"Compact"-Titelgeschichte: "Raubtier-Feminismus – Nein danke!"
Von Jürgen Elsässer halte ich schon seit mehreren Jahren viel. Dies gilt um so mehr, seit er als Herausgeber des Monatsmagazins "Compact" auch die Notwendigkeit von Feminismuskritik entdeckt hat. In der aktuellsten Ausgabe, die heute an die Abonnenten rausgeht und am 7. Juli im Handel erscheint, ist "Der gedemütigte Mann" Titelgeschichte und Schwerpunktthema.
Jürgen Elsässer gehört ähnlich wie ich zum Lager der undogmatischen Linken. In seinem Magazin "Compact" möchte er die politische Debatte frischer und lebendiger machen, indem er rechte und linke Autoren mit ihren Standpunkten aufeinandertreffen lässt. Für die aktuelle Ausgabe bedeutet das: Michael A. Xenos wird als eher konservativer Maskulist Alice Schwarzer porträtieren. Zu diesem Essay kann ich nur wenig sagen, weil ich es noch nicht gelesen habe; ich bin mir aber sicher, dass es den gewohnten Spitzenstandard von Michaels Texten halten können wird.
Ich selbst als eher links stehender Männerrechtler werde hingegen an meinen viel verlinkten und diskutierten "eigentümlich-frei"-Artikel über Falschbeschuldigungen im Zusammenhang mit sexueller Gewalt anknüpfen. Derzeit gibt es von Ilse Lenz in der "taz" über die Schauspielerin Hildegard Krekel in der BILD bis zur ehemaligen "Mona-Lisa"-Redakteurin Barbara Dickmann auf Spiegel-Online massive Versuche, die Ergebnisse zahlreicher tatsächlich vorliegender Studien unter den Teppich zu kehren und "drei Prozent" als offizielles Diktum für die Häufigkeit von Falschbeschuldigungen durchzusetzen. Mit dieser Nummer werden sie nicht durchkommen. Mein neuer Artikel geht allerdings über das nochmalige Aufführen der Forschungserkenntnisse, was die Häufigkeit solcher Untaten angeht, hinaus. Er behandelt auch um die damit verbundenen feministischen Angriffe auf unser Rechtssystem, die Folgen für die unschuldig Angeklagten und den Zusammenhang zwischen solchen falschen Anschuldigungen und Rassismus.
Generell bin ich mit der aktuell um sich greifenden Aufklärung zu diesem Thema ganz zufrieden. Die Initialzündung für meinen "eigentümlich-frei"-Artikel lieferte mir vor schon mehreren Monaten das Blog einer gerne polemisierenden, in der Sache aber offenbar kenntnisfreien Anarcho-Feministin, in dem diese die Behauptung aufstellte, Studien, die hohe Raten von Falschbeschuldigungen in diesem Bereich aufzeigten, gebe es überhaupt nicht. "Dazu könnte man eigentlich mal etwas schreiben", dachte ich mir, "aber warten wir mal besser noch ein paar Monate, bis Kachelmann freigesprochen wird, dann knallt das mehr." Ich lag richtig: Wegen meines "eigentümlich-frei"-Artikels schrieb mich Jürgen Elsässer an und bat um einen vertiefenden Beitrag für sein Magazin, das mit dem ebenfalls linken Kai-Homilius-Verlag über einen starken Vertriebspartner verfügt, weshalb ich es beispielsweise auch in dem Zeitschriftenladen finde, in dem ich bei einer Shopping-Tour in Wiesbaden als erstes einkaufe. Fakten kann man mit viel Mühe einige Zeit lang unterdrücken, aber nicht ewig.
Die Beiträge "Sexfalle Wallstreet – Über das Komplott gegen Dominique Strauss-Kahn" von Raphael-Maria Grünwald und "Schwul in Kabul. Über die Blüten des Gender Mainstreaming in der deutschen Außenpolitik" von Andrea Ricci runden das Schwerpunktthema der aktuellen "Compact"Ausgabe ab.
Hier stellt Jürgen Elsässer das Titelthema in seinem Editorial vor. Darin gelangt er zu dem Fazit:
Männer als Vergewaltiger, Kinderficker, Kriegsverursacher – das Fernsehgericht von Anne Will und Alice Schwarzer tagt in Permanenz. Das Bild der Frau als unterdrücktes Geschlecht – das ist die mediale Luftspiegelung einer untergegangenen Welt. Im Hier und Jetzt stellen Männer das Gros der Arbeitslosen, sie sterben fünf Jahre früher als Frauen und bringen sich drei mal so häufig um. An den Schulen wird den Jungen ihre Männlichkeit abtrainiert – mit zerstörerischen Folgen für ihre Charaktere, ihre Seelen.
Eines sei klar gesagt: „Die“ Frauen sind nicht an dieser Entwicklung schuld. Erinnert sei an die beliebte Tagesschau-Sprecherin Eva Herman, die wegen konstruierter Nazi-Vorwürfe kaltgestellt wurde, weil sie die traditionelle Familie verteidigte. Sie verband Stärke, Weiblichkeit und Mutterschaft – ein Vorbild, das von den Meinungsmachern zerstört werden musste, da es für die Mehrheit ihrer Geschlechtsgenossinnen attraktiv war.
Warum die Feministinnen, obwohl in der krassen Minderheit, trotzdem immer weiter marschieren, ist schnell erklärt: Sie genießen die Unterstützung des Großkapitals. Die Zerschlagung der Familie und die Entwertung der Väter bringt die Frauen in die Fabrik – als deren Konkurrentinnen drücken sie das Lohnniveau. Am Ende malochen beide für ein Geld, das früher er allein nach Hause brachte. Was als Befreiung der Frau firmiert, ist in Wahrheit mehr Schufterei und Unfreiheit für beide Geschlechter. Sollte man den Feminismus also nicht als Vehikel des Raubtierkapitalismus beschreiben?
Man sieht: Auch die Linken kommen allmählich in die Pötte.
Labels: Sommer der Männerbewegung
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