Mittwoch, Juni 30, 2010

Männer schweigen häufig über sexuellen Missbrauch

Männliche Opfer schweigen häufiger als weibliche über sexuelle Übergriffe. Rund die Hälfte spricht mit keinem über die Vorfälle. Nun könnten sich die Hilfsangebote verbessern.


Einen sehr guten Artikel zu diesem Thema findet man im aktuellen Tagesspiegel.

Überfall auf Gaza-Hilfsflotte: Gutachten stärkt Zweifel an israelischer Version

Einen Monat nach dem israelischen Angriff auf eine Gaza-Hilfsflotte am 31. Mai ließen die türkischen Mediziner mit ihrem Gutachten Zweifel an der israelischen Version der Vorfälle aufkommen. Die israelische Armee hatte erklärt, ihre Soldaten hätten sich nach dem Entern des Bootes nur verteidigt, nachdem die türkischen Aktivisten an Bord sie mit Eisenstangen und Messern angegriffen hätten. "Unsere Befunde machen klar, dass die israelischen Streitkräfte vorhatten, die Aktivisten zu töten und nicht nur zu überwältigen", sagte einer der Anwälte, Yasin Divran.


Die Nachrichtenagentur AFP berichtet.

Samstag, Juni 26, 2010

Stephan Kramer sieht ein: Denkverbote führen zu nichts

Die Berliner "tageszeitung" berichtet über eine Podiumsdiskussion zum Thema Israelkritik und Antisemitismus:

Israel stelle für die deutsche Außenpolitik ein Dilemma dar, stellte Micha Brumlik fest: Einerseits sei die Verantwortung für das Existenzrecht Israels deutsche Staatsräson, andererseits habe Deutschland keinen anderen Freund, der so kontinuierlich Menschenrechte und Völkerrecht verletze wie Israel. (…) Wenn deutsche "Antideutsche" jüdischen KritikerInnen wie Hefets allerdings Antisemitismus vorwerfen, dann zeuge das von einer "bemerkenswerten Selbstgerechtigkeit".


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Freitag, Juni 25, 2010

Geschlechterforschung: Mädchen und Frauen scheuen den Wettbewerb – Jungen weiter benachteiligt

Wirtschaftsforscher sehen in der geringeren Wettbewerbsbereitschaft von Frauen eine mögliche Ursache für den Lohnabstand zwischen den Geschlechtern und den geringen Frauenanteil in Führungspositionen. Der Innsbrucker Verhaltensforscher Matthias Sutter, der an der Studie beteiligt war, rät daher, das Wettbewerbsverhalten von Frauen schon in jungen Jahren gezielt zu fördern, um einen Beitrag zu mehr Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt zu leisten.

Trotz des Wettbewerbsvorteils geraten Jungen in der Schule ins Hintertreffen, wie der neue nationale Schultest für Deutsch und Fremdsprachen unter Neuntklässlern gezeigt hat. Die Mädchen schlagen die Jungen demnach deutlich. In Deutsch und Englisch haben sie im Schnitt einen Wissensvorsprung von einem halben Jahr. Mädchen besuchen zudem häufiger Gymnasien.

Eine Ursache sei die bessere Förderung von Mädchen, resümierten Experten jüngst auf einem Kongress in Düsseldorf. Viele Jungs reagierten mit Frust, Verweigerung und Gewalt - sie suchen sich negative Formen des Wettbewerbs.


Spiegel-Online berichtet (und macht in der Randspalte erfreulicherweise aufmerksam auf AGENS).

Donnerstag, Juni 24, 2010

Hannover: Jüdische Tänzer mit Steinen beworfen

Mehrere Medien berichten, darunter ausführlich, kompetent und meinungsstark das Blog Too much cookies.

Israel: "Krieg ist ein Muss"

Schimon Peres gilt als Friedenspolitiker. Die Historikerin Tamar Amar-Dahl beschreibt den israelischen Präsidenten jedoch als Nationalisten, für den Krieg unerlässlich ist.


Die Zeit berichtet.

Dienstag, Juni 22, 2010

Ist Niebel der nächste Möllemann?

Der Zentralrat der Juden in Deutschland konnte es – erwartungsgemäß – nicht unterlassen, wie ein pawlowscher Hund zu geifern und Niebel als “zynisch und kindisch” zu brandmarken. Mit solchen Äußerungen macht sich freilich nur der Zentralrat lächerlich, dessen Positionen offenbar direkt von der israelischen Regierung diktiert werden. Als ernstzunehmendes Sprachrohr der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland hat er schon längst ausgedient. Wobei die “Logik”, die analog zur israelischen Linie aufgebaut wurde, schon an sich grotesk ist: Niebel sei naiv, da er ja schließlich wissen müsse, wie Israel auf derlei Wünsche reagiert. Daher könne er sich auch nicht aufregen, sondern solle bitte schweigen. Wenn man also einem stadtbekannten Rowdy entgegenkommt, sollte man schleunigst die Strassenseite wechseln – tut man es nicht und wird vermöbelt, so sei man dann auch selber schuld.


Der Spiegelfechter kommentiert die aktuelle Kontroverse um Dirk Niebel.

Samstag, Juni 19, 2010

Monika Dittmer (AGENS) in der "Welt" über Feminismus und lila Pudel

Die Sozialpädagogin Monika Dittmer, Gleichstellungsbeauftragte in Goslar und Mitglied von AGENS, beleuchtet in der "Welt" die Schranken und Denkvorgaben der politischen Korrektheit:

Deutschland kennt zwei Tabus, die es möglichst nicht zu brechen gilt, wenn man seinen Kopf noch auf den Schultern behalten möchte. Das erste Tabu ist die Kritik am Feminismus, und das zweite Tabu ist ein bestimmter-unbestimmter Umgang mit Inhalten und Worten des Dritten Reiches. Katrin Müller-Hohenstein, Sportmoderatorin, hat dies gerade erlebt, als sie dem Nationalspieler Miroslav Klose einen „inneren Reichsparteitag“ zusprach, nachdem dieser bei der WM ein Tor geschossen hatte. Müller-Hohenstein kam mit einer Entschuldigung davon. Nicht so Eva Herman. Mutterschaft, Autobahn und Gleichschaltung waren gefährliche Worte.

(…) In einer Ausgabe eines Fremdwörterlexikons von 1974, Gerhard Wahrig, ist zum Begriff „Feminismus“ zu lesen: weibisches Wesen beim Mann (zu feminin). Eine weise Vorausschau, denkt man an die lila Pudel im Internet, nämlich jene Männer, die Frauen aufs Wort gehorchen, um ihr Leckerli zu bekommen. Dabei ist Feminismus eine Sammelbezeichnung, unter der sich viele, auch gegenläufige Strömungen wiederfinden. Er ist aber Theorie und politische Bewegung und obliegt immer noch der Hoheit der Frau. Diesem Feminismus jedoch geht der Nachwuchs aus, weil viele junge Frauen den Narzissmus nicht mögen.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Gaza: Zahl der Selbsttötungen verfünffacht

Die Kleine Zeitung berichtet.

Freitag, Juni 18, 2010

USA verabschieden sich vom Begriff des "radikalen Islam"

Der Tagesspiegel berichtet:

In der jüngst veröffentlichten „National Security Strategy“, dem sicherheitspolitischen Standardwerk der US-Regierung, hat diese sich vollständig von Begriffen wie „radikaler Islam“ und „islamistischer Terrorismus“ verabschiedet. Das 55-seitige Dokument nennt den Islam gerade zweimal, aber nur, um zu betonen, dass man keinen Krieg gegen den Islam führe. Dieser Wandel in der Wortwahl hatte gegen Ende der Regierung Bush begonnen, Obama hat ihn konsequent weitergeführt. (…) Dahinter stecken weder Political Correctness noch Schönfärberei. Obama hat erkannt: Wer die Worte Islam und Terrorismus ständig verbindet, besorgt ungewollt das Geschäft der Extremisten.


Schön, dass der Standpunkt, den ich in diesem Blog schon vor Jahren vertreten habe, jetzt auch der amerikanischen Regierung einleuchtet.

Wie deutsche Juden die israelische Gaza-Blockade durchbrechen wollen …

... zeigt die ARD-Sendung "Monitor" hier ab etwa Minute 22.

Mittwoch, Juni 16, 2010

Antisemitismusvorwürfe: taz-Autorin setzt einstweilige Verfügung gegen Süsskind durch

Hier hatte ich darüber berichtet, und so ist es jetzt vor Gericht weitergegangen.

Israels Wahrnehmung: "Die Welt ist wie Hitler"

Professor Henry Siegman, Direktor des U.S./Middle East Project und von 1978 bis 1994 Direktor des American Jewish Congress, berichtet für die israelische Oppositionszeitung Haáretz:

Following Israel’s bloody interdiction of the Gaza Flotilla, I called a life-long friend in Israel to inquire about the mood of the country. My friend, an intellectual and a kind and generous man, has nevertheless long sided with Israeli hardliners. Still, I was entirely unprepared for his response. He told me – in a voice trembling with emotion – that the world’s outpouring of condemnation of Israel is reminiscent of the dark period of the Hitler era.

He told me most everyone in Israel felt that way, with the exception of Meretz, a small Israeli pro-peace party. “But for all practical purposes,” he said, “they are Arabs.”


Siegman beschäftigt die Frage, ob nicht inzwischen Israels eigenes Verhalten mit dem der Nationalsozialisten im Dritten Reich zu vergleichen ist (ein Vergleich, für den man hierzulande oft des Antisemitismus bezichtigt wird). Siegmans Argumentation:

When I managed to get over the shock of that exchange, it struck me that the invocation of the Hitler era was actually a frighteningly apt and searing analogy, although not the one my friend intended. A million and a half civilians have been forced to live in an open-air prison in inhuman conditions for over three years now, but unlike the Hitler years, they are not Jews but Palestinians. Their jailers, incredibly, are survivors of the Holocaust, or their descendants. Of course, the inmates of Gaza are not destined for gas chambers, as the Jews were, but they have been reduced to a debased and hopeless existence.

Fully 80% of Gaza’s population lives on the edge of malnutrition, depending on international charities for their daily nourishment. According to the UN and World Health authorities, Gaza’s children suffer from dramatically increased morbidity that will affect and shorten the lives of many of them. This obscenity is a consequence of a deliberate and carefully calculated Israeli policy aimed at de-developing Gaza by destroying not only its economy but its physical and social infrastructure while sealing it hermitically from the outside world.


In einem Absatz, der auch an den merkwürdigen "Humor" von Henryk Broder und seinen Kumpels von der "Achse des Guten" erinnert, heißt es:

Particularly appalling is that this policy has been the source of amusement for some Israeli leaders, who according to Israeli press reports have jokingly described it as “putting Palestinians on a diet.” That, too, is reminiscent of the Hitler years, when Jewish suffering amused the Nazis.


Wie können eigentlich intelligente und kultivierte Leute einen derart menschenverachtenden "Humor" entwickeln? Mehr noch, fragt sich Seligman, wie kommt es, dass intelligente und kultivierte Israelis gegenüber den Friedensaktivisten der Gaza-Hilfsflotte ebenso skurille Verschwörungstheorien entwickelt haben wie intelligente und kultivierte Deutsche gegenüber einer "geheimen jüdischen Weltherrschaft":

That intelligent and moral people, whether German or Israeli, can convince themselves of such absurdities (a disease that also afflicts much of the Arab world) is the enigma that goes to the heart of the mystery of how even the most civilized societies can so quickly shed their most cherished values and regress to the most primitive impulses toward the Other, without even being aware they have done so.

(…) Who would have believed that an Israeli government and its Jewish citizens would seek to demonize and shut down Israeli human rights organizations for their lack of “patriotism,” and dismiss fellow Jews who criticized the assault on the Gaza Flotilla as “Arabs,” pregnant with all the hateful connotations that word has acquired in Israel, not unlike Germans who branded fellow citizens who spoke up for Jews as “Juden”? The German White Rose activists, mostly students from the University of Munich, who dared to condemn the German persecution of the Jews (well before the concentration camp exterminations began) were also considered “traitors” by their fellow Germans, who did not mourn the beheading of these activists by the Gestapo. So, yes, there is reason for Israelis, and for Jews generally, to think long and hard about the dark Hitler era at this particular time.


Das Aufmerksam-Machen auf solche Parallelen wird, wie gesagt, hierzulande in der Regel abgelehnt, weil man damit erstens eine Verharmlosung der Nazi-Greuel verbindet und zweitens eine Dämonisierung Israels sowie der Juden im allgemeinen. Das ist es aber nicht, worauf Siegman (und viele andere Beobachter) hinauswollen. Es geht ihm um eine viel zentralere und noch beunruhigendere Frage, die den Kern des Menschseins betrifft:

If a people who so recently experienced on its own flesh such unspeakable inhumanities cannot muster the moral imagination to understand the injustice and suffering its territorial ambitions – and even its legitimate security concerns – are inflicting on another people, what hope is there for the rest of us?

"Antisemitismus" (Kritik an Israels Gaza-Politik) nicht zu stoppen

Kinder müssen tagelang neben ihren toten Müttern ausharren, Retter werden nicht vorgelassen, Verletzte erhalten kaum noch Hilfe - erstmals schildert das Rote Kreuz, wie groß das Elend in Gaza ist.


Elend in Gaza: Rotes Kreuz macht Israel schwere Vorwürfe

Vereinte Nationen: Israels Gaza-Politik gescheitert

EU fordert Ende der Blockade

"Unser Leben ist die Hölle"

Amnesty International: Extreme Armut im Gaza-Streifen

Broder vergleicht Gaza mit Club Méditeranée

Dienstag, Juni 15, 2010

"Welt" und "Süddeutsche Zeitung" löschen Falschbehauptungen über Eva Herman und Kopp-Verlag

Stefan Niggemeier noch mal.

Überfall auf Gaza-Hilfsflotte: Journalisten offenbar gezielt angegriffen

Das amerikanische Blog "Truthdig" hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Wahrheit hinter den Medienschlagzeilen zu ergründen. In diesem Zusammenhang beschäftigt es sich auch mit dem Überfall israelischer Soldaten auf die Gaza-Hilfsflotte. Ein Auszug aus dem Artikel darüber:

I caught up with two veteran journalists who were covering the Gaza Freedom Flotilla for Australia’s Sydney Morning Herald, chief correspondent Paul McGeough and his photographer, Kate Geraghty. They were in Istanbul, where they had been deported from Israel. They had spent time on most of the ships of the flotilla, but were aboard the smaller, U.S.-flagged Challenger 1 when the raid occurred.

Geraghty described how she was shot with a Taser: “I was photographing Israeli commandos coming up a ladder. There was a white flash, this thing hit my arm. I was thrown a meter and a half. It hurt, and I immediately became sick, began throwing up.” She yelled that she and McGeough were from The Sydney Morning Herald, and one of the commandos responded, in English with an Australian accent, “We know you’re from the Herald.” Despite her breadth of experience covering conflict zones around the world, she found her maltreatment by the Israelis “more personal. They knew who we were, they stole my gear, they falsely imprisoned us when we were in international waters covering a legitimate story.”

I pointed out to McGeough the Rasmussen poll that found 49 percent of U.S. voters believe pro-Palestinian activists on the aid ships are to blame for what happened. He replied, “If ordinary Americans had seen below deck, the men with zip ties on their wrists, on their knees for hours, denied permission to go to the toilet, forced to soil their pants, women pleading to be able to give drinks to men, that may have changed their sense of what happened on the ships.”


Hier findet man den vollständigen Artikel.

"Da macht das Interview ja gar keinen Sinn"

Ein nicht stattgefundenes Interview illustriert die Kompetenz unserer Qualitätsmedien beim Thema Islam.

Antisemitismus in Sachsen-Anhalt

In einer Kleinstadt in Sachsen-Anhalt wird ein jüdischer Junge an einer Bushaltestelle verprügelt. Warum werden die Hintermänner von vielen Menschen im Ort gedeckt?


Die Zeit berichtet ausführlich.

Professor David Shulman: "Israel droht Herrschaft eines repressiven Regimes"

“We are observing unmistakable signs of “multiple systems failure,” the direct result, in my view, of four decades of occupation. The very nature and future of Israel’s society and political system are at stake, and the danger of collapse into a repressive regime run by the secret security forces is very great. Many of us would say that the line was crossed long ago.


Jörg Lau zitiert David Shulman, Professor an der Hebrew University von Jerusalem.

Montag, Juni 14, 2010

Gut, dass wir keine anderen Sorgen haben!

Jetzt warte ich nur noch auf Sondersendungen von ARD und ZDF, denn das ist wirklich Autobahn: Der Politblogger hat hier einige der im positiven wie im ironischen Sinne schönsten Artikel über die angebliche "Entgleisung" der ZDF-Moderatorin Kathrin Müller-Hohenhausen ("innerer Reichsparteitag") zusammengestellt. Darunter sind gleich mehrere komischerweise mitgliederlose Facebook-Gruppen. Auch von Stefan Niggemeier gibt es einen weitgehend lesenswerten Artikel zu diesem Pseudo-Skandal (wenn man mal von der "sie-wird-nur-kritisiert-weil-sie-eine-Frau-ist"-Rhetorik absieht). In Niggemeiers Artikel erfährt man übrigens auch, dass der von Eva Herman nun wirklich zu Genüge juristisch abgestrafte Springer-Verlag in seinem Reichsparteitags-Artikel eine neue Falschmeldung über Hermans frühere Äußerungen streute. Ich schätze, das wird für Springer ein weiteres Nachspiel vor Gericht zur Folge haben.

Ansonsten ist die vielleicht bemerkenswerteste Meldung, dass Dieter Graumann – Dieter Graumann! – vor Hysterie wegen der von Kathrin Müller-Hohenhausen verwendeten Formulierung warnt. (Das ist schon ein bisschen so, als ob Guido Westerwelle klagen würde, das Thema "Steuererhöhung" werde momentan viel zu sehr aufgebauscht.) Immerhin hat sich die ZDF-Moderatorin für ihre Äußerung auch schon entschuldigt. Was für so manchen Spinner, der zuvor ganz aus dem Häuschen geraten war, bestimmt ein innerer Reichsparteitag gewesen ist.

(Nachtrag: Ich lese jetzt erst, dass auf der "Achse des Guten" auch schon Beiträge gegen diese "Entgleisung" gebloggt wurden. Auf der einen Seite fleißig Stimmung gegen Muslime schüren und über Folterlager wie Guantanamo feixend Späßchen machen, auf der anderen den politisch hyperkorrekten Sprachwart spielen - das sind mir die Richtigen.)

Huffington Post: "Wie die israelische Propagandamaschine funktioniert"

Die Huffington Post erklärt in sieben überschaubaren Schritten, wie man der Welt die israelische Sicht der Dinge als "die Wahrheit" verkauft.

SPIEGEL vs. ZEIT: Wie Journalisten in der Klimadebatte manipulieren

WissensLogs berichtet.

Kristina Schröder droht mit Frauenquote

Schärfere Töne aus der Regierung: Familienministerin Schröder fordert, dass bis 2015 jedes fünfte Vorstandsmitglied in Unternehmen weiblich ist. Sollte dies nicht gelingen, droht das jüngste Kabinettsmitglied der Wirtschaft mit einer Frauenquote.


Spiegel-Online berichtet.

Israel: Drei Schriftsteller in Sorge um ihr Land

Das ARD-Magazin "titel thesen temperamente" berichtet:

Der israelische Angriff auf eine internationale Hilfsflotte mit neun getöteten Zivilisten hat international für Empörung gesorgt. Inzwischen steht fest, dass Israel auch alles unternommen hat, die Nachrichtenhoheit über das Ereignis zu bekommen. Fernsehbilder erreichten den Rest der Welt schnell – allerdings nur jene, in denen die Besatzung der angegriffenen Schiffe sich zur Wehr setzte. Außerdem blamierte ein peinlicher Propaganda-Lapsus die israelische Regierung, die einen Link zu einem Satirevideo an Journalisten verschickte, das sich über Palästinenser an sich und den Hilfskonvoi lustig macht.

Gleichzeitig weiß die Weltöffentlichkeit inzwischen, dass sich an Bord auch Menschen befanden, die einen engen Bezug zur islamistischen Bewegung haben. Doch rechtfertigt das das gewalttätige Vorgehen der israelischen Armee? Das bestreitet nicht nur der Bestseller-Autor Henning Mankell, der mit an Bord eines der Flottenschiffe war …

ttt sprach mit dem Publizisten und Historiker Tom Segev, dem Regisseur und Bestseller-Autor Etgar Keret und dem ehemaligen Botschafter Israels in Deutschland, Avi Primor, darüber, welche Langzeitwirkungen sie durch dieses jüngste Ereignis für ihre Heimat Israel befürchten.


Hier geht es weiter.

Sonntag, Juni 13, 2010

Macht der Islam Jugendliche gewalttätig?

Das Bildblog zerpflückt eines der beliebtesten Medienmärchen der letzten Wochen. Mit welcher Fahrlässigkeit deutsche Journalisten massenhaft den Rechtsradikalen in die Hände arbeiten macht einen sprachlos.

Netanjahu erklärt Videoaufnahmen des israelischen Überfalls

Die Huffington Post, eines der führenden amerikanischen Newsblogs, berichtet exklusiv über eine aktuelle Stellungnahme des israelischen Ministerpräsidenten Bejamin Netanjahu, was den Überfall auf die Gaza-Hilfsflotte und die dabei entstandenen Videoaufnahmen angeht:

In an oped (http://www.culturesofresistance.org/op-ed) published by the San Francisco Chronicle on June 5, Ms. Lee claims that the Mavi Marmara had no guns or weapons of any kind, as confirmed by Turkish customs agents before it sailed; that the ship carried "hundreds of civilian passengers" bent on aiding Palestinians who have been suffering "under an illegal siege" maintained by Israel in what Amnesty International calls "a flagrant violation of international law"; and that Israeli "commandoes and navy soldiers shot and killed at least nine civilians and seriously injured dozens more." In view of these tendentious allegations and the video itself, which appears to confirm them, I asked my good friend Benjamin Netanyahu for his comments on both. He replied as follows:

First of all, let me make one thing clear. Whenever it is attacked, Israel will defend itself, and that is exactly what it has done in this case. Many people in this world - including those who consider themselves good friends of Israel - can be deplorably naïve about what constitutes an "attack." They think an attack requires things like guns, rockets, and stinger missiles. And if they don't see any of those things on a ship, they fail to see how the ship can be "attacking" Israel. They don't realize that even a digital video camera can be a weapon just as deadly as a gun or missile - especially when the camera is deliberately aimed at an Israeli helicopter that is merely doing its job, shooting away in the middle of the night to defend the state of Israel against all those who would provoke it under the specious cover of "international law."

The video itself is an attack on Israel, a gross invasion of our privacy. To protect that privacy, we arrested everyone we found on board the Mavi Marmara, confiscated all of their video equipment, hard drives with video footage, cell phones, and notebooks. That Ms. Lee could smuggle her video out of Israel even as we generously released her is bad enough; that she posts it online for all to see is a flagrant affront to our dignity as well as our privacy.

But let us look closely at the video itself. What many people do not realize is that no unedited video can speak for itself - especially not this one. To an untrained eye, the video seems to show a shipful of unarmed civilians being gunned down by Israeli commandoes. But to a trained Israeli eye, the video shows something quite different.


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Samstag, Juni 12, 2010

Liberal-islamischer Verein gegründet

Gott, es steht ja eh schon in fast allen relevanten Blogs, warum also nicht auch bei mir? Die Muslime, die ich kenne, wirken eigentlich alle ganz angetan von dieser Entwicklung, und ich freue mich über Zuwachs im liberalen Lager.

Hier erfährt man Näheres.

"Israelische Soldaten, schämt euch! Warum habt ihr so wenige getötet?"

Amir Terkel von der "Jewish Voice for Peace" liefert einen weiteren Schnappschuss, was die Situation in Israel angeht. Sieht so aus, als hätten die Broderianer eindeutig die Oberhand.

Aber der Vorwurf, es seien zu wenige getötet worden, hat sich demnächst vermutlich auch erledigt.

LKA ermittelt wegen Antisemitismus bei Facebook

Der Kölner Stadtanzeiger berichtet.

So liest sich der Hass: „Jetzt wissen wir, warum Adolf H. die Juden vernichten wollte. Schickt die Israelis in die Gaskammern!!!!“. Oder so: „Hinterhältiges Affengesindel. Vergasen sollte man euch zum zweiten Mal.“ Oder so: „Schlitzen wir die Juden auf.“ Da ist diese Schlussfolgerung konsequent: „Scheiß Juden. Hitler war ein guter Mann.“ Diese Zitate stammen nicht aus obskuren Quellen, sind keine Mitschnitte von Neonazi-Versammlungen. Es artikuliert sich der antisemitische Mob in der Internet-Community Facebook. (…) Damit landet das Problem der schönen neuen Online-Welt bei der guten alten Staatsmacht. Von „50 Vorgängen“ im Social-Web nach dem Gaza-Zwischenfall spricht Frank Scheulen, Sprecher des Landeskriminalamts NRW, die sein Haus gerade bearbeitet. Die entsprechenden Seiten seien gesichert und an die Polizeibehörden abgegeben, die für die jeweiligen Täter zuständig sind.


Es ist widerlich, das stimmt. Andererseits: 50 Fälle? Soviele Ausbrüche finden sich bei manchen Blogs pro Tag, solange es gegen Muslime geht. Und ich habe noch nie davon gehört, dass ein LKA deswegen Ermittlungen aufgenommen hätte. Aber gut, im Gegensatz zu Antisemitismus gibr es so etwas wie Islamophobie ja auch nicht ...

Freitag, Juni 11, 2010

Sarrazin verblödet Deutschland

Don't You Believe the Hype kommentiert Sarrazins neuesten Schenkelklopfer.

Donnerstag, Juni 10, 2010

SWR 2 Kontext: "Die Gehirnwäsche der Medien in Israel funktioniert sehr gut"

Als Audiodatei kann man die heutige viertelstündige Sendung Gaza – Land ohne Hoffnung aus der Reihe "SWR 2 Kontext" hören. Besonders eindrucksvoll ist ab Minute 7:50 der Bericht der Journalistin Bettina Marx, die im Laufe der letzten Jahre sowohl Israel als auch Gaza immer wieder besuchte und sehr eindrucksvoll schildert, wie und warum der israelischen Bevölkerung das Leiden der Palästinenser weitgehend am Allerwertesten vorbeigeht – und ob es seit letzter Woche endlich einen Hoffnungsschimmer gibt.

Leon de Winter an Tourette-Syndrom erkrankt?

Glaubt man der Wikipedia, ist Leon de Winter, einer von mehreren hochsympathischen Spezln von Henryk Broder, schon in der Vergangenheit durch eher seltsame Äußerungen aufgefallen:

In einem Interview im Nachrichtenmagazin Der Spiegel mit Henryk M. Broder verficht Winter den Einsatz nicht rechtsstaatlicher Mittel im Umgang mit islamistischen Terroristen, wie etwa die Folter der Häftlinge in Guantánamo und unter bestimmten Umständen die symbolische Verhängung der Todesstrafe, die nicht zu vollziehen sei.


Nun leben unsere Medien ja davon, auch eher absonderlichen Ansichten ein Podium zu gewähren. Auch sind viele Journalisten schon durch ein bloßes Aneinanderreihen von Beleidigungen glücklich zu machen, weshalb mancher von ihnen Leute wie Broder und de Winter gerne als "scharfzüngige Kritiker" bezeichnet. (Dasselbe Lob müsste man dann aber konsequenterweise auch ähnlich glänzenden Rhetorikern wie Ahmadinedschad zugedeihen lassen.) De Winters neuester Text allerdings zeichnet sich vor allem darin aus, dass de Winter darin die Wörter "Idioten" oder "Idiot" elfmal hintereinander schaltet. Da muss man sich schon fragen, ob dafür wirklich nur der überschnappende Eifer eines politischen Radikalen die Ursache ist oder nicht doch inzwischen Anlass zu ernster Besorgnis besteht. So verrät uns die Wikipedia über die Begleiterscheinungen des Tourette-Syndroms:

Unter die Kategorie der komplexen Tics fallen im motorischen Bereich das Grimassieren, das Imitieren anderer Leute (Echopraxie) oder auch selbstverletzende Handlungen. Komplexe vokale Tics sind das Wiederholen von Wörtern (Echolalie bzw. Palilalie) oder das als Koprolalie bekannte Herausschleudern obszöner und aggressiver Wörter. Die Symptome treten mehrfach am Tag (zumeist in Serien) auf oder kehren zwischendurch immer wieder. Anzahl, Häufigkeit, Art und Lokalisation der Tics befinden sich in einem wiederkehrenden Wechsel. Während des Schlafs kommt es in fast allen Fällen zu einem Verschwinden der Beschwerden, verstärkt treten die Tics in emotional belastenden Situationen (Ärger, Anspannung, Stress etc.) auf.


Ob de Winter auch zum Grimassieren neigt, wenn er solche Texte schreibt, weiß ich natürlich nicht. Erfreut aber erfahre ich, dass man auch mit Tourette noch beruflich erfolgreich sein kann:

Tourette-Patienten sind für gewöhnlich ebenso leistungsfähig wie ihre Altersgenossen und können theoretisch in Freizeit und Beruf alle ihre Wünsche verwirklichen. Erschwert wird die praktische Umsetzung jedoch durch die Reaktionen von uninformierten oder gar intoleranten Mitmenschen.


Insofern verdient die Schweizer "Weltwoche", wo dieser Anfall erschienen ist, großes Lob für ihre Toleranz und ihren Versuch, auch Menschen wie Leon de Winter weiter in der Welt der Medien zu halten. Die Leser dieser Zeitschrift finanzieren diese Integrationsbemühungen über den Kaufpreis sicher gerne.

Man könnte dieses journalistische Sozialprogramm sogar noch weiter ausbauen: Das Internet ist voll mit Kommentaren von Leuten, deren journalistische Begabung allein darin besteht, etliche Beschimpfungen aneinander zu reihen. Wenn rechtskonservative Medien wie die "Weltwoche" diese Leute in ihren Autorenbestand hineinnehmen würden, wäre allen geholfen: Das Internet würde von diesem Unsinn befreit, Leute mit zu viel Tagesfreizeit und ohne berufliche Qualifikation kämen in Lohn und Brot, das ständige Gequassel vom angeblichen "Qualitätsjournalismus" der Printmedien wäre beendet und dem Bürger wird die Meinungsfindung deutlich erleichtert, wenn er von der linken Seite klug argumentierte Artikel und von der rechten Ausbrüche wie "Idiot … Idiot … Idioten …. Faschist … Idiot" zu lesen bekommt. Herr de Winter, Sie sind zusammen mit Ihrem Kollegen Broder zwei echte Wegweiser des deutschsprachigen Journalismus, wahre Leuchttürme in der Finsternis unserer Medien.

Mittwoch, Juni 09, 2010

Internet killed the hasbara star

Adam Horowitz freut sich über die kurze Überlebensdauer israelischer Propaganda in Zeiten des Internets.

Dienstag, Juni 08, 2010

Spiegel-Online: Was ist dran an den Terrorvorwürfen gegen die Friedens-Flotille?

Yassin Musharbash hat sich auf Spiegel-Online die Mühe gemacht, die Darstellung Israels und die Darstellung der Gaza-Aktivisten so neutral wie möglich gegeneinander abzuwägen. Um der gefühlten Jahrtausende alten Bloggertradition zu folgen, genau jene Absätze aus dem verlinkten Artikel auszuwählen, die die eigene Position am besten stützen:

In der Liste fehlt indes jeglicher Hinweis auf die Quellen dieser angeblichen Tatsachen. Es heißt zu Beginn der Mitteilung lediglich, dass diese Passagiere des attackierten Schiffes "Mavi Marmara" dafür "bekannt seien, in Terroraktivitäten eingebunden" zu sein. Belege oder gar Beweise liefert die israelische Armee nicht.

Öffentliche Quellen enthalten keine Informationen, die diese schweren Anschuldigungen stützen würden. Dass alle fünf zudem mittlerweile freigelassen wurden, mag - so wird unter israelischen Diplomaten gemunkelt - dem Druck aus den USA geschuldet sein. Es widerspricht jedoch zugleich normalen israelischen Gepflogenheiten, solche angeblich hochrangigen Terrorunterstützer laufen zu lassen - was die Qualität der Informationen implizit in Frage stellt.


So geht das natürlich auch nicht. Lesen Sie lieber hier den vollständigen Artikel.

Frankreich: Frau zu Mann zurückgestuft, weil ihre/seine Brüste nicht groß genug waren

And now for something completely different.

(Seite lässt sich mit Explorer nicht öffnen; mit z. B. Firefox geht's.)

Macht Allah kriminell?

Vor einigen Tagen wurden die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, die bei vielen Rechtsradikalen und vielen Journalisten offenbar euphorische Glücksgefühle auslöste: Wo man früher behauptete, dass zum Beispiel Männlichkeit oder Computerspiele gewalttätig machten, glaubte man nun, im Islam die Quelle von Aggressionen gefunden zu haben. "Die Zeit" holt alle Feiernden wieder auf den Boden zurück:

Solche statistischen Ergebnisse produzieren griffige Schlagzeilen (Spiegel Online titelte: "Jung, muslimisch, brutal"), über die Ursachen verraten sie jedoch wenig. Eine Koinzidenz von Faktoren bedeutet nämlich noch keinen Zusammenhang im Sinne von Ursache und Wirkung. (…) Es gibt eine Vielzahl von sozialen und familiären Faktoren, die Gewalttätigkeit erklären: eigene Gewalterfahrung, gewaltlegitimierende Männlichkeitskonzepte, mangelnde Bildungschancen und Perspektivlosigkeit sind einige davon. Einen monokausalen Zusammenhang wie den von "Islam gleich Gewalt" zu behaupten, passt nur in den derzeitigen hysterischen Umgang mit dem Thema.


Schon am Samstag hatte der "Tagesspiegel" argumentiert:

So fällt beispielsweise auf, dass 8,7 Prozent der Muslime aus der Vergleichsgruppe sich als „nicht religiös“ bezeichnen, also ihren Glauben nicht praktizieren. Die „etwas Religiösen“ prügeln weniger; was den Schluss nahe legen würde, leicht muslimisch lebende Jugendliche seien weniger der Gewalt zugeneigt als ihre angepasst-nichtreligiös lebenden Freunde. Zudem sieht die Studie selbst nur einen „leichten Anstieg“ der Zahlen im Gläubigkeit-Delinquenz-Verhältnis und verweist darauf, als Querschnittsstudie nur begrenzt Aussagen zu Kausalitäten machen zu können. Übrigens, auch ein Ergebnis der Untersuchung, trinken gläubige Muslimjugendliche viel weniger Alkohol und klauen viel seltener in Läden.

Israel gibt zu, antisemitische Funksprüche "bearbeitet" zu haben

Israel acknowledged Sunday that it edited recordings of what it said were anti-Semitic and anti-American radio calls by pro-Palestinian activists who tried to run the Gaza blockade and that it could not identify the origin of the broadcasts.

(…) Convoy organizers from Free Gaza said Israel "doctored" the recordings "in order to paint the flotilla passengers as anti-Semites." The group denied its vessels were the source of the broadcasts and said the Israeli accusations made "no more sense with the explanation."

"All radio transmissions on the sea are heard by all captains," the group said. "Once again, Israel is caught in a lie trying to defend itself for the murder and mayhem it committed the morning of May 31, 2010."


CNN berichtet.

Propaganda scheitert erneut – Was soll Israel jetzt tun?

Der Medienkrieg um die Durchsetzung der eigenen Darstellung bei dem israelischen Überfall auf die Gaza-Hilfsflotte geht weiter. Inzwischen veröffentlichte die "Hürriyet" (eine Art türkischer "Bild"-Zeitung, die sich ebenfalls teils im Besitz der Axel-Springer-AG befindet) Fotos, auf denen israelische Soldaten anscheinend misshandelt werden. Israels Verteidiger versuchen diese Fotos als Trumpfkarte auszuspielen – aber dagegen gibt es Einspruch:

The website of Turkish newspaper Hürriyet published a gallery of photos showing Israeli soldiers captured after their attack on the Mavi Marmara in international waters in the early hours of 31 May.

The predictable response of the Israeli army, as quoted in Haaretz, was that the "published pictures serve as clear and unequivocal proof of Israel's repeated arguments that aboard [the Mavi Marmara] were mercenaries who intended to kill Israeli soldiers." Israeli spokespersons and media in recent days have also claimed the soldiers faced "lynching," a provocative term which originated to describe the deliberate mob murders of African Americans by white supremacists in the United States. The photos indicate nothing of the sort; if anything they show the opposite.


Hier geht es weiter.

Bei diesem Hin und Her liegt der Gedanke nahe, dass man sich als Unbeteiligter vielleicht überhaupt kein Urteil erlauben kann, welche der beiden Seiten jetzt die Wahrheit sagt. Aber dieser Eindruck wäre vorschnell, befindet der Politikwissenschaftler Stephen R. Shalom. Er argumentiert:

Normally, neutrality in the face of contradictory and incomplete information is an admirable trait. But consider the circumstances. One side, the Israeli attackers, surely have video of the entire encounter, but have shown only selected snippets, carefully avoiding the period immediately before the troops landed on board the Mavi Marmara. The other side, those trying to break the blockade, had their cellphones and cameras confiscated ("captured" is how the IDF put it), one of their websites hacked, and limited coverage of events. Despite this asymmetry that ought to make us extremely skeptical of the Israeli version, the clips do seem to show that the Israeli forces fired before they landed -- and you can bet the IDF won't be releasing their complete video for analysis. And as more and more passenger testimony becomes available, and as autopsy results show the victims shot between the eyes at point blank range, the Israeli version is more and more dubious.


Shalom geht es indes vor allem um die grundsätzliche Frage, wie Israel mit der Gaza-Problematik vernünftiger umgehen könnte:

What else could Israel do besides the blockade in order to protect its security, asks New York public radio host Brian Lehrer? After all, he says, Hamas is launching rockets from Gaza into Israel. This view of the situation, however, is the same erroneous view put forward by the Israeli government and its apologists during Operation Cast Lead, Israel's massive assault on Gaza in December 2008-January 2009.


Hier geht es weiter mit einer lesenswerten Zusammenfassung und Analyse der gegenwärtigen Situation und wie man ihr entkommen könnte.

Montag, Juni 07, 2010

Europarat berät: Ist das Wort "Mutter" sexistisch?

Frau Doris Stump, Schweizer sozialistisches Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarats, hat als Berichterstatterin eine Beschlussvorlage unter der Nummer 12267 in den Europarat eingebracht, wo sie zur Zeit beraten wird. Das Papier entstammt dem Komitee für Chancengleichheit von Frauen und Männern (Committee on Equal Opportunities for Women and Men) und hat den Titel “Combating sexist stereotypes in the media”. Der erste Satz der Zusammenfassung des englisch abgefassten Dokuments lautet in meiner Übersetzung: “Wenn sie nicht unterrepräsentiert oder unsichtbar sind, werden Frauen in den Medien oft in von der Gesellschaft traditionell zugeteilten Rollen repräsentiert, porträtiert als passive oder Wesen geringeren Werts, Mütter oder Sexobjekte.“ Von einer Sorge um die Chancengleichheit von Männern ist in diesem Dokument eines Komitees, das sich ja für die Chancengleichheit von Frauen UND Männern verantwortlich fühlt, nichts zu finden. Es ist nur von einer Benachteiligung von Frauen die Rede.


Hier geht es weiter.

Sonntag, Juni 06, 2010

US-Diplomat: "Verhältnis zu Israel kostet uns Prestige und Würde"

Alle Werte, für die wir als Amerikaner doch stehen, werden getrost ignoriert, sobald es um Israel geht. Die Israeli können ihre brutale Politik der Unterdrückung noch eine ganze Weile fortführen. Aber eines Tages werden sie zahlen müssen, und ich fürchte, das könnte sehr bitter werden. Kein Land im Nahen Osten kann in Frieden und Sicherheit existieren, solange nicht alle Staaten der Region in Frieden und Sicherheit leben. Frühere Ministerpräsidenten wie Shimon Peres und Ehud Barak haben gesagt, dass dieser Weg der Unterdrückung ins Verderben führe. Nur die derzeitige Regierung versteht es nicht.


Die Neue Zürcher Zeitung interviewt Edward Peck.

Haáretz: Ausbleiben palästinensischen Terrors wird für Israels Führung zum Propagandaproblem

Recently an intelligence official actually called the absence of Palestinian terror a 'propaganda problem.'

Zusammenfassung: Beweise für gezielte Morde und Fälschungen durch Israels Militär

Radio Utopie liefert eine ganz gute Zusammenfassung über all die israelischen Propagandalügen, die in den letzten Tagen aufgeflogen sind.

Samstag, Juni 05, 2010

Jerusalem Post: Tausende demonstrieren in Tel Aviv gegen Gaza-Blockade

Der innerisraelische Protest ist jetzt doch so groß geworden, dass die Medien dort ihn nicht mehr ignorieren können. Vermutlich lesen die Protestler in Tel Aviv zu wenig "Die Achse des Guten" und Geistesverwandte. Sonst wüssten sie, dass sie allesamt "jüdische Antisemiten" sind, wenn sie sich für die Menschenrechte dieser Dreckspalis einsetzen.

Aber wie wir aus der Jerusalem Post erfahren, hat auch Tel Aviv seine Gutachsler:

Periodically during the course of the demonstration, dozens of right-wing counter protestors attempted to disrupt the proceedings, and at one point a smoke grenade was thrown at the rally. (…) As busloads of left-wing activists drove past at the end of the evening, counter protestors chanted “traitors”, “terror supporters”, and “go to Gaza” behind a wall of border patrolmen and YASSAM riot police.

Auch Terrorvorwürfe gegen IHH brechen zusammen

The IDF (Israeli Defense Forces) has backed down from the claim that forty activists in the Gaza flotilla, who had resisted the ship's interception by Israeli commandos in international waters on Monday, are "al Qaeda mercenaries."

Some participants in the Gaza convoy are members of Insan Hak ve Hürriyetleri İnsani Yardım Vakfı --the Foundation for Human Rights, Liberties, and Humanitarian Relief-- IHH, a Turkish non-governmental organizaion (NGO) established in the early 1990s. Its mission is to provide humanitarian relief in regions of conflict or that have experienced natural disasters. For the past six years, IHH has held Special Consultative status as an NGO (non-governmental organization) in the United Nations Economic and Social Council.

According to Max Blumenthal, when he and Lia Tarachansky, an Israel-based freelance journalist fluent in Hebrew, called the IDF requesting more conclusive evidence of al Qaeda affiliation than possession of bullet-proof vests and night vision goggles, they were each told, "We don't have any evidence." The IDF press release had been based on information emanating from Israeli Prime Minister Benjamin Netanyahu's National Security Council.


Die Frage ist, ob die Rücknahme dieser Vorwürfe angesichts der Aggressivität der aktuellen Hetzkampagnen nicht zu spät stattfindet. Blogs wie "die Achse des Guten", "Politically Incorrect" & Co. haben in den letzten Jahren für eine Atmosphäre gesorgt, in der Israel kaum etwas falsch und ein Moslem kaum etwas richtig machen kann:

But the condemnation of IHH participants now ricocheting around the blogosphere isn't about to go away anytime soon. The sad truth (…) is that the IDF gave in on the paltry evidence gleaned from photos of night vision goggles and bullet proof vests because they believe they a weapon much more powerful--a pro-Israel blogosphere where no Israeli Jew can do anything wrong, and no Muslim can do anything right. And the claim that there is a link between "Islamic terrorism" and the participants in the Gaza flotilla doesn't need any pictures--a thousand words will do.


Hier findet man die vollständige Analyse darüber, wie die aktuelle Hasskamapgne gegen den Islam auch von Israel gesteuert wurde.

Spiegel-Online: "Propaganda-Satire blamiert Israels Regierung" – und ihre deutschen Handlanger

Es gibt doch nichts Schöneres als wenn man hier einige Tage lang darüber bloggt, wie perfide Israels Propagandastaffel mittlerweile arbeitet, und dann plötzlich eben jenes Thema prominent auf Spiegel-Online entdeckt:

Peinlicher Propaganda-Lapsus: Das Presseamt der israelischen Regierung hat an Journalisten den Link zu einem Satirevideo verschickt, das sich über die Besatzung der attackierten Hilfsflotte für Gaza lustig macht. Finanziert wurde der Clip von einem konservativen Think Tank in den USA.


Hier bekommt das Pack seine hochverdiente Abreibung.

Und wer hat hierzulande den geschmacklosen Dreck ohne lange nachzudenken stolz bei sich verlinkt? Bingo, die ganze Bande: Hannes Stein auf der "Achse des Guten", Claudio Casula auf "Spirit of Entebbe", Thomas von der Osten-Sacken auf "Wadiblog" – und die alte Dreckschleuder "Lizas Welt" nennt es sogar ein "grandioses Video". Da hofft man doch, die Kohle aus Israels Propagandaabteilung ist reichlich geflossen und für das Sich-Lustig-Machen über neun Tote war mehr als einmal Pizza-Essen drin.

Israelischer Soldat, der sechs Friedensaktivisten umbrachte, soll mit Orden geehrt werden

Six of the nine passengers killed in an Israeli raid on an aid convoy bound for Gaza were shot by a single Israeli commando, who is being considered for a medal of valour for saving his injured comrades as passengers attacked them with clubs, knives and even guns they had taken from downed Navy Seals.


Mehr erfährt man aus der britischen Times - die übrigens nicht bereit ist, die Story von den Terroristen als Friedensaktivisten, die ihnen von Israel aufgetischt wird, so einfach zu schlucken:

Some Israeli officials have accused the Turks who attacked them of links to terrorist groups, although it was unclear why, in that case, the soldiers of Flotilla 13, the elite Navy Seals unit involved in the operation, were briefed only to expect peaceful resistance.

The question also remained as to why the passengers, if they were indeed terrorists, did not use deadlier weapons against the approaching naval launches and helicopters hovering overhead.

Israelischer Botschafter: Neun Tote nichts im Vergleich zu den vielen Toten im Straßenverkehr

Hannes Stein und Co. sind nicht allein, wenn es um die Geringschätzung von Menschenleben geht. Heute morgen sorgte der israelische Botschafter in Spanien für Empörung, indem er vorschlug, statt mit den läppischen neun Getöteten bei dem Überfall auf die Gaza-Hilfsflotte solle man sich lieber mit den vielen Toten im Straßenverkehr beschäftigen. Bei dieser Gelegenheit verglich er die Friedensaktivisten mit radikalislamischen Bombenlegern, die im Jahr 2004 191 Menschen töteten.

Der britische Guardian ist über dieses Vertauschen von Opfern mit Tätern nicht begeistert.

NDR: Wie israelische Propaganda die Kontrolle über die Berichterstattung übernahm

Das NDR-Medienmagazin ZAPP erklärt in einem sehr guten Videobeitrag, mit welchen Methoden Israels Propagandastaffel versucht, ihre eigene Darstellung in der Weltöffentlichkeit als Wirklichkeit durchzusetzen.

Autopsien enthüllen: Gaza-Aktivisten aus nächster Nähe in den Kopf geschossen

Die Widerlegung der Geschichte von Notwehr gegen brutale Angriffe bei einem friedlichem Überfall auf die Hilfsflotte geht weiter:

Nine Turkish men on board Mavi Marmara were shot a total of 30 times, autopsy results reveal

The findings emerged as more survivors gave their accounts of the raids. Ismail Patel, the chairman of Leicester-based pro-Palestinian group Friends of al-Aqsa, who returned to Britain today, told how he witnessed some of the fatal shootings and claimed that Israel had operated a "shoot to kill policy".

He calculated that during the bloodiest part of the assault, Israeli commandos shot one person every minute. One man was fatally shot in the back of the head just two feet in front him and another was shot once between the eyes. He added that as well as the fatally wounded, 48 others were suffering from gunshot wounds and six activists remained missing, suggesting the death toll may increase.

The new information about the manner and intensity of the killings undermines Israel's insistence that its soldiers opened fire only in self defence and in response to attacks by the activists.

"Given the very disturbing evidence which contradicts the line from the Israeli media and suggests that Israelis have been very selective in the way they have addressed this, there is now an overwhelming need for an international inquiry," said Andrew Slaughter MP, a member of the all party group on Britain and Palestine.


Abgesehen von den Ergebnissen der Autopsien gibt es auch immer mehr Zeugenaussagen, die die israelischen Soldaten schwer belasten. Hier etwa findet man das Video einer britischen Überlebenden, die berichtet, dass die Soldaten unbewaffnete Aktivisten unter Beschuss genommen hätten.

Währenddessen melden die Gulf News:

According to a report in The Guardian, an Algerian activist, who gave her name as Sabrina, revealed that Israeli troops pointed their gun at a one-year-old Turkish child in front of his parents to force the captain of the Mavi Marmara to stop sailing.


Auf der sogenannten "Achse des Guten" argumentiert inzwischen der "Welt"-Journalist Hannes Stein, da eines ihrer Mitglieder antisemitische Funksprüche an Israel gerichtet habe, müsse man sich fragen, warum die Israelis nicht die gesamte Schiffsbesatzung umgebracht hätten. (Stein reflektiert offenbar längst nicht mehr, dass derartige Blutgier nicht wirklich zu der von ihm und seinen Kumpanen ständig wiederholte "Notwehr"-Behauptung passt.) Tatsächlich gibt es aber deutliche Hinweise darauf, dass auch die angeblichen antisemitischen Funksprüche nur ein weiteres Propagandamärchen darstellen, das Israels Angriff rechtfertigen soll.

Freitag, Juni 04, 2010

Israelische Propaganda über Angriff auf Hilfsflotte bricht zusammen

Die Geschichte, die die Propagandastaffel von Israels ultrarechter Regierung auch in Deutschland als Wahrheit durchzusetzen versucht, ist, dass die israelische Eliteeinheit sich beim Kapern der Hilfsflotte gegen brutale Gewalt der Friedensaktivisten lediglich zur Wehr setzen musste und es nur dadurch zu den Toten gekommen sei. Obwohl von Claudio Casulas "Spirit of Entebbe" über Stefan Herres "Politically Incorrect" bis zu Henryk Broders "Achse des Guten" enorme rhetorische Energie investiert wird, um diese Story zu verkaufen, entpuppt sie sich zunehmend als Augenwischerei.

Glenn Greenwald fasst auf Salon.com (verlinkt unter anderem von der Huffington Post) zusammen, wie die israelische Propaganda zunächst die Berichterstattung der Medien beeinflusste, inzwischen aber ein anderes Bild der Geschehnisse sichtbar wird:

It was clear from the moment news of the flotilla attack emerged that Israel was taking extreme steps to suppress all evidence about what happened other than its own official version. They detained all passengers on the ship and barred the media from speaking with them, thus, as The NYT put it, "refusing to permit journalists access to witnesses who might contradict Israel's version of events." They detained the journalists who were on the ship for days and seized their film, video and cameras. And worst of all, the IDF -- while still refusing to disclose the full, unedited, raw footage of the incident -- quickly released an extremely edited video of their commandos landing on the ship, which failed even to address, let alone refute, the claim of the passengers: that the Israelis were shooting at the ship before the commandos were on board.

This campaign of suppression and propaganda worked to shape American media coverage (as state propaganda campaigns virtually always work on the gullible, authority-revering American media). The edited IDF video was shown over and over on American television without question or challenge. Israeli officials and Israel-devoted commentators appeared all over television -- almost always unaccompanied by any Turkish, Palestinian or Muslim critics of the raid -- to spout the Israeli version without opposition. Israel-centric pundits in America claimed, based on the edited IDF video, that anyone was lying who even reported on the statements of the passengers that Israeli fired first. In sum, that the Israelis used force only after the passengers attacked the commandos became Unquestioned Truth in American discourse.

But now that the passengers and journalists have been released from Israeli detention and are speaking out, a much different story is emerging. As I noted yesterday, numerous witnesses and journalists are describing Israeli acts of aggression, including the shooting of live ammunition, before the commandos landed. The New York Times blogger Robert Mackey today commendably compiles that evidence -- I recommend it highly -- and he writes: "now that the accounts of activists and journalists who were detained by Israel after the raid are starting to be heard, it is clear that their stories and that of the Israeli military do not match in many ways." As Juan Cole says: "Many passengers have now confirmed that they were fired on even before the commandos had boots on the deck. Presumably it is this suppressive fire that killed or wounded some passengers and which provoked an angry reaction and an attack on the commandos."


Weiterführender Link:

The New York Times: Reporters Dispute Israeli Account of Attack

Wäre der Druck der internationalen Staatengemeinschaft auf Israel plötzlich nicht so überraschend stark geworden, hätte Israel die Gefangenen mit Sicherheit bis heute nicht freigelassen, sondern weiter dafür gesorgt, dass allein die israelische Darstellung in unseren Köpfen verankert wird.

Israel: Landesweite Solidaritätsdemos mit Gaza-Hilfsflotte

In den vergangenen Tagen demonstrierten in ganz Israel Tausende gegen die Belagerung von Gaza und gegen die mörderische Attacke auf die Flotte. (...) Diese Demonstrationen, die gleichzeitig mit Demonstrationen in palästinensischen Dörfern und Städten stattfanden, wurden zum großen Teil von den israelischen Medien ignoriert, was den Versuch darstellt, in den Medien ein Bild des vollständigen Konsenses der Gesellschaft zu zeichnen.


… wofür, wenn diese Meldung stimmt, die israelischen Medien in Kauf nehmen, dass der Rest der Welt die Israelis kollektiv für gewissenlose Widerlinge hält. Um sich hinterher über den Anstieg von Antisemitismus zu beklagen. Gott, die Mainstreammedien scheinen in Israel ähnlich bescheuert und ideologisch motiviert wie in Deutschland zu sein.

Hier findet man den vollständigen Artikel. (Sie finden, das sei alles mögliche, nur keine seriöse Quelle? Okay, dann gibt's hier noch ein passendes Video dazu.)

"Jeder westliche Politiker trägt hier Mitverantwortung"

Israels Blockade des Gaza-Streifens schadet Hamas nicht, für die Bewohner ist sie aber ein Desaster, sagt J. Ging vom UN-Hilfswerk in Gaza im Interview. Die Welt habe Gaza vergessen.


Die "Zeit" hat Ging im Interview.

"Der Ultra-Rechts-Staat Israel"

Hm, das ist ungewöhnlich. Früher fand man so harsche Kommentare wie diesen lediglich in radikal linken Zeitungen wie der "jungen welt", die dafür oft genug als "antisemitisch" beschimpft worden ist. Heute findet man ihn in der Financial Times. Die Stimmung ist ordentlich gekippt letzte Woche.

"Israeli Defense Forces Execute American Citizen"

What else would you call it? The Israeli commandos that boarded the Free Gaza Flotilla shot Furkan Dogan once in the chest and four times in the head at close range. Was he still resisting after the third head shot? Did five different commandos happen to shoot him all at the same time in the middle of the night with stunning accuracy? No, someone shot Dogan at close range and did so enough times to make sure he was dead well after there might have been any resistance. That's generally known as an execution.

Dogan is an American citizen. That's an uncomfortable fact for a lot of people, especially for our politicians who will do anything possible to cover for what Israel has done here. It's hard to cover for the summary execution of an American citizen. But they've managed pretty well so far. Do you hear any cries of outrage coming from America? No, didn't think so.


Die Huffington Post reagiert auch immer gereizter auf den zurückhaltenden Umgang mit Vorfällen wie diesem.

Von "Exekutionen" berichten mittlerweile auch mehrere angebliche Augenzeugen:

Der Vorsitzende der islamischen Hilfsorganisation IHH, die den Schiffskonvoi geleitet hatte, erhob schwere Vorwürfe gegen die Soldaten, die das türkische Führungsschiff «Mavi Marmare» stürmten: Ein Journalist, der an Bord Fotos gemacht habe, «wurde aus nicht mehr als einem Meter niedergeschossen, und sein Gehirn explodierte», sagte Bülent Yildirm. Ein weiterer Aktivist sei erschossen worden, nachdem er sich ergeben habe. Yildirm räumte ein, dass die Soldaten «zur Selbstverteidigung» mit Eisenstangen attackiert worden seien.

(...) Ähnliche Szenen schilderte ein schwedisches Dozentenpaar, Mattias Gardell und Edda Manga. «Wir haben vorsätzliches Morden beobachtet», sagte Gardell im schwedischen Radio.

Chaos in der Knesset

Ganz in Schwarz und ganz ruhig steht die Abgeordnete Hanin Soabi am Rednerpult. Doch bevor sie auch nur einen Satz sagen kann, bricht der Tumult los im israelischen Parlament: "Verräterin", schallt es ihr entgegen, "geh doch nach Gaza". Im Saal haben sich immer mehr Abgeordnete von ihren Sitzen erhoben, es wird gerangelt und geschimpft, eine Volkszornvertreterin von der regierenden Rechts-Partei "Unser Haus Israel" versucht sogar, sich auf Soabi zu stürzen und sie vom Mikrofon zu drängen. Kräftige Männer müssen sich dazwischen werfen. Am Ende der Knesset-Kämpfe sind 14 von 120 Abgeordneten des Saals verwiesen. So wird in diesen Tagen Politik gemacht in Israels Parlament.


Die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Antisemitische Kommentare überfluten das Netz – Neonazis wittern Morgenluft

Die Berliner Morgenpost, die Berliner Zeitung und die Wiener Zeitung berichten über eine Eskalation offenen Hasses auf Juden.

Währenddessen ruft der Zentralrat der Muslime zur Besonnenheit auf: "Unsere Trauer und unser Zorn richten sich nicht gegen das jüdische Volk, sondern gegen die rechtswidrigen und tödlichen Handlungen der Armee."

Gaza-Flottille: Amerikaner viermal in den Kopf geschossen

Schon vor einigen Tagen ging die Meldung durch die Medien, bei dem israelischen Überfall auf die Gaza-Flottille sei einigen Aktivisten offenbar gezielt in den Kopf geschossen worden, was die "Notwehr"-Behauptung der israelischen Eliteeinheit etwas unglaubwürdig macht. Ich hatte diese Berichte nicht aufgegriffen, weil sie unzureichend belegt waren. Inzwischen gibt es eine solide Meldung von ABC-News.

Daily Finance: "Das verborgene Verbrechen – Häusliche Gewalt gegen Männer ist ein wachsendes Problem"

Researchers Denise Hines and Emily Douglas recently completed the first national study to scientifically measure the mental and social impact of domestic violence on male victims. Interestingly, their research was funded by the National Institutes of Mental Health, not the DOJ. Not only does this demonstrate the lack of resources for researchers of this issue, but it also suggests that male battering is perceived as a mental health issue, not a crime.

This decriminalization of domestic violence against men affects research conclusions. While survey-based studies have found that men and women commit domestic violence in equal numbers, crime-based studies show that women are far more likely to be victimized. This inconsistency begins to make sense when one considers that man-on-woman violence tends to be seen through a criminal lens, while woman-on-man violence is viewed more benignly.

A recent 32-nation study revealed that more than 51% of men and 52% of women felt that there were times when it was appropriate for a wife to slap her husband. By comparison, only 26% of men and 21% of women felt that there were times when it was appropriate for a husband to slap his wife. Murray Straus, creator of the Conflict Tactics Scale and one of the authors of the study, explained this discrepancy: "We don't perceive men as victims. We see women as being more vulnerable than men."


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Donnerstag, Juni 03, 2010

Warum die Hamas die Hilfsgüter nicht annimmt

Während die üblichen Verdächtigen, die Weigerung der Hamas, die Hilfsgüter für Gaza anzunehmen, für die übliche Propaganda nutzen, kann man sich auch aus seriösen Quellen über die wahren Hintergründe informieren:

Israel müsse zunächst alle Gefangenen von der Gaza- «Solidaritätsflotte» freilassen, forderte Al-Kurd. Nach israelischen Angaben sind bereits alle Häftlinge frei, bis auf drei Gefangene, die wegen «verfahrenstechnischer Probleme» noch in Israel seien. Auch sie sollten Israel in Kürze verlassen können.

Wulff ist durch

Mehrere Medien berichten, die Entscheidung der Regierungskoalition sei jetzt endgültig – so etwa die Tagesschau.

Israel verbittet sich internationale Untersuchung zu Angriff auf Hifsflotte

Der israelische Außenminister Avigdor Lieberman sprach sich gegen eine internationale Untersuchung der blutigen Stürmung der Gaza-„Solidaritätsflotte“ aus. „Wir sind erwachsen genug, um damit selbst klarzukommen“, sagte der ultra-rechte Minister dem israelischen Rundfunk am Donnerstag. „Wir brauchen hier keinen Vormund.“ Er plädierte für eine interne Untersuchung der Vorfälle mit Hilfe angesehener israelischer Juristen. „Wir haben nichts zu verbergen, im Gegenteil.“


Der FOCUS berichtet.

Von der Leyen: millionenschwere Eigenreklame?

Es hat womöglich schon seinen Grund, wenn Zensursula relativ gute Umfragewerte erreicht. So berichtet heute das Handelsblatt:

Die SPD fordert Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) auf, unverzüglich die Hintergründe von geplanten externen Beratungsleistungen in Höhe von 1,6 Millionen Euro für ihr Haus aufzuklären. "Falls das stimmen sollte, wäre das ein dicker Hund. Es ist nicht in Ordnung, wenn eine Arbeitsministerin auf der einen Seite bereit ist, zu Lasten von Langzeitarbeitslosen zu kürzen und auf der anderen Seite Steuergelder einsetzt, um ihr Image aufzupolieren", sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD Bundestagsfraktion, Hubertus Heil, dem Handelsblatt. In jedem Fall müsse Frau von der Leyen die Sache aufklären.


Für Leser meines Zweitblogs Genderama sind Vorwürfe von massiver und ethisch grenzwertiger Eigenpropaganda nichts Neues, wenn es um Ursula von der Leyen geht. Solche Vorwürfe gab es schon 2007, als Zensursula noch dem Familienministerium vorstand. Damals berichtete unter anderem Report Mainz.

Wulff statt von der Leyen Bundespräsident?

FDP-Fraktionsvize Jürgen Koppelin hatte im rbb-Inforadio Bedenken gegen von der Leyen angemeldet. Sie sei in bestimmten Bereichen durchsetzungsfähig, aber für die jüngere Generation ein "Antityp". Er begründete dies mit ihren Plänen als Familienministerin zum Sperren von Internetseiten.


Die taz berichtet.

Auch dem FOCUS zufolge sind Zensursulas Chancen auf das Präsidentenamt gesunken.

Ansonsten gibt es unterschiedliche Einschätzungen. Der Tagesschau und dem Handelsblatt zufolge ist Uschi aus dem Rennen, die Handelszeitung sieht Wulff lediglich als Favoriten. Seit einigen Minuten melden aber FOCUS und Hamburger Abendblatt, die Chancen zwischen Wulff und Zensursula stünden immer noch 50 zu 50. Mehrere Journalisten lassen den Eindruck erscheinen, es ginge lediglich um die Frage, ob den deutschen Bürgern gleich zwei Frauen an der Spitze ihres Staates zuzumuten wären. Wie so oft werden von dieser Rhetorik Sachfragen überdeckt.

Beitrag "Israels Vietnam" auf deutsch

Den Haáretz-Artikel "Israels Vietnam", den ich hier vor vier Tagen verlinkt habe, gibt es jetzt in einer deutschen Übersetzung.

Jüdische Gemeinde entsetzt über antisemitische Hasspropaganda

Auch das war leider zu entwarten:

Bei der Online-Community Facebook hat die Hetze ein Ausmaß erreicht, dass die Jüdische Gemeinde zu Berlin jetzt Polizei und Staatsanwaltschaft einschaltet. Sie sei geschockt, sagte die Vorsitzende der Gemeinde, Lala Süsskind. Die Behörden müssten alle rechtlich möglichen Schritte einleiten, „um die weitere Verbreitung dieser Hasspropaganda zu unterbinden“. Bei Facebook stehen Mordparolen wie „die scheiss juden alle wieder vergasen“ und „nur ein toter Jude ist ein guter Jude“. Die Sprüche lassen sich über eine externe Website finden. Gibt man dort einen Begriff ein, werden Einträge bei Facebook gezeigt. So wurde auch die Jüdische Gemeinde auf die Hetze aufmerksam.


Der Tagesspiegel berichtet.

Stecken hinter der Gaza-Hilfsflotte radikalislamische Extremisten?

Immer wieder wurde von der israelischen Seite und dem Springer-Verlag versucht, einen der Organisatoren der Solidaritaetsflotte - die tuerkische IHH - als Vasallen von Hamas und Al Qaida-Symphatisanten darzustellen. Rufmord ist ein Mittel das man sehr gerne anwendet, um die Integritaet und Glaubwuerdigkeit des Gegners zu erschuettern.


Hier geht es weiter.

Kritischer Israeli prangert Vasallentreue seiner Landsleute an

Na, das ist doch mal ein inhaltlich und rhetorisch überzeugender Text:

My fellow citizens, harm is not brought upon us because of poor Hasbara (PR). We are harmed because we are stupid enough to believe this Libermanian propaganda ourselves. It is a fact that the Israeli public has twice as much faith in the army, as in the media (a fact of which the military is aware of and exploits). This means that we are genuinely starting to believe that there is no humanitarian crisis in Gaza, that the world is biased against us, that the term ‘human rights’ is a euphemism for anti-Semitism, that Anat Kam is a spy, and that we had no option but to hijack the flotilla. Let’s take a reality check: there is a humanitarian crisis in Gaza, and has been since 1948 when Israel created the Gaza Strip. It increased in 1991, and more so since the siege. If there wasn’t a humanitarian crisis, it would mean that the siege had failed, and that breaking it would have no impact. Despite this, the last few years have seen an ever increasing amount of citizens seized by an uncontrollable ultra-patriotic compulsion, to support the government in all its mistakes, and to crucify whoever exposes their idiocy. With our silence, and with our consent we allow Liberman, Netanyahu, Ye’elon, and Barak to do whatever they please, as if they were the wisest of statesmen, instead of four ego-bloated, stubborn, swashbucklers that are going to sink us all with the next flotilla.

Let’s be honest for a second, had the take-over been conducted in exemplary order and silence, the action would have still been justified by the Israeli public. Had there been hundreds killed, the action would have been justified by the Israeli public. Had we sunk the entire flotilla for ‘security reasons’, the Israeli public would still have justify the action. It’s as if the army and the government can do no evil. All decisions are perfect, and Israel and its army are always right. Now, we have achieved a new record in head-nodding. An armed take-over of a civilian ship becomes (in our eyes) an ambush, not the aggressors which are armed with automatic weapons. They are presented as victims. The ten dead, are guilty of their own death, and the people in Gaza, they… Well, they deserve to starve, after offending the honor of our glorified commando unit. Armed soldiers taking over a ship that was not even bound for Israel, are the ones acting morally, and the passengers protecting themselves of the unwanted visitors are aggressive ambushers. We are viewing the world up-side down, and this is because there is a sort of automtization of thought that begins with the prideful answer: “We are right, IDF is right”, only after which, do thoughts and justifications come. Answer first, think later.


Auf Truth From Eretz Yisrael findet man den vollständigen Beitrag.

Ein Artikel in der Haáretz argumentiert übrigens ähnlich.

Mittwoch, Juni 02, 2010

Empörung im Internet: Protest gegen "Zensursula als Bundesuschi"

Kaum ist bekannt, dass Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) als heiße Kandidatin für das Bundespräsidentenamt gehandelt wird, läuft das Web 2.0 Sturm


berichtet (diesmal weniger radebrechend als zum Thema Gazaflotte) Die Welt. Zu den vielen Knotenpunkten im Netz gehöre

die Facebook-Gruppe "Zensursula – Not My President!" Nach nicht einmal einem Tag sind ihr bereits über 4000 User beigetreten. Gründer Carsten Dobschat schrieb auf seiner Website, die starke Resonanz habe ihn überrascht, „aber ist natürlich fein, mit dem Entsetzen nicht alleine zu sein".


Das bist du nicht, Carsten. Und inzwischen sind wir sogar schon über 6000 Mitglieder.

Nachtrag vom nächsten Morgen: Inzwischen sind wir über 17.000 Mitglieder.

Politisches Leyen-Spiel

Und jetzt mal zwischendurch zu einem ganz anderen Debakel, das allerdings erst noch auf uns zuzukommen droht – Zensursula als Bundespräsidentin.

Ursula von der Leyen, die sich stets als opportunistische Karrieristin hervorgetan hat, ist kein geistiger Leuchtturm für die Republik, sondern bestenfalls ein Teelicht.


formuliert Telepolis und befindet ebenso treffend:

Wenn Ursula von der Leyen wirklich Kandidatin für das höchste Amt des Landes werden sollte, wäre dies die ultimative Bankrotterklärung der politischen Klasse.


Der Artikel haut insgesamt wie die Faust aufs Auge.

Jerusalemer Patriarch fordert Umdenken in Gaza-Politik

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, fordert ein Umdenken in der Gaza-Politik. Das gewaltsame Entern der "Solidaritätsflotte" mit Hilfsgütern für den Gazastreifen am Montag durch ein israelisches Sonderkommando sei unbedacht und kopflos gewesen, erklärte er. Die israelische Politik müsse nun innehalten und sich "überlegen, was ihrem Wohl und ihren Interessen wirklich dient". Bei der Aktion waren neun Aktivisten getötet und 26 verletzt worden.

Die Lockerung der Blockade des Gazastreifens durch Ägypten und Israel bezeichnete der Patriarch als einen Schritt in die richtige Richtung. "Es sollten alle Grenzübergänge Tag und Nacht für Gesunde und Kranke geöffnet werden", meinte er. Die Bewohner des Krisengebietes versorgten sich seit drei Jahren "wie die Ratten durch Tunnels". Das müsse ein Ende haben.


Hier geht es weiter.

Bei meiner News-Sichtung stelle ich übrigens fest, dass "Die Welt" erwartungsgemäß immer mehr durchknallt bei ihren Versuchen, die komplette Berichterstattung so zu gestalten, dass sie vermutlich selbst die Knesset als etwas arg einseitig israelisch empfinden würde. Aktuelle Artikelüberschrift: "Schriftsteller Hennig Mankell versteigert sich in seiner Aussage zur militärischen Reaktion Israels". Wieviel man für "Hennig Mankell" wohl geboten hat? In der Springer-Redaktion legen die Hitzewallungen über die internationale Kritik an Israel anscheinend selbst die Deutschkenntnisse lahm.

Warum hat Israel die Hilfsflotte nicht in eigenen Gewässern gestoppt? – Drei mögliche Gründe

Der Angriff der israelischen Truppen auf die Hilfsgüterschiffe auf ihrem Weg zum Gaza-Streifen geschah eindeutig in internationalen Gewässern. Er war also ein Angriff, ein einseitiger Gewaltakt. Die Menschen auf den Schiffen hatten also jedes Recht sich zu wehren. Hätten sie zum Beispiel für einen solchen Fall vorgesorgt und Maschinengewehre mitgebracht und hätten alle auf dem Schiff landenden israelischen Soldaten erschossen, wäre das ihr gutes Recht gewesen. Die Tatsache, dass sie sich handgreiflich wehrten und versuchten, mit den nächstbesten Gerätschaften auf die Angreifer einzuschlagen, belegt bestenfalls deren Naivität, aber diese angeblichen „Gewalttaten“ gaben selbstverständlich dem Angreifer kein Recht auf irgendwelche „Notwehr“.

Ganz anders wäre die Situation gewesen, hätten die Israelis die Schiffe innerhalb israelischer Gewässer gestoppt. Dann hätten sie das Recht gehabt, die Schiffe anzuhalten und auch von Polizisten und Zollbeamten durchsuchen zu lassen, wenn sie einen begründeten Verdacht hätten. Dann hätten die Friedensaktivisten auf den Schiffen kein Recht gehabt, gegen die Israelis vorzugehen – jedenfalls solange, wie lediglich angehalten und durchsucht wird. Einmal nichts gefunden, hätten die Israelis die Schiffe aber wieder freigeben müssen. Andernfalls wären Ausgleichszahlungen fällig geworden, die Israel sicherlich nicht hätte zahlen wollen.

Die Frage ist also, warum haben die Israelis nicht gewartet, bis die Schiffe israelische Gewässer erreichten? Im Prinzip gibt drei Erklärungsmöglichkeiten, die eventuell auch zusammengespielt haben …


Hier geht es weiter.

Krise für die NATO? Militärexperte analysiert weltpolitische Sachlage

We live in an information-centric world, and just as Hitler fell for the trick of Operation Mincemeat, the Israeli government fell for the bait provided -- instead of allowing in needed humanitarian supplies into Gaza, they boarded a flotilla of Turkish-flagged vessels in international waters, killing at least nine and leaving dozens wounded. And gave a real victory to those who -- for whatever reason (humanitarian, political, religious, whatever) -- want the suffering in Gaza to end, and dealt Israel a informational defeat as great as that of the Germans in 1943. (…)

The Israeli (and I am hesitant to say "IDF" here -- it lets too many politicians off the hook) media spin machine was ready to go. When you see a detailed multi-page report ready to go within an hour or two of an insanely chaotic military action (of any kind), it is bullshit, plain and clear. Just try reading reports about the Normandy invasion in history books in 2010. Now imagine trying to read the same level of detail, etc. a few hours after the first wave hit the beaches. You get my point. The 'tragic tale' was ready to go well before the first commando slid down the rope …

(…) If Turkey invokes the NATO charter and the US doesn't react, then NATO is GONE. GONE and DEAD. Why? Because when the US was attacked on 9/11, the NATO charter was invoked -- and that is why NATO troops are in Afghanistan today. 9/11 was proof that NATO was not just an 'anti-Russian' pact -- that it applied anywhere. If the US doesn't go along with a Turkish response... it will reveal NATO as being a "US pact" -- that the entire alliance exists only to help the US. Oh, there will still be mutual defense treaties with the UK and maybe Germany. But that is just about it. And the US will have to go on its own in Afghanistan. That is unless they want to invite the IDF to help ...


Hier findet man die vollständige Analyse.

Guardian: "Israelis müssen sich für Gaza-Aktivisten einsetzen"

Im britischen Guardian kommentiert Daphna Baram die aktuelle Situation in Israel. Ein Auszug:

Israel has moved into a new stage in the last few months. The defiant and paranoid spirit emanating from Binyamin Netanyahu, Avigdor Lieberman and their opportunistic and violent Labour ally, Ehud Barak, is poisoning the internal public discourse. Ministers and members of parliament are openly inciting against Palestinian citizens of Israel and their political representatives in the most racist manner, and against leftwing activists – Jewish as well as Arab. The talk about "traitors", "backstabbers", "snitches" and "fifth column" are increasingly reminiscent of the Weimar republic.

It is not just Hamas and Hezbollah, or even the whole of the Palestinian people that seems to be the enemy, it is everybody: from "hypocritical and Muslim-infested" Europe to the soapy liberals among the Israelis, from the journalists to the lawyers. Journalist Anat Kam is facing trial on spying allegations for leaking military documents when serving as a soldier, and journalist Uri Blau has gone into exile in London under intimidating threats of facing similar charges for publishing them. (…)

The international peace movement has shown that it consists of much more that "Kumbaya-singing hippies". It showed immense courage and solidarity with Gaza's people, and paid an incredibly heavy price in the lives of heroic activists. They have followed the footsteps of Rachel Corrie and Tom Hurndall, in sacrificing their lives while exposing the evils of the Israeli occupation forces.

Any decent Israeli citizen is faced with very clear choices today. The first is to support the government and the army, to pretend to buy into their stories about "gunfire coming from the ship". The second is to align ourselves with the people who died on board the Gaza flotilla, and to back their struggle for a better future in Israel in Palestine.

The Israeli government proves day after day that when you start robbing human rights off someone, you end up robbing them off everyone. The savage attack in the Mediterranean should be a wake-up call for every Israeli. If we do not speak up now, nobody will be left when the Netanyahu-Lieberman-Barak thugs come for us.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Rechtsradikale nutzen Überfall vor Gaza für Propaganda gegen Muslime

Don't You Believe the Hype berichtet.

Israel lässt unter Druck der Weltöffentlichkeit alle Aktivisten frei

Der internationale Druck auf die israelische Regierung dürfte doch zu groß geworden sein, um völlig stur zu handeln. Zwar gibt es noch kein Zeichen dafür, dass die Blockade für Hilfsgüter aufgehoben wird, und man droht weiteren Schiffen mit ähnlichen militärischen Maßnahmen, als eine Geste wurde dann aber doch eher widerwillig die Freilassung der Aktivisten beschlossen. Selbst die Nato hatte die sofortige Freilassung der Gefangenen gefordert. Die US-Regierung hielt sich wie üblich zurück und verlangte nur Aufklärung. Noch immer ist beispielsweise nicht bekannt, wie viele Menschen wirklich bei der Erstürmung des Schiffes getötet wurden. Der UN-Sicherheitsrat hat den Angriff verurteilt und forderte ebenso wie die EU eine unabhängige Untersuchung des Vorfalls.


Telepolis berichtet.

Dienstag, Juni 01, 2010

Weiteres Hilfsschiff unterwegs nach Gaza

Weiteres Hilfsschiff unterwegs nach Gaza

Israel: "Das nächste Mal sind wir brutaler"

Israel verwehrt Journalisten Kontakt zu Gefangenen, die Israels Version des Vorfalls widersprechen könnten

Zu letzerer Meldung merkt Glenn Greenwald an:

Israel is now not only detaining the victims of its aggression, but also threatening to prosecute and imprison them. Israeli Internal Security Minister Yitzhak Aharonovitch said yesterday: "All those who lifted a hand against a soldier will be punished to the full extent of the law." So when Israel seizes ships in international waters and kills anyone who resists (and others standing near them), that is an act of noble, plucky self-defense. But those who fail to submit completely to this lawless and barbarous act of aggression are the Real Criminals who will be prosecuted and imprisoned "to the fullest extent of the law." In other words, not only is Israel -- which seized ships in international waters and killed civilians -- the Real Victim, but the Real Criminals are those on the ship. But doesn't the victim of a crime usually want media coverage of what the criminal did? How odd for the victim in this case to take such extreme steps to ensure that the world cannot hear from the witnesses.

Was geschah wirklich vor Gaza?

Eine amerikanische Augenzeugin berichtet auf CNN von dem israelischen Überfall.

taz: "Der Begriff dafür heißt Staatsterrorismus"

Israelische Soldaten haben ein Schiff gestürmt, das Hilfslieferungen nach Gaza bringen wollte. Türkische propalästinensische Aktivisten haben die Elitekämpfer offenbar mit Messern und Stangen angegriffen, die Soldaten haben daraufhin ein Massaker angerichtet. (…) Natürlich muss geklärt werden, was passiert ist und ob die Soldaten auf Befehl von oben geschossen oder aus Angst überreagiert haben. Aber entscheidend ist das nicht. Denn die völkerrechtliche Situation ist eindeutig. Was im Morgengrauen des Montags im Mittelmeer geschah, war ein gezielter militärischer Angriff auf ein ziviles Schiff in neutralem Gewässer. Der Begriff dafür heißt Staatsterrorismus.


Für solche Begriffe haben die Medien Möllemann noch wochenlang quer durch die Republik gehetzt. Heute verwendet sie die taz völlig unbefangen.

Berliner Zeitung: "Israelisches Massaker"

Auch Götz Aly scheint wenig Angst davor zu haben, dass er als Antisemit gebrandmarkt wird. Er berichtet in ungewohnter Offenheit:

Am Samstag fuhr ich mit Esther zum Toten Meer. Wir lagen in der 29 Grad warmen Salzbrühe und sprachen über unsere erwachsenen Kinder. Ihr Ältester ist Berufssoldat und in den besetzten Gebieten stationiert. Ich kenne ihn als sympathischen jungen Mann. "Weißt du", sagt Esther, "manchmal erzählt er mir am Telefon, was sie da so machen: Arabern auflauern, sie grün und blau schlagen. Einfach so. Ich will es eigentlich nicht wissen."


Hier geht es weiter.

Bezahlte Internetsurfer verbreiten Israels Propaganda

Schon etwas älter, aber aktuell wieder relevant:

Israelische Internetfans, von denen die meisten ihr Studium und ihren Militärdienst gerade hinter sich brachten und gute Sprachkenntnisse haben, werden rekrutiert, um als gewöhnliche Surfer zu posieren, während sie die Regierungslinie über den Nahost-Konflikt verbreiten. „Im Grunde ist das Internet eine Theaterbühne im israelisch-palästinensischen Konflikt, und wir müssen auf dieser Bühne aktiv sein, sonst verlieren wir,“ sagte Ilan Shturman, der für dieses Projekt verantwortlich ist.

(…) In einem Interview dieses Monats mit Calcalist, einer israelischen Handelszeitschrift, gab Herr Shturman, der vertretende Direktor der Hasbara-Abteilung des Ministerium zu , dass sein Team als verdeckte Ermittler arbeiten. „Unsere Leute werden nicht sagen ‚Hallo ich bin aus der Hasbara-Abteilung des israelischen Außenministerium und ich möchte euch folgendes sagen.’ Sie werden sich auch nicht als Israelis zu erkennen geben,“ sagte er. „Sie werden als Netz-Surfer und als Bürger sprechen und werden Antworten schreiben, die persönlich aussehen, die sich aber auf eine vorbereitete Liste von Botschaften gründet, die das Außenministerium entwickelt.“


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Frau schlägt Muslimin wegen Kopftuch

«Das Opfer stand einfach nur da und bekam plötzlich wie aus heiterem Himmel einen Schlag ins Genick», sagt Markus Melzl von der Staatsanwaltschaft der Stadt Basel. Das Opfer sei danach auf den Polizeiposten, um den Fall zu melden. «Sie war sichtlich geschockt und verstand den Vorfall überhaupt nicht», so Melzl.


Der Schweizer Blick berichtet.