ich seit Ewigkeiten gelesen habe. Er entbehrt jeglicher akademischer Realität und offenbart nur den widerlichen Narzissmus eines Broders, der, wenn er mit der Realität konfrontiert wird, nichts von seinem Schein übrig lässt. (...) Dass ausgerechnet der bekennende Anti-Anti-Semit Broder mit faschistischen Metaphern wie Vertikalgesellschaft herumexperimentiert, zeigt, dass er jeden Scheißehaufen vom Boden heben würde, um ein wenig Aufmerksamkeit zu erhaschen.


Und viele Medienmacher spielen dankbar mit. Manche sicherlich weil sie, wie Mellenthin andeutet, mit Broders Rassismen durchaus sympathisieren. Für andere mag es in einem Zeitalter, in dem die allermeisten Tabus schon längst gebrochen ist, schlicht nichts Faszinierenderes geben als einen Mann, der selbstverloren vor aller Augen mit Scheiße spielt.

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Dienstag, Januar 16, 2007

„Schafft doch endlich diese doofe Meinungsfreiheit ab!“

Henryk M. Broder scheint sich mehr und mehr an einer besonders bedenklichen Phase der deutschen Geschichte zu orientieren. Nach seiner Agitation für Folterlager, Rassismus und Angriffskrieg fordert er nun Meinungsfreiheit nur noch für eine selbsterklärte Elite. Der Oeffinger Freidenker kommentiert.

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Sonntag, Januar 14, 2007

Was ist Micha Brumlik eigentlich für einer?

Mein Verleger Götz Kubitschek hat ihn erlebt.

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Offener Brief an Amazon

Offener Brief an Amazon

Dieses Fundstück halte ich für nicht ganz uninteressant:

Please read, sign and circulate
To: Jeff Bezos, CEO, Amazon.com

As longtime Amazon customers, we are deeply disturbed by your treatment of Jimmy Carter's important new book, Palestine: Peace Not Apartheid.

Under the "Editorial Reviews" heading - a space normally used either for the publisher's own description of a book, or for short, even-handed summaries from listing services such as Booklist and Publishers Weekly - you insist on running the complete, 20-paragraph, 1,636-word text of a review unabashedly hostile to Carter's viewpoint. You have refused to add information shoppers should have in evaluating this review: the fact that the reviewer, Jeffrey Goldberg, is a citizen of Israel as well as the United States, and that he volunteered to serve in the Israeli Defense Forces, for which he worked as a guard at a prison for Palestinian detainees. And you have refused to balance his negative review by giving comparable space to a favorable assessment of the book, even though positive reviews by qualified experts have appeared in many reputable publications.

Because giving so much space in this location to such a negative review is so unusual - if not unprecedented - for Amazon, and because you have refused requests from many customers that you take a more balanced approach, we can only conclude that you are deliberately trying to discourage shoppers from ordering the former President's book.

This is contrary to Amazon's own interests as a bookseller. More important, it's also contrary to the interests of understanding, peace, and justice for all parties to the Israel/Palestine conflict

We are not interested in supporting a corporation that uses its power in the marketplace in such a biased and unconstructive way on such an important issue.

Accordingly, if you do not, by Jan. 22, remove the Goldberg review, move it to the more appropriate "See all Editorial Reviews" page, or restore a semblance of balance by giving comparable space and prominence to a more positive evaluation of Palestine: Peace Not Apartheid, we the undersigned pledge to:

1. Stop shopping at Amazon.com;

2. Completely close our accounts on your service; and

3. Encourage our friends, family, and associates to do likewise.

Sincerely,
The Undersigned


Bis dato 3404 Unterschriften.

Ich blogge diesen Text weniger, um diese Petition zu unterstützen, sondern weil er gut zu früheren Blogeinträgen passt, die darauf hindeuten, dass Amazon immer mehr zum Schauplatz politischer Auseinandersetzungen wird. Dem Verkauf von Carters Buch tut Goldbergs Verriss aber anscheinend keinen Abbruch; zum jetzigen Zeitpunkt steht es auf Platz 5 der US-Amazon-Charts.

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Freitag, Januar 12, 2007

"Doof wie Broder"

Ich muss hier mal eines vorausschicken: Ich suche nicht bewusst nach Artikeln, die diesen seltsamen Gesellen immer wieder entblößen. Tatsächlich habe ich heute zum dritten Mal hintereinander eine Lesermail geblockt, die ein wenig über das HB-Männchen ablästern wollte. Aber wenn man nur ein wenig durchs Netz surft, entdeckt man immer wieder Sachen, bei denen man sich denkt: Scheiße, das ist so bizarr, das muss man wirklich bloggen.

Aktuell hat Stefan Niggemeier, einer der Journalisten hinter Bildblog, einen leidlich lesenswerten Artikel mit obiger wortspielerischer Überschrift in sein privates Blog aufgenommen, der aber vor allem viele interessante Kommentare erhalten hat. Zum Beispiel diesen:

Interessant, dass gerade H.M. Broder sich darüber beklagt, dass jeder seinen Müll im Web ablassen könne. Er bedient sich selbst in seinen alarmistischen Warnungen vor einem nebulösen islamischen Kulturimperialismus gerne aus dem reichhaltigen Fundus an Dolchstoßlegenden bekannter islamophob-rechtsextremer Blogs wie PI. Ein Beispiel: PI bringt eine Story, nach der in Oberösterreich zwei islamische Mütter gegen die Verwendung von Pluszeichen protestieren, weil sie dem christlichen Kreuz ähneln. Dabei beruft sich PI auf eine ominöse Pressemeldung, die drei Kilometer gegen den Wind als Ente zu enttarnen ist. Offenbar eine Kolumne, keine Detailangaben zu Ort oder Zeit, drei Ausrufezeichen zur Untermauerung einer Aussage und vor allem: Trotz intensiver Suchmaschinenrecherche findet man keine weiteren Quellen außer den einschlägigen PI-treuen Weblogs und Foren, die diese Nachricht genüßlich ausschlachten. Zumindest darf man also Zweifel an dem Wahrheitsgehalt der Meldung haben. Und was macht Henryk M. Broder? Bedient seine Klientel, indem er dieses hübsche Geschichtchen in einem - wohl als Polemik verstanden wissen wollenden - SpOn-Artikel als Beispiel für die islamische/islamistische (Broder macht da eher selten einen Unterschied) Unterminierung unserer Kultur einbaut - zu Ehren des Spiegel-Geburtstages. Wasser predigen und Wein saufen. Das sind meiner Meinung nach die Momente, in denen sich der klassische Journalismus selber auffrisst. Fast wie die Kannibalen.


(Das alles ist im Original mit den entsprechenden Links versehen.)

Womit sehr gut beschrieben wurde, warum dieses Thema so relevant ist: Diese Kette von rassistischen Spinnereien hinein in die Redaktion (nicht nur) des SPIEGEL halte ich durchaus für ein journalistisches Problem.

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Der Fall Hohmann ist noch nicht erledigt

Martin Hohmann hat gegen seinen Ausschluss aus der CDU, der vor dem Hintergrund einer in den Medien weitgehend falsch zitierten Rede stattfand, inzwischen Verfassungsbeschwerde eingereicht. Der Beschwerde beigefügt sind insgesamt elf Seiten meines Buches “Warum Hohmann geht und Friedman bleibt“.

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„Ungeheuerlicher Frevel“: Gerangel um eine verschwundene Hostie

Wie ich ja schon in einem meiner Bücher erklärt habe, ist Wiesbaden ohne jeden Zweifel die Stadt in Deutschland, in der die abartigsten Verbrechen passieren. Dies macht ein aktueller Artikel aus der Rhein-Main-Presse deutlich:

Die Staatsanwaltschaft spricht von einem außergewöhnlichen Fall: Auslöser ist eine Hostie. Ein Abendmahlbesucher hatte sie, wohl aus Unkenntnis, eingesteckt statt gegessen. Es kam zum Tumult. Gläubige wurden handgreiflich. "Vergleichbares habe ich nicht erlebt", sagt Hartmut Ferse, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiesbaden. "Es ist sicher ein juristisch außergewöhnlicher Fall." Geprüft werden muss gleich ein ganzes Bündel möglicher Straftatsbestände: Es geht um den Vorwurf der Körperverletzung, des Diebstahls und der Störung der Religionsausübung. Nötigung steht im Raum.


Warum eigentlich nicht Entführung? Wenn ich meinen Katholizismus richtig drauf habe, IST die Hostie nach der katholischen Lehre der Leib Christi und steht nicht nur symbolisch dafür ...

Sorry, could not resist. :-)

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Donnerstag, Januar 11, 2007

„Es ist meine Konsequenz aus dem Holocaust“

Ich glaube, dass die EU mehr Druck auf Israel ausüben sollte, damit es sich an die Menschenrechtskonvention hält. Man sollte sich nicht davon einschüchtern lassen, dass Israel diejenigen, die Kritik üben, als Antisemiten bezeichnet. Im Gegenteil: Ich kann mir nicht vorstellen, dass man gegen Antisemitismus kämpfen und zugleich die Unterdrückung eines anderen Volkes bejahen kann.


Die israelische Menschenrechtsaktivistin Roni Hammermann im Interview mit der taz.

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Mittwoch, Januar 10, 2007

Und jetzt alle mitsingen!

Also gut, also gut, geniale Beiträge müsse gewürdigt werden. Also doch noch mal ein Link auf die „Achse des Guten“. Die haben nämlich gerade eine sehr hübsche und tiefsinnige Marseillaise in gerechter Sprache“ entworfen - wenn das nicht wieder viele Talkshoweinladungen und feuilletonistische Ehrungen bringt, weiß ich´s auch nicht. Ein Vers als Kotzprobe:

HÖRT IHR IN DEN VORSTÄDTEN
DIE GRAUSAMEN MULLAHS SCHREIEN?
SIE KOMMEN BIS IN EURE ARME,
EURE TÖCHTER, EURE EHEFRAUEN ZU ENTHAUPTEN!


Und dabei bin ich mir sicher, sie laufen sich mit solchen Texten erst noch warm.

Faszinierend, das waren alles mal seriöse Journalisten ...

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Montag, Januar 08, 2007

Der schlimmste heute noch mögliche Tabubruch?

Hätte ich die Bilder von Saddam Husseins Hinrichtung, die eine drastische Verletzung der Menschenwürde darstellen, auch veröffentlicht, hätte ich darüber entscheiden müssen? Ja. Eine gute Begründung liefert Claudius Seidl.

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Diese Ayatollahs schrecken vor nichts zurück!

Die Bedrohung durch die Mullahs wird immer beängstigender:

Iran droht Israel mit Vergeltung

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Sonntag, Januar 07, 2007

„Es wird wieder gemartert“

Eine erfreuliche Doppelrezension findet sich aktuell in der Fetischzeitschrift „Marquis“ (Ausgabe 39, S. 104):

Es wird wieder gemartert!

Der kleine deutsche Marterpfahlverlag bringt fleißig jeden Monat neuen Lesestoff vor allem für die Anhänger von BDSM auf den Markt. Zwei gelungene Bücher haben wir uns exemplarisch herausgegriffen: "Wachs in deiner Hand" von Cagliostro und "Des Widerspenstigen Zähmung" von Rüdiger Happ. Letzteres ist eine frivol-skurrile Mischung zum Thema Ehe, natürlich in erster Linie unter dem SM-Aspekt, aber nicht nur. Ein wenig wie die berühmte Pralinenschachtel von Forrest Gump - man weiß bei keiner Geschichte, was einen erwartet ...

Das Lesebuch von Cagliostro gefällt mir sehr gut; der Autor gehört zur ersten Garde der SM-Erzähler in Deutschland, und ich hoffe doch, dass er seinem Namensgeber Graf Cagliostro alle Ehre macht und mindestens genauso lange auf Erden weilt wie angeblich dieser ... Mit einem Hauch von Ironie, manchmal geradezu beiläufig werden in seinen Geschichten heftigste SM-Praktiken geschildert. Dann wieder scheint "Wachs in deiner Hand" ein Einblick in das normale Leben zu sein, wo SM wie Zähneputzen dazu gehört. Kurzweilig und amüsant - ich habe das Buch an einem Nachmittag verschlungen!

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Samstag, Januar 06, 2007

Jimmy Carter: Schluss mit der Apartheid in Israel!

Die taz berichtet:

Expräsident Jimmy Carter hat ein Buch über den israelisch-palästinensischen Konflikt geschrieben, in dem er die Zwangstrennung in den besetzten Gebieten mit der Apartheidpolitik Südafrikas vergleicht. Darüber ist ein Streit entbrannt, der den jüdischen Einfluss in den USA thematisiert


„Jüdischer Einfluss in den USA“? Ich ahne schon, an welche Zeitung der nächste Antisemitismusvorwurf geht.

In dem Getöse wird Carter - immerhin der erste US-Bundespolitiker, der sich 1970 gegen die Rassentrennung aussprach, der seit 2002 Träger des Friedensnobelpreises ist und zudem der Architekt des ersten Friedensabkommens im Nahen Ostens war - nun öffentlich als Rassist und Antisemit beschimpft.


Klar. Du kritisierst Apartheid, und du bekommst Beifall. Du kritisierst Apartheid in Israel, und du bekommst Ärger.

Damit greift Carter auf eine Definition von Apartheid zurück, der sich schon Südafrikas Präsident Nelson Mandela, Bischof Desmond Tutu und andere im Hinblick auf die Palästinenser bedient haben, sekundiert die Politologin Phyllis Bennis vom Washingtoner Institute for Policy Studies. Bennis führt zudem aus, dass die UN bereits 1973 ein entsprechendes internationales Abkommen gegen "Verbrechen der Apartheid" verabschiedet hätten, um sicherzustellen, dass das System der Unterdrückung und Diskriminierung einer Gruppe durch eine andere überall auf der Welt illegal sei. Überhaupt geht Carter, der mit seinem Buch "Fakten präsentieren" wollte, die in den USA "nie in den Presseberichten auftauchen", in seiner Kritik nicht über das hinaus, was seinerzeit von Israels Premier Jitzhak Rabin oder von israelischen Historikern öffentlich eingeräumt wurde, nämlich die staatliche Diskriminierung israelischer Araber und Palästinenser sowie ethnische Säuberungen bei der Gründung des Staates Israel.


Ethnische Säuberungen? Hui. Da seh ich doch schon bei einigen Leuten den Schaum vor dem Mund stehen.

Der Artikel geht weiter mit einigen interessanten Beobachtungen über den Versuch, ein Meinungstabu zu errichten – und dessen Scheitern. Lesenswert. Ich freue mich schon auf eine deutsche Übersetzung von Carters Buch. Dann wird von Leuten, die nicht einmal träumen dürften, in derselben Liga wie Carter zu spielen, einiges Getöse zu hören sein.

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Freitag, Januar 05, 2007

"Die wahren Bilder des Neokonservativismus"

Anlässlich der Hinrichtung Saddam Husseins haut ausgerechnet die “Welt“ der „Hängt-ihn-höher!“-Brigade ihr menschenverachtendes Geschwätz um die Ohren, dass es nur so kracht. Eckhard Fuhr ist wahrlich furios:

(...) Manche, die ihn jetzt mit ostentativer Befriedigung baumeln sahen, werden sich hoffentlich daran erinnern, dass sie mit ihm Geschäfte gemacht haben, auch politische. (...) Die Verbrechen, für die Saddam jetzt hingerichtet wurde, waren jedenfalls nicht der Kriegsgrund für einen der dümmsten Kriege der Weltgeschichte. (...) Die Macht der Bilder ist unheimlich. Noch unheimlicher ist aber das offenbar eherne Gesetz, dass im Irak diejenigen, die sich Freiheit und Demokratie auf die Fahnen geschrieben haben, eben jene Bilder produzieren, die ihren Anspruch zunichte machen und künftig die Ikonen ihrer Hybris, ihrer Unfähigkeit, ihrer Niederlage sein werden. Die Befreier des Irak scheitern an sich selbst. Abu Ghraib und die Saddam-Hinrichtung als Krawall-Spektakel zur Handy-Nutzung sind Zeichen einer geradezu pubertären Unreife des Denkens und Handelns. Es sind die wahren Bilder des Neokonservatismus. Die Welterlöser sind Pfadfinder in kurzen Hosen.


Man braucht nur einen Blick in die Blogger-Kamarilla zu werfen, die Bush und seine Henkersknechte (Saddam war bekanntlich nicht der erste, den Georgie-Boy hinrichten ließ) aus der dritten Reihe anfeuern, und kommt unweigerlich zu dem Eindruck: Diese Einschätzung passt exakt.

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Irgendwie typisch

Ich könnte zur Abwechslung auch mal über ein paar andere Trottel lästern als immer dieselben. Da böten sich zum Beispiel diejenigen an, die in meiner (Wahl-)Heimatstadt Wiesbaden die SPD vertreten. Aus diesen Reihen kamen bislang Politiker wie Heidemarie Wieczorek-Zeul und Hans Eichel – Politiker, die wohl nicht gerade als besonders aufgeweckt und immer hellwach gelten. Insofern überrascht auch diese Meldung über die Wiesbadener SPD kaum.

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Donnerstag, Januar 04, 2007

Das HB-Männchen schimpft

Eines meiner letzten Postings hatte ein kleines Nachspiel.

Und da sage einer, die Kunst gepflegter Korrespondenz sei tot. Man muss eben nur einen gebildeten und niveauvollen Ansprechpartner finden.

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Der Nächste bitte

Deutschland führt auch im neuen Jahr das alte Kasperltheater auf: Während selbst breit ausgewalzte Hetze und Angstmacherei gegen den Islam problemlos über die Bühne gehen, gerät der SPIEGEL nicht deshalb in die Kritik, sondern wegen ... na? ... genau: wegen vermeintlichem Antisemitismus. Man stelle sich einmal spaßeshalber vor, dass die Rollen getauscht wären: Gegen den Islam gäbe es keine schärferen Worte, als hier von Brumlik beanstandet wurden, und über das Judentum solch ausführliche Katastrophenszenarien wie von Broder gezeichnet ...

Wie sagte doch einmal so schön R. A. Wilson über das gekonnte spießbürgerliche Vorurteil: Es ist von enormer Bedeutung, immer zum genau richtigen Zeitpunkt die genau richtige Gruppe zu hassen.

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Mittwoch, Januar 03, 2007

"Broder spielt nur den Ausländerfeind"

Eine sehr gründliche Analyse von Broders „Hurra, wir kapitulieren!“ gibt es jetzt auch bei Knut Mellenthin. Dieser Artikel wird demnächst in der Vierteljahresschrift „Wissenschaft und Frieden“ erscheinen.

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