Freitag, April 30, 2010

Wissenschaftler haben Spray entwickelt, das Machos zu Schmusebären macht

Na also, jetzt haben auch die grünen Männer endlich, was sie wollen:

Wish your husband or boyfriend would show his caring side more often? Scientists could have the answer to your prayers - and it's a lot simpler than you might think. They have come up with a spray that makes men more affectionate and in tune with others' feelings. Just a puff or two of the so-called 'cuddle chemical' and even the most macho of males is as sensitive as a woman, they claim. The spray is based on oxytocin - a hormone naturally made in the body and involved in sex, sexual attraction, trust and confidence. It is released into the blood during labour - triggering the production of breast milk - and floods the brain during breastfeeding, helping mother and baby bond. In spray form, it seems the chemical can make a man 'feel' like a woman.


Hier geht es weiter.

Donnerstag, April 29, 2010

Wie eine Podiumsdiskussion zu Israelkritik und Antisemitismus zum Desaster wurde

Angekündigt war eine Debatte, stattdessen fand ein Tumult statt. Die von der Jüdischen Gemeinde zu Berlin organisierte Podiumsdiskussion "Pilgerfahrt nach Auschwitz" im gänzlich überfüllten Centrum Judaicum brachte nur eine Erkenntnis: Eine sachbezogene und faire Debatte zum Umgang deutscher Medien mit dem Themenkomplex Israelkritik, Antizionismus und Antisemitismus scheint derzeit kaum möglich zu sein.

Anlass für die Veranstaltung am vergangenen Dienstag war ein Meinungsartikel von Iris Hefets, die sich in der Taz kritisch damit auseinander gesetzt hatte, wie das notwendige Gedenken an die Verbrechen des Holocaust heute dazu missbraucht wird, jede Kritik an der Politik der israelischen Regierung als antisemitisch zu diffamieren.

Auf dem Podium saßen mit Ines Pohl (Taz), Thomas Schmid (Die Welt) und Stephan-Andreas Casdorff (Der Tagesspiegel) die Vertreter von drei wichtigen Tageszeitungen. Als Moderator war der von seiner Aufgabe anscheinend völlig überforderte Thierry Chervel (Perlentaucher) eingesetzt.


"Ach du lieber Gott" werden Sie jetzt sagen, und Sie haben Recht. Hier können Sie nachlesen, wie das Debakel weiterging.

Noch aufschlussreicher wird es, wenn man im Vergleich dazu die Berichterstattung jener Fraktion liest, die offenbar jeden, der Israels Politik kritisiert, als Antisemit abstempeln möchte. Ein Festschmaus für jeden, der gerne ideologietrunkenes Sprechen analysiert!

Nachtrag: Informativ berichten Tagesspiegel und taz
über das Spektakel; beim Perlentaucher ist man vor Empörung außer sich.

Ministerin Schröder will Boys Day bundesweit einführen

2001 stand ich praktisch allein auf weiter Flur, als ich in meinem Buch "Sind Frauen bessere Menschen?" darauf aufmerksam gemacht habe, dass Jungen an unseren Schulen zu kurz kommen, eine einseitige Mädchenförderung stattfindet und dringend gegengesteuert werden sollte. Natürlich kam es sofort zu massiven Anfeindungen von feministischer Seite, die bis heute weitergehen. Dem unbenommen haben wir in den letzten Jahren eine Männerrechtsbewegung auf die Beine gestellt, die dieses Thema massiv auf die Tagesordnung gesetzt hat. Und inzwischen plädiert Familienministerin Kristina Schröder nachdrücklich für die Einführung des Boys Day – auf der Grundlage: Optionen eröffnen statt umerziehen. Damit folgt sie exakt den Argumenten, die ich auch in späteren Büchern ("Männerbeben", "Rettet unsere Söhne") immer wieder vertreten habe. Nachlesen kann man Schröders Gedanken auch in ihrem Interview mit der Zeit.

Mittwoch, April 28, 2010

Entgleisung gegen Muslime: Irmer muss sich entschuldigen

FDP und CDU stehen in meinem Bundesland, Hessen, im Vergleich zu anderen Bundesländern deutlich rechts. Aber auch dort lässt man Leuten wie Frank Irmer nicht mehr alles kommentarlos durchgehen. Der Hessische Rundfunk berichtet über die aktuellen Querelen.

"Im Kreuzgang von Hannover – Die CDU und ihre Türken"

Ein kleiner Programmtipp:

Die neue Sozialministerin, eine Muslima, sorgt für Riesenaufregung, weil sie ausspricht, was Rechtslage in Deutschland ist: Religiöse Symbole gehören nicht in Schulen. Das gilt spätestens seit dem Karlsruher Urteil von 1995. Kann man sich darüber tatsächlich noch aufregen? Christdemokraten können. Die Ministerin musste sich entschuldigen, bevor sie gestern vereidigt wurde, Ministerpräsident Wulff musste persönlich eingreifen, um die Gemüter zu beruhigen. Über die Macht von religiösen Symbolen im weltlichen Staat: Heute abend in "Der Tag".

Dienstag, April 27, 2010

Angebliche Schweizer "Germanophobie" kritisch hinterfragt

Vor einiger Zeit hatte ich in diesem Blog Berichte über eine angeblich in der Schweiz grassierende "Germanophobie" verlinkt (etwa hier). Dem Feedback aus der Schweizer Leserschaft dieses Blogs zufolge habe es sich dabei allerdings um eine typische aufgebauschte Mediendebatte gehandelt - im Schweizer Alltag merke man praktisch nichts von einer weit verbreiteten Deutschenfeindlichkeit. Inzwischen liegt der erste Teil einer ausführlichen kritischen Auseinandersetzung mit dieser Debatte vor.

Demontage einer Vorzeige-Migrantin

Zu früh gefreut: Als CDU-Ministerpräsident Wulff die türkischstämmige Aygül Özkan in sein Kabinett holte, jubelte die Republik. Doch mit ihren Äußerungen zu Kopftuch und Kruzifix überfordert die künftige Sozialministerin ihre Partei. Die Berufung entpuppt sich als Show.


Spiegel-Online berichtet.

Indische Männerbewegung engagiert gegen häusliche Gewalt

Die indische Männerbewegung bleibt besser als die deutsche, wenn es darum geht, die Anliegen und Probleme von Männern in den Medien zu verankern. Aktuell berichtet die Times of India vom Kampf der indischen Männerrechtler gegen häusliche Gewalt:

Boys don’t cry, especially when they grow up into men who are hit by their women. As stories of battered men come out of the closet, it’s clear that more and more women are losing control and giving in to their wild side.

Tales of rudeness, shouting and violent outbursts are more in the news. Recently, two Iranian women in Bangalore beat up a traffic cop; almost a week later, a drunk woman in Bangalore hit an auto-rickshaw driver.

Take this: Men are getting punched, boxed, kicked with pointed stilettos, and even having hot coffee thrown on their faces. As women initiate assault in an intimate relationship, men become the silent victims. Says Swaroop Sarkar, co-founder of the Battered Men helpline in Delhi, “I was a victim and on the brink of committing suicide. There were days that I wouldn’t get out of bed. I almost lost my job.” But Sarkar didn’t give up. He started a helpline in Delhi, “We get 20 troubled men who come to us for help every week in Delhi itself. They just need our gentleness,” adds Sarkar, who is a textile engineer.

The stories are stark but real. There’s Ravi in Bangalore, all of 31, who studied at IIT, Delhi, and he narrates how he was traumatised by his wife after she discovered he had one kidney. “She threw me out of my own house. Men in our country don’t cry and certainly never get beaten,” says the engineer, who works for an MNC in Bangalore.

These are educated, well-settled and independent men. Says Kiran Bedi, former police commissioner, “These cases are not any different from what causes violence in men against women. For an aggressive woman, it’s determined by the environment she grows up in. She is an equal now. In the beginning, it may be a gradual slip. Or one she feels powerless to resist.”


Hier geht es weiter.

Freitag, April 23, 2010

"Genderpolitik und Voodoo laufen auf das Gleiche hinaus"

Titelgeschichte der letzten ZEIT war: "Was darf man heute noch sagen". Wie man es von dieser Wochenzeitung nicht anders erwarten durfte, schlug sie in ihren Artikeln jedoch um alle echten Tabus einen weiten Bogen. Jetzt allerdings hat Harald Martenstein für die ZEIT ausprobiert, welche Themen tatsächlich wehtun:

Vor ein paar Wochen durfte ich einen Vortrag zum Thema "politische Korrektheit" halten, die Zuhörerschaft bestand zu einem großen Teil aus Sozialdemokraten. Ich trage, aus dem Zusammenhang gerissen, fünf Thesen des Vortrages vor. Vier Thesen wurden vom Publikum zustimmend akzeptiert, nur bei einer gab es Proteste und einen wütenden Zwischenruf. Quizfrage: Welche These zur politischen Korrektheit ist die provokanteste?


Hier gibt es die Auflösung (die ein ganz klein wenig durch die Überschrift dieses Blogbeitrags vorweggenommen wurde).

Donnerstag, April 22, 2010

Betreibt Necla Kelek Takiyya?

Necla Kelek inszeniert sich seit einigen Jahren erfolgreich als Befreierin der unterdrückten muslimischen Frau. Begriffe wie Freiheit, Aufklärung und Gleichberechtigung gehören zu ihrem Stammvokabular. Aber in der letzten Zeit bröckelt ihr Heldenstatus. Ihre Behauptungen werden nicht mehr so kritiklos hingenommen wie noch vor einigen Jahren. Kelek will das islamische Leben erkunden, aber bei der Lektüre von Himmelsreise fällt es einem schwer zu glauben, dass sie auch nur eine Moschee von innen gesehen hat. Geschweige, dass sie mit gläubigen Muslimen auf Augenhöhe gesprochen hat.


Hier geht es weiter.

Mittwoch, April 21, 2010

Neuerscheinung über Israels Allianz mit Apartheid-Südafrika

Für den Juni wird ein Sachbuch angekündigt, das erneut für erregte Debatten sorgen dürfte: The Unspoken Alliance: Israel's Secret Relationship with Apartheid South Africa.

Das Branchenmagazin Publishers Weekly stellt das Werk mit folgenden Worten vor:

During the mid-1950s, the young state of Israel built diplomatic ties to postcolonial African nations on their common histories of oppression. But by 1987, Israel's alliances on the continent had completely changed—despite international sanctions, Israel maintained a close and covert relationship with South Africa; their military trade kept the Israeli economy vital and buttressed the faltering apartheid government. With recently declassified documents, Polakow-Suransky, an editor at Foreign Affairs, offers an important, provocative, and occasionally disturbing analysis of this clandestine alliance. He identifies two wars as decisive turning points in Israeli–South African relations. The 1967 Six-Day War and Israel's occupation of Palestinian territories alienated former friends and won it new enemies; and the 1973 Yom Kippur War left the economy “in shambles,” and created a powerful incentive for Israel to export arms to and cultivate its relations with the South African government. The author concludes his smart and readable study with a charged epilogue in which he writes that, as evinced by its policies towards Palestinians, Israel itself “risks remaking itself in the image of the old apartheid state.”

Dienstag, April 20, 2010

Men's Health zerfetzt "Männermanifest der Grünen"

Die Partei der Grünen hat inzwischen ein "Männermanifest" vorgelegt – und das Magazin Men's Health erklärt, warum das so nichts werden kann. Ein Auszug:

Was umso mehr ins Auge fällt ist der rhetorische Eiertanz, den die Unterzeichnenden in ihrem angeblichen Männermanifest aufführen: Da ist die Rede von einem „tief sitzenden Geist der geschlechtlichen Polarität“, von dem unsere Gesellschaft „durchflutet ist“. Wie sollen denn große Teile dieser Gesellschaft diesen Kauderwelsch verstehen? Geht es da um so ’ne Art Gespenster-Tsunami?

Der Kernsatz des Manifests ist denn auch ein Paradebeispiel verquasten Politikersprechs: „Wir wollen nicht länger Machos sein müssen, wir wollen Menschen sein!“ Da wird jede direkte Schuldzuweisung vermieden, indirekt aber doch die Behauptung aufgestellt, man „müsse“ Macho sein. Sagt wer? Die Frauen bestimmt nicht.

Und ein richtiger Macho würde die Forderung nach mehr Männern in Frauenberufen auch wahrscheinlich nicht unterstreichen, geschweige denn unterschreiben. Es kann nur gemutmaßt werden, was mit dieser Schuldverwässerung gemeint sein soll. Vielleicht wäre der folgende Satz ehrlich gewesen: „Wir haben es satt, dass wir unser Rollenbild nicht mehr selbst bestimmen können. Wir wissen einfach nicht, wer wir sind und was wir sollen.“ Nur dann wäre auch die ehrliche Frage erlaubt gewesen: Bei wem beschwert ihr euch eigentlich?


Man hätte ja auch einfach mal zusammenstellen können, in welchen Bereichen Männer mittlerweile zu kurz kommen und Geschlechterpolitik komplett einseitig abläuft, um ein paar konkrete Vorschläge zu äußern, diese Situation zu verbessern. Allerdings müsste man dazu Positionen wagen, die man nicht von Mutti abnicken lassen kann, sondern die insbesondere bei vielen Feministinnen auf herbe Kritik und Polemik stoßen dürften. Denn die profitieren ja von dieser einseitig ausgerichteten Politik. Und wenn man die Eier hätte, eigene Forderungen auch gegen feministische Polemik zu vertreten, wäre man vermutlich nicht gerade bei den Grünen gelandet. Insofern finde ich es zuviel der Ehre, wenn die Men's Health ausgerechnet die grünen Jungs als "Männerrechtler" bezeichnet. Die echten Männerrechtler protestieren nämlich seit Tagen in der Kommentarspalte des Manifests.

Radiointerview zum Girls Day

Eben mal wieder ein Radiointerview zur Jungenkrise gegeben. Der Journalist kannte mein Buch "Rettet unsere Söhne" durch den Artikel im PT-Magazin darüber und bekannte sich dazu, dass auch sein Sender einen Girls Day veranstalte. "Dabei ist das eigentlich völlig irre. Unser Sender ist zu 70 bis 80 Prozent von Frauen besetzt und wir haben enorme Schwierigkeiten, männlichen Nachwuchs zu finden." Insofern sei er inhaltlich völlig auf meiner Linie. "Ich fürchte nur, wir kommen aus der Nummer so schnell nicht raus." Also die übliche Situation.

Montag, April 19, 2010

Seks za napredne

Endlich gibt es Arne Hoffmann auch auf kroatisch. Darauf haben wir doch alle gewartet, oder?

Freitag, April 16, 2010

Geschlechtergerechtigkeit: Die Linken sind die neuen Konservativen

Beharrlich versucht die dogmatische Linke mit geballter Macht, etliche liberale Linke (wie mich) und zahllose Ex-Linke, die an einer vernünftigen Geschlechterpolitik interessiert sind, ins konservative Lager rüberzutreiben. Diese Beobachtung teilt Dr. Matthias Stiehler vom Vorstand des Dresdner Institut für Erwachsenenbildung und Gesundheitswissenschaft, dessen offener Brief mich gerade über den Newsletter des Berliner Männerrats erreichte:

Liebe Männer vom Männerrat,

nachdem mein Offener Brief an Thomas Gesterkamp publik wurde, bat mich ein Redakteur der TAZ, einen Artikel zu den von mir angesprochenen Punkten zu schreiben, was ich dann auch tat. Daraufhin meldete sich eine Redakteurin der TAZ mit den Worten, dass es so nicht gehe. Natürlich sei die TAZ bereit, eine offene Diskussion zu führen, aber dann solle ich genau darlegen, worin ich die Diskriminierung von Männern sehe. Da sei sie sehr gespannt. Mein Hinweis, dass ich gar nicht behaupte, Männer würden an sich diskriminiert, sondern dass ich dafür plädiere, Ungerechtigkeiten auf allen Seiten möglichst ideologiefrei anzuschauen, begegnete sie mit der Aussage, „Wir sind uns doch einig, dass wir in einem Patriarchat leben". Daraufhin erwiderte ich, dass das genau der Konservativismus ist, von dem ich in dem Artikel schreibe. Und ich beschloss, mir die Mühe einer Überarbeitung des Artikels nicht zu machen. Es wird vermutlich soundso zu nichts führen. Stattdessen bitte ich Sie, den ursprünglichen Text in Ihren Newsletter aufzunehmen und so zu veröffentlichen:

Die Linke und die Geschlechtergerechtigkeit

Bei einer Tagung zu Geschlecht und Gesundheit antwortete eine der Fachfrauen auf die Frage, warum sich die geschlechtsspezifische Gesundheitssituation so wenig entwickle, dass es sich hier um eine Machtfrage handelt. Und da in unserer Gesellschaft die Männer die Macht hätten, könne sich die Frauengesundheit nur mühsam entwickeln. Das Problematische an dieser Aussage war, dass ich kurz zuvor in einem Vortrag nachgewiesen hatte, dass es um die Männergesundheit mindestens ebenso schlecht bestellt ist, ja sich die wesentlichen Eckdaten bei Männern im Gesundheitsbereich deutlich schlechter darstellen und die Politik diese Fakten beharrlich ignoriert.

Bemerkenswert an dieser Episode ist zweierlei. Zum einen war diese ausgewiesene Fachfrau von ihrer Antwort wirklich überzeugt. Soweit ich das einschätzen konnte, handelte es sich um keine bewusste Polemik. Zum zweiten zeigt sich hier beispielhaft die Selbstverständlichkeit, mit der über Jahrzehnte geronnene Positionen vertreten werden, ohne sie auch nur einer intellektuellen Anfrage zu öffnen. Dies gilt in besonderer Weise für die Geschlechterfrage und insbesondere für die Linken in unserem Land.

Die geschlechtsspezifische Gesundheitsdiskussion macht auf diese Situation aufmerksam, weil sie mit leicht nachprüfbaren Fakten arbeitet und damit sperrig gegenüber ideologischen Gewissheiten ist. Aber es ist keinesfalls nur eine Frage der Gesundheit. Ich möchte die Frage, um die es mir geht, so formulieren: Was ist eigentlich mit der Linken los, wenn Männer, die auf problematische Seiten ihrer Situation aufmerksam machen, bei ihr auf massive Widerstände stoßen? Es trifft sie Hohn („Ach, die Ärmsten!"), Denkverbote (Volker Beck, Bundestagsabgeordneter der Grünen, wischte beispielsweise die Frage nach gesellschaftlichen Benachteiligungen von Männern auf einer Tagung seiner Partei zur Männergesundheit im Frühjahr 2008 mit der Bemerkung beiseite, das wäre ein „Imitieren der Frauenbewegung" und „Opferkonkurrenz") und Diffamierung (das sei „Geschlechterkampf von rechts", so die Friedrich-Ebert-Stiftung). Männer, die sich sachlich oder polemisch der Frage nach Ungerechtigkeiten gegenüber Männern stellen, werden heute ebenso abgetan, wie die Aktivistinnen der Frauenbewegung vor mehreren Jahrzehnten. Nur dass damals noch die Konservativen die Konservativen waren. Heute sind es die Linken.

Dabei geht es mir wirklich nicht darum, Männer nun als Opfer der gesellschaftlichen Zustände zu stilisieren. Auch möchte ich keinesfalls in Abrede stellen, dass es nach wie vor Benachteiligungen von Frauen in unserer Gesellschaft gibt. Was ich vielmehr möchte ist, dass die Debatte zur Geschlechtergerechtigkeit in unserem Land neu geführt wird. Es ist eine Gerechtigkeitsdebatte. Und wer sollte die besser führen können als die Linke, deren Basis das Eintreten für Gerechtigkeit ist. Das Problem scheint nur zu sein, dass Gerechtigkeit als statisch angesehen wird, als ein Konstrukt, in dem die einen Gruppen grundsätzlich benachteiligt, andere ebenso grundsätzlich bevorteilt sind. Das führt dann dazu, dass regelmäßig Fakten umgedeutet, ignoriert oder zumindest bagatellisiert werden. Im Ergebnis wird ein offener Diskurs zu Geschlechtergerechtigkeit abgelehnt.

So ist natürlich auffällig, dass die durchschnittliche Gehaltsdifferenz zwischen Frauen und Männern als das Beispiel der Benachteiligung von Frauen gesehen wird. Die in diesen Zahlen enthaltenen wirklichen Benachteiligungen von Frauen werden jedoch ebenso wenig herausgestellt wie die ebenso enthaltenen Vorteile, die bei differenzierter Analyse auch dieser Statistik deutlich werden. - Ich ahne schon, was allein dieser Satz an Polemik hervorrufen wird. Dabei muss es doch Ursachen geben, warum Frauen im Schnitt fast sechs Jahre länger leben, und die hängen natürlich auch mit der Arbeitssituation zusammen. In einer individualisierten Gesellschaft müssen sich auch die Problemlagen differenzierter darstellen. Und es ist zugegebenermaßen anstrengend, sich dieser Differenzierung immer wieder neu zuwenden zu müssen. Da fällt es leichter, in festgefahrenen Schemen zu verharren und damit das vermeintlich linke Weltbild aufrechtzuerhalten. Die Pfründe des Feminismus sind daher auch weniger die vielen Stellen, die es in unserem Land für Gleichstellungspolitik gibt und die fast ausschließlich von Frauen besetzt sind. Die sehe ich vielmehr in der ideologischen Festigkeit, mit der diese Frauen zumeist überzeugt sind, das Verhältnis der Geschlechter ein für allemal verstanden zu haben. Und sie sind damit in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

Der Preis ist ein linker Konservativismus, der sich zum Beispiel dadurch zu rechtfertigen versucht, dass Männer und Frauen, die für Männerrechte eintreten, gleich als rechtslastig pauschalisiert werden. Dabei wird die Grenze zwischen rechts und rechtsextrem in einer unlängst erschienenen Schrift der Friedrich-Ebert-Stiftung gefährlich verschwommen dargestellt. Ich möchte nicht einmal bestreiten, dass es hier und da rechtsextreme Tendenzen in der Männerszene geben mag. Doch die sind nicht wirklich relevant. Wichtiger ist, dass zumindest die institutionalisierte Linke und hier insbesondere die Parteien (SPD, Grüne, Linke) den Diskurs zur Geschlechtergerechtigkeit ideologisieren und sich damit einer immer wieder neu zu führenden, offenen Diskussion verweigern. Das ist weniger ein Sieg der Rechten als mehr eine Niederlage der Linken. Um auch hier wieder ein Beispiel aus der mir vertrauten Männergesundheitsdebatte zu nennen: Während sich das SPD geführte Bundesgesundheitsministerium über sieben Jahre hinweg standhaft weigerte, einen Männergesundheitsbericht in Auftrag zu geben und dabei die Argumente noch vor eineinhalb Jahren völlig drehte, nur um bei seiner Ablehnung bleiben zu können, wird nun unter FDP-Führung ein Männergesundheitsbericht erstellt. Es gab all die Jahre keine Sachgründe, den Männergesundheitsbericht zu verweigern. Es war allein einer festgefahrenen Geschlechterideologie einer SPD-Ministerin geschuldet. - Ich gebe zu, dass mir das, da ich mich als Linken verstehe, keinen Spaß macht. 

Dr. Matthias Stiehler

Mittwoch, April 14, 2010

Necla Kelek: Ein Hoch auf Atatürk

Die Wirklichkeit ist selten schwarz-weiß, sondern meistens bunt. Das gilt auch für das Leben von türkischen und arabischen Einwanderern in Deutschland. Die Soziologin Necla Kelek lässt nicht mal Grautöne zu. So war es in ihren vorherigen Studien. So ist es diesmal. Das neue Buch „Himmelsreise. Mein Streit mit den Wächtern des Islam“ bündelt ihre Islamkritik und zeichnet ein Bild dieser Glaubensgemeinschaft, das so schwarz ist wie der Tschador, den die Musliminnen in Berlin-Neukölln angeblich alle tragen: Muslime sind zurückgeblieben, frauenfeindlich und gewalttätig. Sie zwingen ihre Töchter in Ehen und ihre Söhne zu Ehrenmorden. Sie schwören Blutrache und wollen die Welt beherrschen. Und zwar schon bald, Achtung: „Die Islamisierung Europas ist bereits eine ’materielle Gewalt’“, schreibt Kelek.

Wer das anders sieht, ist für Kelek ein Lügner, Schönredner oder schlichtweg ein naiver Trottel wie der frühere Bundespräsident Roman Herzog oder Ex-Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble. Schon allein das Bestreben, etwas verstehen zu wollen, ist für die Autorin eine schlimme Sache. „Im harten integrationspolitischen Alltag ist eine solche ’verstehende’ Haltung faktisch eine Kapitulationserklärung“, heißt es in der Einleitung.


Der Tagesspiegel stellt Keleks neues Buch vor.

Dienstag, April 13, 2010

Ungarn: Antisemiten kommen auf 17 Prozent

Die fremdenfeindliche Jobbik hat bei dem Wahlen in Ungarn knapp 17 Prozent errungen. (…) Die Jobbik-Aktivisten verstehen sich als die Verteidiger des wahren Ungarntums, die das Land gegen die Angriffe des "Weltjudentums" und die "Zigeunerkriminalität" schützen müssen. Dass die 2004 gegründete Jobbik mit der "Ungarischen Garde" über einen offen faschistischen und paramilitärischen Arm verfügt, der diese Blut-und-Boden-Ideologie auch durchzusetzen bereit ist, hat offenbar fast ein Fünftel der ungarischen Wählerinnen und Wähler nicht abgeschreckt. Die Garde tritt in schwarzen Uniformen auf, die an die der "Pfeilkreuzler" des Horthy-Regimes in den 1940er-Jahren erinnern. Die ungarischen Faschisten lieferten damals Juden an die Nazis aus oder brachten sie gleich selber um. 2009 wurde die Ungarische Garde vom ungarischen Verfassungsgerichtshof verboten, weshalb sie jetzt als Neue Ungarische Garde weitermacht und bei Parteiveranstaltungen Saalschutz gibt.


Die taz berichtet.

Montag, April 12, 2010

Wirbel um "Männerstudien"

Faszinierend – in Amerika spielt sich gerade eine ähnliche Debatte ab wie in Deutschland. Nachdem Geschlechterforschung jahrzehntelang ein sexistisches Anhängsel der feministischen Ideologie war und sich deshalb jetzt die Disziplin "male studies" als Gegenentwurf gründete, gehen profeministische Männer auf die Barrikaden, weil sie die einzigen bleiben wollen, die bestimmen dürfen, was man als ideologisch korrekter Mann zu denken hat und was nicht:

Robert Heasley, president of the American Men's Studies Association, rejected an invitation to sit on the panel because of what he viewed as a combative attitude toward feminism. "If what they're presenting -- that feminism has hurt men and oppressed boys -- had some data to support it might be fine," he said in an interview. "It's not like men don't have challenges, but they tend to present it in a way that says feminism has done this to men. Men's rights are like having whites' rights." Panellist Rocco "Chip" Capraro, director of Men's Studies at Hobart and William Smith Colleges in Geneva, N.Y., said vast teaching and research about men already is underway and ought to remain "pro-feminist" so the reality of sexism is acknowledged.


Die Botschaft ist in Amerika genauso klar wie hierzulande: Glaubt nicht an die Freiheit von Forschung und Lehre! Legitim ist Wissenschaft nur, wenn sie sich von vorneherein einem bestimmten ideologischen Raster und seinen Denkgeboten unterwirft.

Feminismus und Sozialismus haben wirklich viel mehr miteinander zu tun, als viele ahnen.

Hier findet man die Website der neuen Wissenschaftsdisziplin – und bei Facebook gibt es sie auch schon.

Samstag, April 10, 2010

"Passt auf, Frauenstudien – hier kommen die Männerstudien"

Der Anfang vom Ende des Feminismus ist soeben auch im akademischen Betrieb angekommen:

Not to be confused with men's studies, this new academic discipline is determined to take down feminism.
berichtet Salon.com über die neuste akademische Disziplin.

Näheres erfährt man auch im Blog der Wirtschaftszeitung Forbes (wobei die Autorin von einer akademischen Richtung, die die feministische Ideologie kritisert, sichtlich nicht angetan ist):

The interdisciplinary study would examine the experience of modern males, particularly those under 35, in a moment in history when they are the minority of college graduates, the majority of suicide victims, have shorter life spans and increasingly suffer psychological problems.

The supporters of the new discipline believe that existing programs are biased toward feminist ideology and critique masculinity rather than study it. “Much of it has to do with the almighty females,” Tiger says. “A lot of feminist argument is just irritating.”


In dem Beitrag, auf den sich beide zitierten Artikel beziehen, heißt es:

Male studies will hold its first conference at the New York Academy of Medicine on Oct. 1 and 2, but AMSA already has an annual convention, which met in Atlanta late last month. The foundation will launch "Male Studies: An Interdisciplinary Journal" next year (…).

Primary and secondary schools, as well as higher education, have been so heavily influenced by feminism, Tiger said, “that the academic lives of males are systematically discriminated against.” If the female-favoring gender gaps in postsecondary enrollment and graduation rates damaged a group other than males, “there would be an outcry.” But because men and boys are perceived to be a powerful group, few academics and policy makers see much of a problem.


Schritt für Schritt und eine kleine Entwicklung nach der anderen kommen wir dem Ende des institutionalisierten Männerhasses näher.

"Kultur der Angst"

In der Türkei gibt es viel Gewalt von Männern an Frauen, sagt die Soziologin Pinar Selek. Um herauszufinden, woher diese Gewalt rührt, hat sie Interviews mit türkischen Männern geführt und bemerkt: Die Männer haben ständig Angst und erleben selbst permanent Gewalt, besonders während des Militärdienstes.


Passend zum obigen Posting über einen neuen Trend im akademischen Betrieb geht es im Deutschlandradio um ein Buch, das ein Novum darstellt:

Müller: Dieses Buch geht die Frage der Geschlechter mal nicht von der Warte der Frauenrechte an, das ist eigentlich bislang immer so eher gewesen, sondern dreht den Blick um und nimmt auch die Männer als Geschlecht in den Blick. Es ist ein Umdrehen der klassischen feministischen Perspektive, das auch hierzulande immer wieder mal zu Animositäten führt.


Mal sehen, wie lange es dauert, bis sich eine Form der Geschlechterforschung durchgesetzt hat, die sich außerhalb der vorgelegten Denkraster der feministischen Ideologie bewegt.

Freitag, April 09, 2010

Afghanistans Frauen: Schließt unsere Männer nicht aus!

"Women are put at greater risk of violence when they must return home to frustrated, unemployed husbands who don't understand why their wives are getting training and credit and they are not," says Ritu Sharma, president of Women Thrive Worldwide.

It's time, says Sharma, to look at helping Afghan women in a more inclusive way – and that means including brothers and husbands – as well as sisters and wives.

"Gender is about looking at the different roles ... that men and women have in their families ... and then designing projects that meet _everyone's_ needs."

For example, instead of targeting only the woman in an Afghan family for, let's say, a "micro-loan," or a small loan, to start a family business, it might be wise to include her husband. In today's Afghanistan, the traditional family unit is all-important, and, like it or not, the husband is still the head of the family. He's not used to seeing his wife make decisions, let alone seeing her run her own business. But, if he is on-board with his wife's project, it might mean a gradual acceptance of his wife's new role in the family.

World Vision International, an organization committed to community development around the world, says "inclusiveness" works.


Komische Idee, geschlechterpolitische Maßnahmen auch zugunsten von Männern auszuweiten. Auf sowas kann auch nur ein Land wie Afghanistan kommen …

Hier findet man den vollständigen Beitrag.

Donnerstag, April 08, 2010

Staatsanwältin widerspenstig: Prozess gegen Sabine Schiffer geht in die nächste Runde

Hier hatte ich noch über den Freispruch Sabine Schiffers und damit einen Sieg für die Meinungsfreiheit berichtet. Verschiedenen Berichten zufolge endete der Prozess in einer Art multikulturellem Volksfest mit dazwischen geschalteter Pressekonferenz. Heute flattert aus dem Erlanger Institut für Medienverantwortung schon eine neue Pressemitteilung rein:

Es spricht vieles für weitere Aufklärung

Nach dem klaren Freispruch des Erlanger Amtsrichters am 24. März 2010 hat nun die Staatsanwältin aus Nürnberg Rechtsmittel eingelegt. Das bedeutet, dass das Verfahren um den Polizistenfehlschuss während der Ermordung Marwa El-Sher­binis bzw. die Interviewäußerungen dazu in die nächste Runde gehen. Da Staatsanwältin Jutta Schmiedel damit weiterhin auf dem Tatbestand einer falschen Tatsachenbehauptung besteht, birgt die Fortsetzung des Rechtsstreits immerhin die Möglichkeit, die Tatsachen von Dresden auch klären zu können. Dies war durch die Ablehnung des namentlich nicht genannten Bundespolizisten als Zeugen in meinem Verfahren bisher nicht möglich.

Wie aus meiner bei Gericht verlesenen Erklärung hervorgeht, besteht nach wie vor Bedarf, den Fehlschuss des Polizisten auf Elwi Okaz auf seine Ursachen hin zu analysieren. Außerdem bedürfen weitere offene Fragen in Bezug auf die Abläufe und möglichen Fahrlässigkeiten um die Verhandlung am 1. Juli 2009 in Dresden der Klärung: Die teils widersprüchliche Berichterstattung wie auch die teils widersprüchlichen Pressemitteilungen aus dem Dresdner Landgericht verweisen auf mindestens folgende Punkte: Die Fragen um das japanische Kampmesser als Mordwaffe und die Fundstücke bei der Wohnungsdurchsuchung des Mörders, die unklare Anzahl anwesender Bundespolizisten, das Verhalten der anderen im Raum sowie die nach dem Ignorieren von Warnzeichen z.B. in Form eines Briefes des Mörders im Vorfeld (einige Fragen wurden von Journalistenkollegen schon aufgeworfen und finden sich hier zusammengefasst.

Meine Überlegungen kondensierten sich in der verlesenen Erklärung, die auf unserer Website zum Prozess abrufbar ist, in der Frage: Wäre ein Muslim, der sich ähnlich geäußert hätte wie Alexander Wiens, mit Rucksack und ohne Durchsuchung ins Gericht spaziert?

Dazu mehr auf unserem Youtube-Kanal.


Man hat ein bisschen den Eindruck, dass Sabine Schiffer das Medieninteresse um ihren Prozess bei ihrem Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit durchaus zu nutzen versteht. Chapeau!

Mittwoch, April 07, 2010

England: Alle drei Wochen stirbt ein Mann aufgrund häuslicher Gewalt

In England ist man bei der Bekämpfung häuslicher Gewalt auch gegen Männer ein paar Schritte weiter als in Deutschland. So machte das National Centre for Domestic Violence vor einigen Wochen in einer speziellen Kampagne darauf aufmerksam, dass die Polizei alle drei Minuten einen Notruf von einem Mann wegen häuslicher Gewalt erhält, dass pro Jahr vier Millionen Männer zu Opfern werden, alle drei Wochen ein Mann infolge häuslicher Gewalt stirbt und schwere Gewalt zwischen den beiden Geschlechtern gleich verteilt sei. (Warum das National Centre for Domestic Violence das entgegen den internationalen Untersuchungen nicht auch bei Fällen weniger schwerer Gewalt anerkennt, ist nicht ersichtlich.) Schon von solchen Zuständen kann man in Deutschland nur träumen – aber auch sie sind alles andere als ideal. Das Blog Carnal Nation (ein Sexblog, das irgendwann auch die Anliegen der Männerbewegung erkannt hat) erklärt wieso.

Dienstag, April 06, 2010

Pro Mann – Walter Hollstein eröffnet Männerberatungsstelle bei Basel

Die folgende Pressemitteilung kam gerade rein:

In Riehen eröffnet am 6. Mai die Männerberatungsstelle PRO MANN in der Klinik Sonnenhalde

Die Lebensbedingungen von Männern und Buben verschlechtern sich seit geraumer Zeit signifikant. In Erziehung, Bildung und Gesundheit werden Knaben und Männer eindeutig benachteiligt; inzwischen verlieren auch mehr Männer ihren Arbeitsplatz als Frauen. Jüngere Männer sind viel häufiger arbeitslos als junge Frauen und haben aufgrund dessen zunehmend Rollen- und Identitätsprobleme. Generell stellt sich heute für viele die Frage: Was ist männlich? Wie sollte heute ein "richtiger" Mann sein? Welche Erwartungen haben Männer an sich selber selber und welche Erwartungen haben Frauen ?

In vielen Lebensbereichen ist die Situation für Buben und Männer inzwischen gravierend. In der Schweiz bringen sich Männer etwa viermal häufiger um als Frauen, und für die Pubertät weisen Zahlen darauf hin, dass sich Buben bis zu zehnmal mehr selbst töten als Mädchen. Männer sterben sechs Jahre früher als Frauen, sind im Durchschnitt erheblich kränker als diese und werden von daher mittlerweile gesundheitspolitisch als das schwache Geschlecht bezeichnet.

Armut, Krankheit, Süchte, Gewalttätigkeit, Vandalismus, sozialer Abstieg und gesellschaftliche Perspektivlosigkeit nehmen bei Buben und Männern dramatisch zu Männlichkeit ist in die Krise geraten. Damit sind Männer zunehmend verunsichert. Sie haben Mühe, sich selber zu definieren, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden, sich in der Arbeit zu verwirklichen und sich gegenüber "neuen" Frauen als Männer zu behaupten.

Selbst in lebensbedrohlichen Schwierigkeiten scheuen sie sich zumeist um Hilfe nachzusuchen. Die traditionelle Männerrolle von Stärke, Erfolg und Leistung steht ihnen im Weg. Ein richtiger Mann hat keine Probleme. In einem lebensbejahenden Sinn sollte es aber vielmehr heissen: Ein richtiger Mann steht zu seinem Problem.

Die neue Männerberatungsstelle PRO MANN für die Region Basel bietet ab 6. Mai Orientierung und Beratung für Männer an. Der Soziologe und Männerforscher Walter Hollstein leitet PRO MANN und wird von Fachleuten der Klinik Sonnenhalde unterstützt.

Das Team versucht mit den Ratsuchenden Antworten auf vitale Fragen zu finden: Wie sind wir als Männer wirklich? Welche Masken tragen wir und welche können wir ablegen? Was zieht uns an und was macht uns Sorgen? Welche Alternativen gibt es für uns in der heutigen Gesellschaft? Welche Verhaltensmuster können/müssen wir in unseren Beziehungen verändern? Wie können wir unseren Umgang mit Frauen besser gestalten? Wie können wir Freunde gewinnen?


Begleitend zu dieser Pressemeldung höre ich von Professor Hollstein, dass die genannte Klinik seit dem 22. März eine monatliche Supervision für Ärzte, Psychologen und Fachpersonal für die geschlechtsadäquate Betreuung von Männern anbiete. Am 21. Januar 2011 findet dann in Riehen/Basel ein grosses Symposium zur Theorie und Praxis der Männerfrage statt.

Analog zur Entwicklung in der Frauenbewegung wird es bestimmt einige Kritiker geben, die wieder mal die Frage stellen: Sind Männer in einer psychotherapeutisch zu bewältigenden Krise oder werden sie von unserer Gesellschaft in diese Krise hineingequatscht? Wie lange es wohl bis zum maskulistischen Gegenstück der Yellow Wallpaper dauern mag ..?

Bei kriminellen Ausländern führen Deutsche Statistik an

246.378 Menschen hat die Polizei im Vorjahr bundesweit als Tatverdächtige ermittelt. Fast jeder Dritte (28 Prozent) war ein Ausländer. Die meisten Verdächtigen waren Staatsbürger Deutschlands, gefolgt von Serbien und der Türkei. Asylwerber spielen in der Kriminalstatistik eine vergleichsweise geringe Rolle.


Das berichten die Nachrichten aus Oberösterreich.

Tja, da hilft wohl nur, die Grenzen zwischen Deutschland und Österreich endlich dicht zu machen und all diese furchtbaren Deutschen endlich kollektiv aus dem Land zu schaffen. Zumindest wenn man sich nach der Logik richtet, die viele Rechte vertreten, wenn es um Menschen aus anderen Herkunftsländern geht, die in Deutschland straffällig geworden sind.