Hilal Sezgin: Warum Broder Unsinn erzählt
In der aktuellen "taz" erklärt Hilal Sezgin, inwiefern es grotesk ist, wenn Henryk Broder sich in die Opferrolle des armen Ausländers und Juden wirft, der vom bösen deutschen Feuilleton gemobbt wird. Und sie macht auch auf eine andere wichtige Sache aufmerksam:
Womit wir beim letzten Stichwort, dem "Mut" wären, den angeblich nur die Islamkritiker bräuchten. Doch auch die Verteidiger der multikulturellen Gesellschaft sind vehementen Anfeindungen ausgesetzt - unter anderem in Online-Leserforen, wo jeder vermeintlich "islamfreundliche" Artikel persönliche Beleidigungen, allgemeine Diffamierungen der "Musels" und die Schilderung von Gewaltfantasien nach sich zieht. Dabei macht der Hass der im Internet organisierten Islamfeinde auch vor nichtmuslimischen Publizisten nicht Halt. Vielleicht ist das mit ein Grund, warum die gegenwärtige Debatte mit so viel Ausdauer und Leidenschaft geführt wird. Gerade im Internet zeigen sich Islamfeinde allen Andersdenkenden gegenüber derart aggressiv, dass sie die Behauptung, es gehe ihnen um Kritik und nicht um Hass, selbst ad absurdum führen.
Hier kann ich definitiv nur zustimmen: aus eigener Erfahrung, aus der Erfahrung meiner Bekannten, die gegen Fremdenfeindlichkeit anschreiben, und schließlich aus dem, was Prominente wie Stefan Niggemeier so an Mails erhalten, sobald sie Rassisten kritisieren. Etliche Menschenfeinde, die für ihr eigenes rechtsradikales Krakeelen lautstark "Meinungsfreiheit" einfordern, knallen komplett durch vor Wut und Hass, sobald jemand Muslime öffentlich in Schutz zu nehmen wagt. Von sachkundiger Islamkritik ist dieses Gegeifer Lichtjahre entfernt.
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