Samstag, April 30, 2011

Mutanten bekämpfen Islamophobie

Die deutsche Presse (z. B. Welt, Süddeutsche, Tagesspiegel, Spiegel Online und taz) berichtet heute breit darüber, dass der Comic-Held Superman seine US-Staatsbürgerschaft abgelegt hat. Das ist einigermaßen interessant – viel spannender finde ich allerdings, dass ein Ableger der Comic-Reihe "X-Men", nämlich Peter Davids "X-Factor", die wachsende Islamophobie in unserer Gesellschaft zum Thema macht.

So trivial Superhelden-Comics häufig wirken, so sehr sind sie immer wieder auch hochpolitisch. In der mittlerweile mehrfach verfilmten Reihe "X-Men" etwa stehen Mutanten immer wieder als Symbol für andere diskriminierte Minderheiten, vor allem Schwarze und Schwule. Womöglich werden diese bald von den Muslimen abgelöst.

Hier hatte ich schon einmal kurz über diese Entwicklung in den US-Comics berichtet.

Siehe dazu auch: Marvel Boycotted by White Supremacists

"Mit Väterselbsthilfegruppe verlinkt – Zur Strafe Entlassung"

Dr. Karin Jäckel hat sich mit den Angriffen auf Monika Ebeling jetzt in einem längeren Kommentar auseinandergesetzt.

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"Narzisstische Projektion" und "erotisches Kapital": Das Problem mit der Quote

"Einer der besten Beiträge zu diesem Thema, die ich je gelesen habe" mailt mir Dr. Alexander Ulfig und weist mich damit auf einen neuen Beitrag zur Frauenquote hin, der von Professor Gerhard Amendt erstellt wurde. Und er hat Recht. Man findet Professor Amendts Text hier online – allerdings muss man sich ein bisschen Zeit dafür nehmen. Das Niveau des Textes geht deutlich über das hinaus, was man aus den gängigen Talkshow-Runden zu diesem Thema gewohnt ist.

Freitag, April 29, 2011

"Vom allgemeinen Penisneid zur Uterusverödung"

Normalerweise verlinke ich in diesem Blog nur aktuelle Texte. Sehr gefallen hat mir allerdings diese scharfzüngige Rezension des feministischen "Missy-Magazins" aus dem Jahr 2008, deren Autorin ich gestern erst kennengelernt habe. Aus ihrer Feder stammen auch andere flott geschriebene Texte, aktuell etwa eine in Zusammenarbeit mit Manuel Schölles erstellte gutgelaunte Besprechung des Films "Sucker Punch", der sonst gerne mal als "sexistisches Machwerk" verrissen wird. Ulrike Janovsky ist Jahrgang 1985 und damit ein weiteres Beispiel für eine neue Frauengeneration, die von der abgestandenen Ideologie der feministischen "Bitterfotzen" die Nase voll hat. Da geht noch was!

Faszinierende Fakten über das menschliche Gedächtnis

Folgende Pressemitteilung traf gerade bei mir ein:

Wussten Sie, dass es Menschen gibt, die wissen, welche Farbe ihre Socken heute vor dreißig Jahren hatten, die ersten 2000 Ziffern der unendlichen Zahl Pi auswendig können oder in in der Lage sind, innerhalb von zwei Wochen fließend Isländisch zu lernen? Die sich an jedes böse Wort erinnern können, das je jemand im Streit zu ihnen gesagt hat, oder die nach einem einzigen Hubschrauberflug eine korrekte Skizze der Stadt Rom anfertigen?

Aber auch für alle anderen Menschen ist das Gedächtnis, das unsere Erfahrungen und Erlebnisse verarbeitet, die Grundlage unserer Persönlichkeit. Schon vor unserer Geburt beginnt alles, was wir erleben, uns zu prägen. Selbst Föten verfügen über ein Kurzzeitgedächtnis. Fabian Heinzel verknüpft in seinem Buch „Erinnerung, Emotion, Illusion“ geschickt die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema Gedächtnis mit den teils faszinierenden, teils erschreckenden Schicksalen von Menschen, in deren Leben Erinnerungen eine ganz besonders große Rolle spielen. Der Leser erfährt, was es mit dem Mozart-Effekt auf sich hat, weshalb der Verlauf des Vietnamkriegs maßgeblich durch Pressebilder beeinflusst wurde, wie sich Werbestrategen dies heute zu Nutze machen und was das alles mit dem Geruchssinn eines Igels zu tun hat.

Manche der Menschen, deren Schicksal thematisiert wird, leiden unter posttraumatischen
Belastungsstörungen, die durch ihre Kriegserfahrungen hervorgerufen wurden, andere erfinden Geschichten, weil sie aufgrund ihres Drogenkonsums nicht mehr wissen, was tatsächlich passiert ist. Wieder andere sind von der Alzheimer-Krankheit betroffen. Die Alzheimer-Krankheit ist eine unheilbare Krankheit des Gehirns, deren genaue Ursachen noch ungeklärt sind. Bereits jetzt ist sie die häufigste Ursache für Demenzerkrankungen weltweit, weil sie vor allem ältere Menschen betrifft, ist angesichts der demographischen Entwicklung mit einer deutlichen Ausbreitung zu rechnen. Der Autor Fabian Heinzel, der 2009 von den Lesern der Onlinezeitung „Die Freie Welt“ zum Blogger des Jahres gewählt wurde, spendet daher 50 Cent vom Erlös jedes verkauften Exemplares seines Buches „Erinnerung, Emotion, Illusion“ an die „Alzheimer Forschung Initiative“ (AFI). Die AFI ist der größte private Förderer der Alzheimer-Forschung in Deutschland und finanziert ihrerseits Forschungsprojekte in diesem Bereich.


Ich muss zwar momentan aus beruflichen Gründen erst mal einen Stapel Bücher zu anderen Themen abarbeiten, finde dieses Buch aber vielversprechend genug, um es hier in meinem Blog vorzustellen. Und wie wichtig eine Unterstützung der Alzheimer-Forschung ist, wissen wir schließlich nicht erst seit den aktuellen Folgen von "Grey's Anatomy".

Hier stellt Fabian Heinzel sein Buch ausführlicher vor.

Deutsche Untergangsliteratur von Spengler bis Sarrazin

Eine weitere interessante Neuerscheinung auf dem Buchmarkt bespricht heute das NPD-Blog und gelangt zu dem Fazit:

Sarrazins “revolutionäre” Erkenntnisse bestünden vor allem in dem Auftragen historisch längst desavouierter Denkweisen, urteilt der Autor. Diese führten stets zur Forderung nach der Herausbildung einer zur Herrschaft berufenen Elite. Der Verweis auf angeborene Dummheit der unteren Schichten diente allerdings als Herrschaftsargument privilegierter Gruppen, das “müsste dem Sozialdemokraten Sarrazin aus der eigenen Parteigeschichte bekannt sein” (S. 117). Mit dieser Denkfigur verlasse Sarrazin bereits dem Rahmen des sozialdemokratischen Diskurses. Zudem werde das gesellschaftliche Klima für Migranten in Deutschland noch schlechter, so dass die hochqualifizierten Deutsch-Türken das Land verlassen, wie bereits zu beobachten ist, Sarrazin erreiche damit das Gegenteil von dem, was er vorgebe, erreichen zu wollen.

Sarrazin habe viel mehr eine Debatte in den Mainstream eingeführt, die zuvor jahrzehntelang ausschließlich am rechten Rand geführt worden sei, meint Weiß. Der angestoßene Diskurs habe damit Kreise erreicht, die etwa die NPD niemals hätte ansprechen können. Die Angst vor der Verdummung werde dabei auch von den integrierten Hauptakteuren der Verdummung vorgetragen, so Weiß, also von BILD bis RTL2. Die Untergangspropheten seien eng im Bunde mit jenen, vor denen sie warnen. Auf diese Neue Rechte müsse sich die Gesellschaft künftig einstellen.

Studie: Männer haben weniger Vorurteile gegen Schwule, je später sich diese outen

Unlike other stigmatised groups, such as ethnic minorities or the elderly, people who are homosexual usually have the option of concealing their sexual identity when they interact with others. This raises an obvious question - does it make any difference to the risk of a negative reception, whether a gay person discloses their gay status early or late in an interaction?

David Buck and Ashby Plant investigated this issue in relation to gay men. Forty-five heterosexual male and female undergrad students and non-students took part in what they thought was a study of first-time social interactions. Tested alone, they listened to a pre-recorded interview with a man who they thought they were going to meet soon afterwards. The taped interview lasted eight minutes and the man was asked about his life and his interests. Crucially, he was asked about his romantic situation either at the start (the second question) or right at the end of the interview, and it was in his answer to this question that he disclosed his sexual orientation as gay. Half the participants heard the early disclosure version, half heard the late version.

Among the male participants only, the timing of the disclosure made a big difference. Those who heard the early disclosure subsequently reported more frustration at having to meet the man, more negative expectations for how the meeting would go, and more negative prejudice towards gay people generally, than did the male participants who heard the late disclosure recording.


Hier geht es weiter.

Goslar: Jetzt unterstützt auch die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Männer!

Na sowas: Die Auseinandersetzung um Monika Ebeling, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goslar, führt jetzt immerhin dazu, dass inzwischen auch die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Goslar beginnt, diskriminierten Männern ihre Unterstützung zu versichern. So sah ihre Website vor Beginn des Konfliktes aus, und so jetzt. Sind das nur Lippenbekenntnisse, oder findet hier ein echtes Umdenken statt, nachdem Monika Ebeling mutig den Anfang machte?

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"Herr Hoffmann, warum haben Sie eigentlich Sex?"

Nein, die obige Frage stammt nicht aus dem Mund eines enttäuschten One-Night-Stands. Sondern von der Journalistin Verena Richter, die für die aktuelle Ausgabe der Frauenzeitschrift Emotion quer durch Deutschland reiste, um immer wieder prominente und nicht-prominente Leute danach zu befragen, aus welchen Gründen sie gerne Sex haben. Auch unser (sehr angenehmes) Interview in Wiesbaden ist in den gelungenen Artikel eingeflossen. Außerdem konnte ich die "Emotion"-Redaktion auf das aufschlussreiche Werk Warum Frauen Sex haben aufmerksam machen, das jetzt auf der Bücherseite der aktuellen Ausgabe neben einem meiner eigenen vorgestellt wird.

Donnerstag, April 28, 2011

Anwalt reicht bei ARD Programmbeschwerde wegen Nachrichtenunterdrückung ein

Mit Datum vom 2. Dezember 2010 ging ein Schreiben an den Präsidenten des Rates der EU, Herman van Rompuy, und an die Hohe Repräsentantin für Auswärtige Angelegenheiten und Sicherheitspolitik, die Erste Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Lady Catherine Ashton. Der Appell hatte den Tenor „Es reicht! Europa hat die Nase voll!“ und es ging dabei um nichts Geringeres als eine Erklärung ehemaliger europäischer Spitzenpolitiker und Staatsoberhäupter, die die „Umsetzung der Beschlüsse des Rates zum Nahost-Friedensprozess“ forderten. Eine Kopie des Schreibens erhielten am 6. Dezember alle EU-Regierungschefs und die EU-Außenminister – sowie anschließend die Medien. Obwohl zu den 26 Unterzeichnern des Appells namhafte Politikgrößen wie Chris Patten, Mary Robinson, Lionel Jospin, Benita Ferrero-Waldner, Felipe Gonzales, Javier Solana, Vaira Vike-Freiberga, Helmut Schmidt und Richard von Weizsäcker gehören, fand er in den deutschen Medien so gut wie keinen Niederschlag. Egal, wie man zum Inhalt des offenen Schreibens stehen mag: dass ein so spektakulärer Schritt der Öffentlichkeit und Meinungsbildung in Deutschland vorenthalten wurde, ist an sich schon ein Skandal, denn hier äußerten sich Persönlichkeiten, die ansonsten gern zu zeitpolitischen Fragen gehört werden.

Dieses „Totschweigen“ ist der Kern einer Programmbeschwerde, die der Rechtsanwalt Dr. Engelbert Saggel an die ARD richtete. Über sie soll am 3. Mai 2011 beim NDR-Rundfunkrat beraten werden. Es ist zu klären, warum die öffentlich-rechtlichen Nachrichtenmedien trotz ihres verfassungsrechtlichen Informationsauftrags diese Nachricht verschwiegen haben. Sie wurde bisher in der ARD überhaupt nicht erwähnt.


Hier geht es weiter.

Ich hatte hier bereits im Dezember über das auffällige Schweigen der deutschen Medien berichtet. Interessant wäre es, den Grund für dieses Vorgehen zu erfahren. Dass der Brandbrief ehemaliger europäischer Spitzenpolitiker das völkerrechtswidrige Verhalten Israels zum Thema hat, kann wohl kaum der Grund gewesen sein. Die Behauptung, Kritik an Israel wäre hierzulande tabuisiert, ist schließlich nur ein von Antisemiten verbreitetes Klischee.

Männer.ch gespalten gegenüber Antifeministen

In öffentlichen Auftritten positioniert sich Markus Theunert, Präsident von Männer.ch, dem Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen, gern sehr konträr gegenüber der Interessensgemeinschaft Antifeminismus. Inzwischen hat er damit allerdings nur noch die Hälfte der anderen Mitglieder hinter sich. Der Väterblog berichtet.

Niederschmetternd: Nur 17 Prozent halten Journalisten für vertrauenswürdig

Wenn Reporter aus Kriegsgebieten berichten, wie eben gesehen, dann wird ihre Arbeit anerkannt. Das gleiche gilt für Krisen, etwa die Folgen des Erdbeben in Japan, der Zusammenbruch der Banken oder Regierungskrisen. In solchen Zeiten genießen Journalisten in der Bevölkerung hohes Ansehen. Aber das ist leider nie von Dauer. Denn eigentlich haben Journalisten einen wirklich schlechten Ruf. Zu diesem niederschmetternden Ergebnis ist gerade wieder die Umfrage eines Meinungsforschungsinstituts gekommen. Aber woran liegt es eigentlich, dass Journalisten so unbeliebt sind?


Hm. Also ganz aktuell fiele mir dieses Beispiel ein ...

Das Medienmagazin ZAPP widmet dieser Frage einen längeren Videobeitrag.

Mittwoch, April 27, 2011

"Warum ich nicht mehr links wähle"

Tristan Rosenkranz berichtet, welche Vorgänge bei ihm zu einer immer größeren Entfremdung von der politischen Linken führten. Und er ist in dieser Hinsicht weiß Gott keine Einzelstimme. Wenn die Linke ihre Geschlechterpolitik nicht bald auf die Reihe bekommt, dürften sich deswegen bald noch viel mehr Bürger von ihr abwenden, als es ohnehin schon in den letzten Jahren geschehen ist.

London: Männerrechtler verklagt "Gender Studies" wegen sexueller Diskriminierung

Das war überfällig:

An egalitarian MRA is bringing a damages claim against an elite university’s Gender Studies department which he attended as a student, but was forced to withdraw from due to the persistantly sexist anti-male nature of the course. (...) The university’s promotional literature did not warn of the one-sided anti-male learning materials that would form the bulk of the curriculum – and the university’s prospectus and regulations, forming part of the contract, specifically rule out discriminatory learning materials and practices – so the facts of the case are uniquely strong – on a number of fronts – and a successful litigation here will help bring about real improvements for the future inclusion of men and men’s equality issues within gender studies, and all other academic fields.


Wenn diese Klage Schule macht und weitere Klagen dieser Art nach sich zieht, würde das für den gesamten Fachbereich der Genderstudien international zu massiven Umwälzungen führen. Bislang bestehen die dort vermittelten Inhalte aus genau jener sexuellen Diskriminierung, die in diesem Fach beklagt wird, solange sie sich gegen Frauen richtet. Männer werden dort fast durchgehend in herabsetzender Form (als Täter, Unterdrücker, Hindernisse usw.) dargestellt – natürlich auch hierzulande. Der Spagat zwischen einem verbalen Diskriminierungsverbot einerseits und der durchgehenden Verwendung von männerdiskriminierendem Unterrichtsmaterial andererseits wird nicht ewig gutgehen.

Dienstag, April 26, 2011

"Die Medien haben Sarrazins Thesen salonfähig gemacht"

Die "Frankfurter Rundschau" resümiert in einem gelungenen Artikel, wie die aktuelle Desintegrationsdebatte entstanden ist und wohin sie führte.

"Diese Frauen versuchen mit allen Mitteln, ihre Pfründe zu wahren"

Höchste Zeit, dass Monika Ebeling selbst die Gelegenheit bekommt, sich ausführlicher zu der Kontroverse zu äußern, in deren Mittelpunkt sie steht. In einem Interview für "eigentümlich frei" habe ich ihr einige Fragen zu den aktuellen Vorgängen gestellt.

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Sarrazin-Deal: Jüdischer Genosse verlässt aus Protest die SPD

Während Andrea Nahles Thilo Sarrazin und sein Bleiben in der SPD verteidigt, zieht Sergey Lagodinsky, der Vorsitzende des jüdischen Arbeitskreises der Partei, die Konsequenzen und erklärt seinen Austritt:

Lagodinsky betont: "Ich kann es in einer Partei mit einem Sarrazin aushalten, aber ich kann es nicht in einer Partei aushalten, die sich aus Angst vor dem Stammtisch einem Sarrazin nicht stellen will. Oder noch schlimmer: die nicht mal weiß, ob sie das will." Der Umgang mit Thilo Sarrazin sei bezeichnend "für die allgemeine Orientierungslosigkeit der Partei im Umgang mit Vielfalt als brennendem Thema unserer Gegenwart. Während die Anhänger Sarrazins triumphieren, stoßen sich zahlreiche Sarrazin-Kritiker ihre Köpfe wund gegen diese Wand der Verschwiegenheit, in die sich die Spitze eingemauert hat." Selten hätten die Facebook-Diskussionen ratloser gewirkt, selten seien zahlreiche junge SPD-Mitglieder betrübter und beschämter über die eigene Partei gewesen als jetzt, schrieb Lagodinsky.


Spiegel-Online berichtet.

"Die SPD hat sich bis auf die Knochen blamiert"

Michael Spreng kommentiert die jüngste Entscheidung der Spezialdemokraten, Thilo Sarrazin in der Partei zu lassen:

Im Fall Sarrazin konnte die SPD nur verlieren. Wäre er ausgeschlossen worden, hätte ihn die SPD für einen Teil des Publikums zum Märtyrer gemacht und Teile ihrer Wählerschaft gegen sich aufgebracht. Jetzt behält sie ihn und bringt damit den anderen Teil der Wählerschaft gegen sich auf.

Viele Mitglieder, Wähler und Funktionäre können nicht verstehen, wieso ein Mann, der andere Menschen wegen ihrer Herkunft und Religion für geistig und/oder kulturell minderbemittelt hält, Mitglied einer demokratischen, toleranten und anti-rassistischen Partei sein kann. Sarrazin hat mit seinen menschenfeindlichen und absurden Thesen die Gesellschaft tief gespalten – und damit auch die SPD.

Und es bleibt ein Mann in ihren Reihen, der mit einer 50.000-Euro-Gebärprämie für Akademikerinnen den sozialdemokratischen Gedanken weiterentwickeln will.

(....) Sarrazins Entschuldigung ist vergleichbar mit der eines Mannes, der einen anderen mit Wucht ins Gesicht schlägt und anschließend sagt, er habe ihm nicht weh tun wollen. Und es täte ihm leid, wenn der andere sich angegriffen gefühlt habe. Aber dieser Wisch reichte der SPD – nach dem Motto: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.


Hier findet man den vollständigen Text.

"Die Frau als Göttin"

Das Schwulenblog Gay West analysiert anhand einer Anzeige der Zürcher Verkehrsbetriebe, wie irre die Darstellung von Männern und Frauen in unserer Kultur inzwischen geworden ist.

Montag, April 25, 2011

Umweltjournal: "Darf eine Gleichstellungsbeauftragte jungen- und männerfreundlich sein?"

Auch das "Umweltjournal" ist jetzt auf die skandalösen Vorgänge in Goslar aufmerksam geworden:

Darf eine Geschlechterpolitik für Menschen, also für Frauen und Männer sein, oder muss Geschlechterpolitik zwangsläufig jungen- und männerfeindlich sein? Um diese Frage geht es derzeit in der Stadt Goslar.

Die dortige Gleichstellungsbeauftragte steht für eine moderne Gleichstellungspolitik des Miteinanders von Männer und Frauen. Eine Gleichstellungsbeauftragte, die die zunehmenden Probleme männlicher Jugendlicher nicht als tollen Erfolg einer einseitigen Geschlechterpolitik feiert, sondern erkennt, dass hier Handlungsbedarf besteht. Genau diese eine Gleichstellungsbeauftragte ist nun Ziel eine beispiellosen „Hexenjagd“ in Goslar.


Hier geht es weiter.

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Erste Bundestagssitzung zur Jungen- und Männerpolitik enttäuscht

Vor einigen Tagen fand im Deutschen Bundestag zum ersten Mal eine Plenarsitzung mit dem Tagesordnungspunkt "Männer und Jungen" statt. Dieses für die deutsche Geschlechterpolitik fast historische Ereignis blieb von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet – einen ausführlichen Artikel darüber findet man allerdings in Christines Femokratieblog. SPD, Linke und Grüne geben dabei kein gutes Bild ab.

Hirnforschung: Konservative haben größeres Angstzentrum

Der Artikel ist schon ein paar Wochen alt, aber ich wurde erst dieses Wochenende darauf aufmerksam gemacht:

Linksliberale haben ein anderes Gehirn als Konservative. Die Neurowissenschaftler Ryota Kanai und seine Kollegen von der University of London haben 118 Freiwillige zu ihrer politischen Einstellung befragt und ihnen anschließend per Magnetresonanztomografie (MRT) ins Gehirn geschaut. Bei denjenigen, die aufgrund der Befragung am konservativen Ende einer fünfteiligen Skala verortet wurden, hatte der rechte Mandelkern, die sogenannte Amygdala, ein auffällig großes Volumen. Das Hirnareal gehört zum sogenannten limbischen System und wird besonders bei Angst und in Gefahrensituationen aktiv. Versuchsteilnehmer, die am anderen Ende der Skala mit linksliberalen Auffassungen auffielen (englisch: "liberal"), hatten dafür einen auffallend voluminösen vorderen Gyrus cinguli. Diese Region des Gehirns spielt für Gefühle eine Rolle, wie Mitleid und die Fähigkeit zur Einfühlung in andere Personen.


Gerade mit Bezug auf Themen wie Islamophobie, Homophobie etc. wird dadurch einiges erklärbar – auch, warum Aufklärung und Information bei manchen Leuten nur eine begrenzte Hilfe darstellen. Ergänzend berichtet der Focus:

Dass Liberale sich leichter auf Neues einstellen und Konservative eher an Altbewährtem festhalten, spiegelt sich also auch in der unterschiedlichen Arbeitsweise ihrer Gehirne wider, berichten die Forscher im Fachmagazin „Nature Neuroscience“. (...) Das zeige, warum liberal eingestellte Menschen sich eher auf neue Dinge einlassen als Konservative, erklären die Forscher. Entsprechend machten die Konservativen auch mehr Fehler bei ihrer Aufgabe: Sie drückten auf den Knopf, obwohl sie es eigentlich gar nicht mehr sollten.

Sonntag, April 24, 2011

Die ideologische Brötchentüte

Monika Ebeling hat heute wieder einen dieser Texte online gestellt, wegen derer sie einige Leute so schnell wie möglich als Gleichstellungsbeauftragte entfernen möchten.

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Karin Jäckel äußert sich zu Monika Ebeling

Bevor es in der Kommentarspalte des verlinkten Blogs untergeht: Hier.

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Samstag, April 23, 2011

Bettina Hammer auf Telepolis: Ich bin keine "In"

Auch immer mehr Frauen wachen auf:

Vielleicht habe ich einfach einen Knacks weg, was das Ganze angeht, aber wenn ich sehe, wie oftmals ein Mann in einer Frauengruppe bekichert wird wie im Kindergarten, während sich andererseits Frauen bei einer gleichen Behandlung gleich wieder auf zighundert Jahre der Diskriminierung berufen usw, dann bekomme ich einfach manchmal zuviel. Wenn ich dann noch sehe, wie diverse Problemfelder, bei denen Frauen die Täter sind, einfach ausgeblendet werden bzw. dies nur zu Lachanfällen führt, dann hilft bei mir oft nur konsequentes Weggehen vom Thema. Ob häusliche Gewalt, sexuelle Gewalt, Diskriminierung oder Sexismus - irgendwie scheint es da eine so starke Täter/Opfer-Einstufung zu geben, dass Männer als Opfer nicht vorstellbar sind, ebenso wenig wie Frauen als Täter.


Hier findet man den vollständigen Text.

Feministin jetzt rechtsextrem

Einer meiner Schweizer Leser mailt mir heute:

Hier die ausgesprochen bemerkenswerte Karriere von Krisztina Morvai, ehemaliges Mitglied im Sachverständigenausschuss der UNO zur Beseitigung von Diskriminierung gegenüber Frauen. Sie veröffentlichte unter dem Titel "Terror in der Familie" eine Studie über Häusliche Gewalt in Ungarn.

Jetzt ist die gute Dame Spitzenkandidatin der Jobbik, einer rechtsextremen Partei, die unter anderem mit Bürgerwehren gegen die Roma in Ungarn vorgeht.

Sie selbst sieht sich immer noch als Feministin, die aber dem humanistischen Gedankengut verpflichtet ist.

Ich denke, Thomas Gesterkamp sollte ebenfalls auf diese wirklich ausgesprochen bemerkenswerte Frauenkarriere aufmerksam gemacht werden, meinen Sie nicht auch?


Offen gesagt glaube ich, dass für das Gesterkamp-Lager jede rechtsextreme Feministin eine bedauerliche Ausnahme darstellt, aber ein rechtsradikaler Männerrechtler Grund wäre, durch die Lande zu reisen und vor der Männerrechtsbewegng zu warnen. Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass die Gesterkampianer an einer fairen und seriösen Sachdebatte interessiert wären.

Davon abgesehen wundert es mich nicht, wenn eine Feministin rechtsextrem wird. Zwischen Sexismus und Rassismus gibt es ja durchaus Parallelen.

Freitag, April 22, 2011

Einige Anmerkungen zu hatr.org ...

... liefert Romans Roter Mann und analysiert damit eine Website, auf der vernünftige Einwände gegen die feministische Weltsicht und plumpe Beschimpfungen gesammelt und durchmixt werden, als wären diese beiden Kategorien ein und dasselbe. "Wieso hast du meinen Kommentar gelöscht?" wird auf dieselbe Ebene ("Hass") gestellt wie "Ihr müsst nur richtig durchgeritten werden"; Erörterungen über den unterschiedlichen Muskelaufbau der Geschlechter landen neben "Hallo, ihr Trockenpflaumen!" Politische Argumente werden genauso gewichtet wie sexistische Unverschämtheiten marodierender Trolle. Verbale Ausfälle von feministischer Seite bleiben selbstverständlich komplett außen vor: Es geht schließlich darum, das alte Vorurteil vom Mann als dem Bösen, Aggressiven und Irrationalen zu bestärken. Und dass ausgerechnet gegen Männerrechtler ein "Godwin-Bonus" für Nazi-Vergleiche gegeben wird, nachdem Männerrechtler derzeit die häufigsten Zielscheiben dieser Rhetorik sind, ist besonders absurd.

Insofern handelt es sich bei dieser Website, wie Romans Roter Mann richtig erkennt, tatsächlich um nicht weiter als manipulative Propaganda – die noch nicht mal besonders gut gemacht, sondern ausgesprochen durchsichtig ist. Jeder Männerrechtler könnte eine ähnliche Sammlung über Kommentare von Feministinnen in Internetdebatten anlegen. Eine Zivilisierung oder Befriedung der Gesprächskultur erreicht man auf diese Weise nicht.

Donnerstag, April 21, 2011

Gewalt gegen Ehemänner nimmt in arabischen Familien zu

Ich beschäftige mich seit inzwischen über zehn Jahren mit dem Thema häusliche Gewalt, dabei schwerpunktmäßig mit Gewalt gegen Männer. Im Laufe der Zeit habe ich entsprechende Berichte aus den unterschiedlichsten Winkeln der Erde gelesen, von Finnland über Kenia bis nach Indien. Eine Leerstelle blieb aber regelmäßig der islamische oder besser gesagt arabische Raum. Da in unseren Medien der Islam weit überwiegend als besonders starke Ausprägung des "frauenunterdrückenden Patriarchats" gezeichnet wird, lag zumindest die Vermutung nahe, dass dort häusliche Gewalt vielleicht tatsächlich so stattfindet, wie es dem feministischen Klischee zufolge überall der Fall ist: fast durchgehend mit dem Mann als Täter und der Frau als Opfer. Natürlich kann es aber auch komplett andere Gründe für fehlende anderslautende Berichte geben, beispielsweise dass das Thema "Häusliche Gewalt gegen Männer" für arabische Medien noch unattraktiver ist als für die westlichen oder dass sich arabische Männer noch seltener als Opfer dieser Form von Gewalt outen.

Heute hat mir ein muslimischer Leser meines Blogs dankenswerterweise ein aktuelles Fundstück zugeschickt, das die bisherige Lücke in meinem globalen Überblick zu schließen beginnt. Es handelt sich um einen Artikel aus der Gulfnews: "Husband-beating on the rise in Arab homes".

Hier tut sich meines Erachtes ein ergiebiges Forschungsgebiet auf. Ein interkultureller Vergleich der verschiedenen Ausprägungen häuslicher Gewalt in unterschiedlichen Ländern und Kulturen könnte einiges dazu beitragen, die Prozesse, die sich in der Paardynamik abspielen, besser zu verstehen und das Gewaltproblem so besser in den Griff zu bekommen.

Mittwoch, April 20, 2011

Obdachlose lassen sich im Internet von halbnackten Frauen verprügeln

In bisherigen Einträgen dieses Blogs habe ich immer wieder mal die Asymmetrie angesprochen, die in der Geschlechterdebatte darin besteht, dass etliche Medien die Wünsche einer weiblichen Elite nach einem besseren Zugriff auf Managementsposten zu einem zentralen Problem unserer Gesellschaft erklären, während sich kaum jemand dafür interessiet, warum geschätzte neunzig, vielleicht 95 Prozent aller Obdachlosen männlich sind. Im US-Staat Florida hat der Zyismus gegeüber den männlichen Verlierern unserer Gesellschaft jetzt ganz neue Züge angenommen:

Homeless men in Florida are getting paid to withstand videotaped beatdowns by scantily clad beauties, a shocking lawsuit says.

The hungry hobos from St. Petersburg get about $50 to act as human punching bags - and the 12-minute clips are then sold on the racy website Shefights.net, the suit says.

One of the homeless men named in the suit, George Grayson, says he submitted to seven different beatdowns in the last few months.

"I'm still in a little bit of pain from a couple of weeks ago," Grayson, 37, told the St. Petersburg Times. "I'm just trying to deal with it mentally right now."

(...) The website features dozens of clips of women in bras and short shorts kicking, punching and kneeing men. In some of the videos, the women are topless. Previews of the videos offer detailed descriptions of the violent encounters.

(...) The brutal sport came to light after homeless advocate G.W. Rolle noticed men walking around with black eyes, split lips and limps, the Times reported.


Hier geht es weiter.

Um mal gleich dem Einwand zu entgegnen, der hier von feministischer Seite so sicher kommen dürfte wie das Amen in der Kirche: Natürlich gibt es im Internet zahllose SM-Videos, in denen mal Frauen, mal Männer erotisch gequält werden. Dabei handelt es sich allerdings um Inszenierungen statt um Realität, und die Darsteller sind keine Obdachlosen, sondern in der Regel Mitglieder der SM-Szene, deren oberstes Gebot noch immer "safe, sane and consensual" lautet. Das Zusammenschlagen von Leuten ist alles andere als "safe", bleibende Gesundheitsschäden gelten in der Szene nicht mehr als "sane" und ob man noch von "consensual", also "einvernehmlich" sprechen kann, wenn man als Geschäftspartner gezielt Menschen in existentieller Not auswählt, darf wohl auch bezweifelt werden. Wenn Feministinnen schon wegen der harmlosen Erotikfotos von Künstlern wie Helmut Newton halb Amok gelaufen sind, müssten sie das in diesem Fall erst recht tun. Nur gehören hier die Opfer wohl einfach mal wieder dem falschen Geschlecht an.

Siehe zum selben Thema auch den Wikipedia-Artikel Bumfights; dieses Problem gibt es in den USA seit knapp zehn Jahren. Nur das Format "starke Powerfrau macht männlichen Loser fertig" ist neu.

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"Brüste mit Migrationshintergrund"

Nach dem Blog Aggromigrant äußert sich jetzt auch Die Zeit sehr kritisch zur aktuellen PLAYBOY-Debatte.

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"Zeit, die Grundsatzfrage zu klären"

Warum ist der Konflikt in Goslar so wichtig, dass er derzeit sämtliche anderen Themen in diesem Blog an den Rand drängt? Monika Ebeling erklärt dies jetzt in einem eigenen Statement:

Es wird Zeit die Grundsatzfrage der deutschen Gleichstellungspolitik zu klären:

Sollen die Gleichstellungsbedürfnisse von Menschen oder die von Frauen im Mittelpunkt der Gleichstellungspolitik stehen?

Die Situation in Goslar steht exemplarisch für diese Grundsatzfrage.

Der Abberufungsantrag der Linken in Goslar hat einen Stein ins Rollen gebracht, der nicht mehr aufzuhalten ist.


Hier geht es weiter.

In Goslar entscheidet sich gerade, ob es nicht nur dort wieder zurück geht in die Geschlechterpolitik der siebziger Jahre mit ihrem Schwarz-Weiß-Denken von Frauen als Opfern und Männern als Täter – oder ob die Zeit im Jahr 2011 endlich reif ist für eine komplexere Sicht der Dinge. Das macht die Vorgänge in Goslar für viele Progressive in der Geschlechterdebatte ähnlich bedeutsam, wie es der Konflikt um das regionale Verkehrsprojekt "Stuttgart 21" im letzten Jahr für viele Linke war: Es geht den Kritikern um grundsätzliche Fragen, die weit über die betreffende Stadt hinausreichen.

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Montag, April 18, 2011

Goslarer Zeitung löscht sämtliche Leserkommentare

Wächst der Goslarschen Zeitung die Sache bereits über den Kopf? In zwei Artikeln hatte ihr Redakteur Heinz-Georg Breuer sich an der Stimmungsmache beteiligt, die Die Linke gegen die Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling startete, nachdem Ebeling sich auch um die Probleme des männlichen Geschlechts zu kümmern begonnen und dabei neben vielen anderen Tätigkeiten auch einen Link auf die Website des Väternotrufs gesetzt hatte. Als Reaktion auf die Artikel hatten zahlreiche Leser in ihren Kommentaren die Gleichstellungsbeauftragte unterstützt und sich für Monika Ebeling eingesetzt. Das ist aus Sicht der Goslarschen Zeitung aber offenbar ebenso tabu wie die Informationen und Argumente einer Website, auf der Väter auf ihre Anliegen aufmerksam machen. Anscheinend soll der Leserschaft vorenthalten werden, über welche starke Unterstützung jemand verfügt, der gerade öffentlich zur Unperson gemacht werden soll. Es ist alles in wunderbarster Ordnung im feministischen Staat – hier und da mag noch jemand stören, aber der wird dann eben schleunigst entfernt. Weitergehen, weitergehen, es gibt nichts zu sehen hier! Alle sind glücklich und zufrieden mit dem, was der Stadtrat macht.

Dass in diversen Blogs und Internetforen immer mehr Menschen Vergleiche zu den Vorgängen im real existierenden Sozialismus ziehen erscheint vor diesem Hintergrund nur allzu verständlich. Das Ziel Monika Ebelings wird durch die Praktiken der Goslarschen Zeitung in sein Gegenteil verkehrt: Statt dass auf eine Versöhnung der Geschlechter hingearbeitet wird, laden sich die Fronten derzeit immer stärker auf. Das Ziel der Attacken auf Monika Ebeling ist vermutlich "Bestrafe eine, erziehe hundert!" - frei nach dem Großen Vorsitzenden Mao Tse-Tung. Die tatsächliche Wirkung aber ist das Gegenteil: "Bestrafe eine ... und mache hunderte noch renitenter, als sie ohnehin schon sind."

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Goslar: Paktiert die CDU mit Der Linken?

Michael Knuth kommentiert die Vorgänge in Goslar: Teil 1 und Teil 2.

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Leserpost (PLAYBOY)

Mein Leser Christian H. schreibt mir zu diesem Eintrag:

Findet die Emanzipation der Muslima nur dann statt, wenn man auf dem Cover des Playboy abgelichtet wird? Denn entblößte Türkinnen im Playboy gab es auch vor der Sarrazinischen Zeitrechnung. Damals hat aber anscheinend keiner Notiz davon genommen. Als regelmäßiger Leser Ihres Blogs bin ich etwas verwundert, dass Sie derart unkritisch diesen agitierenden Text der "Welt" aufnehmen.


Jetzt werden sich vor allem viele wundern, dass ich nicht sämtliche PLAYBOY-Models auswendig kenne ... :-)

Und nein, natürlich findet die Emanzipation der Muslima nicht nur über das Cover des PLAYBOY statt. Viel spannender finde ich die Frage, ob sie überhaupt über das Cover des PLAYBOY stattfinden kann. Oder ob sie nur dann als Emanzipation durchgeht, wenn die jeweilige Muslima nicht zu viel anhat (Schleier, Kopftuch, Burka) aber auch nicht zu wenig ("Hilfe, Porno!"), sondern ziemlich genau das, was auch die typische Feministin tragen würde. Ist es aber noch Emanzipation, wenn sich eine Frau nur wieder neuen Kleidervorschriften unterwirft? Ich persönlich finde ja, Frauen sollten an- und ausziehen, was sie wollen, aber ich fürchte, ich gehöre mit dieser Haltung inzwischen einer Minderheit an.

Solche Fragen finde ich spannend, der "agitierende Text" aus der "Welt" war dafür nur ein günstiger Aufhänger.

(Zum selben Thema bloggt auch Aggromigrant.)

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US-College erhält Maulkorb des Jahres 2011

Einer der Negativpreise "Maulkorb des Jahres", die von einer landesweiten Bürgergruppe für Meinungsfreiheit verliehen wurden, ging dieses Mal an das Hamilton College im Bundesstaat New York. Der Begründung zufolge trieb dieses College die Politische Korrektheit ins Extrem, indem von männlichen Erstsemestern verlangt wurde, sie sollten bei einer Veranstaltung mit der Bezeichnung "Sie hat Angst vor dir" ihre Komplizenschaft in einer "Vergewaltigungskultur" anerkennen und erklären, ihre "Vergewaltigungen unterstützenden" Ansichten und Einstellungen zu ändern.

Hier erfährt man mehr darüber.

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Programm zu Zweitem Internationalen Antifeminismustreffen online

Hier.

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Goslar: Väter machen beim Stadtrat mobil

Spannend, nicht?

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Sonntag, April 17, 2011

"Das Schlachtfeld der Bitterfotzen"

Die Goslarer Debatte und Entscheidung wird schon längst genauestens beobachtet und wird bundesweit auf Resonanz stoßen, so oder so!


Wo Monika Ebeling Recht hat, da hat sie Recht. Und das gilt auch für ihre aktuelle Stellungnahme zu dem Kesseltreiben, das derzeit insbesondere Die Linke gegen sie zu veranstalten scheint. Monika Ebeling erklärt weiter:

Gleichstellungsarbeit darf nicht, weder in Goslar noch andernorts, von einigen wenigen Frauen dominiert werden, die meinen zu wissen wie Gleichstellungsarbeit geht, nur weil sie sich einen Teil ihres Lebens für Frauenpolitik interessiert haben.

Zum Einen ist das einseitig und entspricht allenfalls der Arbeit einer Frauenbeauftragten der ersten Stunde. Zum Anderen sind diese Frauen tendenziell schwer belastet, denn sie nehmen sich alle Ungerechtigkeiten der Geschichte und des sog. Geschlechterkampfes zu Herzen und stimmen ein fadenscheiniges Klagelied an. Sie sind tendenziell neidisch. Sie vermeiden zu analysieren, was Struktur und was private Angst ist. Das macht sie „bitterfotzig“, wie Maria Sveland, immerhin eine junge Frau aus dem Musterländle des Feminismus, im gleichnamigen Buch beschreibt. Sveland meint, die Bitterfotzigkeit sei so weit verbreitet, dass man von einer globalen Apartheid sprechen kann.

Da gibt es ein nagendes Gefühl in vielen Frauen, das ihnen Lebenskraft, Zeit und Energie raubt. Ihr Herz für Kind und Mann, ja selbst für sich selbst, erkalten lässt. Bis in die privaten Beziehungen hinein geht dieses Gift. Diese feministischen Frauen nutzen eine gewachsene Struktur und eine unglaublich geschickte Machtstrategie, indem sie ihren eigenen Anteil an einer Unterdrückung nicht wahrhaben wollen. Sie benutzen auch Männer, die sich dem noch nicht bewusst sind.


Hier findet man den vollständigen Text.

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"Schöne neue queere Welt – ohne Männer gegen Männer"

Ich blogge ja ungern den Schluss-Absatz eines Artikels als Teaser, aber dieser hier von dem Schwulenblog "Gay West" bringt die Dinge so gut auf den Punkt, dass ich kaum anders kann:

In der schönen neuen Queer-Welt wird es keine Kategorisierungen mehr geben, jeder wird jeden und alles gleichermaßen attraktiv finden und keines der unzähligen Geschlechter wird mehr diskriminiert werden. Außer natürlich Männer. Aber die haben es ja auch nicht anders verdient.


Die Hinführung zu diesem Fazit ist lesenswert.

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Emanzipation via PLAYBOY

Die Soap-Schauspielerin Sila Sahin hat sich für den PLAYBOY ausgezogen und ist damit die erste Deutsch-Türkin auf der Titelseite dieses Magazins. Richard Herzinger empfindet das in einem Artikel für die "Welt" als einen Akt der Emanzipation, die die frühere politische Relevanz dieser Zeitschrift wieder aufgreift:

Es ist die Pointe des alten Witzes, demzufolge Männer stets sagen, sie läsen den "Playboy" wegen seiner guten Artikel und Interviews, dass in dieser vermeintlichen Alibiaussage tatsächlich ein dickes Korn Wahrheit steckt. Denn der "Playboy" war einst eines der wichtigsten Foren für politische, gesellschaftliche und literarische Tabuthemen, die er auf hohem intellektuellem Niveau in die öffentliche Debatte drückte.


Feministinnen haben dies natürlich nie verstanden – für sie war die Begeisterung vieler Männer für den Playboy nur eine Bestätigung ihrer Vorurteile, die sie seitdem erfolgreich im medialen Mainstream verankern konnten. Insofern fragt sich Herzinger, wie dieses Lager wohl mit Sila Sahins Komplett-Entschleierung umgehen wird:

Nun wüsste man freilich noch gerne, was Feministinnen wie Alice Schwarzer dazu sagen. Führte sie einst "PorNo"-Kampagnen und Feldzüge gegen Nacktfotos auf Illustrierten-Titelbildern an, kämpft sie heute gegen den Kopftuch- und Verhüllungszwang in islamischen Milieus.

Dass junge Musliminnen heute das Ausziehen als Fanal gegen ihre Einsperrung in ihre traditionelle Kultur einsetzen, könnte auch manche eingefahrene feministische Schubladendebatte in produktive Verwirrung stürzen.


Ich stimme Richard Herzinger selten zu, aber mit diesem Artikel hat er im großen und ganzen Recht. Schon aus Solidarität mit der Emanzipation vieler junger Muslimas werde auch ich mir die aktuelle PLAYBOY-Ausgabe besorgen.

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Freitag, April 15, 2011

Kontaktanzeige @Gay West

Adrian, könntest du mir bitte mal eine Mail an Cagliostro3@hotmail.com schreiben? Einer meiner Leute möchte mit dir in Kontakt treten und kann dich unter der in deinem Blog angegebenen Mailaddi nicht erreichen. Danke!

Skandal oder Provinzposse? - "Stadt Goslar mit dubioser Homepage verlinkt"

In der Goslarer Regionalzeitung gibt sich Heinz-Georg Breuer zutiefst erschüttert:

Umgehend reagiert hat nach Angaben des Ersten Stadtrats Klaus Germer das Rathaus nach Vorwürfen in der Bürgerfragestunde am Dienstag, auf der offiziellen Homepage der Stadt Goslar würde per Link auf eine Seite im Netz mit äußerst fragwürdigem Inhalt verwiesen. Die Verlinkung mit www.vaeternotruf.de wurde entfernt. Geschaffen wurde die Netzverbindung zwischen der Stadt und einer Initiative für ausgegrenzte Scheidungsväter von der Goslarer Gleichstellungsbeauftragten Monika Ebeling, zugleich Leiterin des Kindergartens Löwenzahn in Jerstedt.


Monika Ebeling ... Den Namen hab ich doch auch schon mal irgendwo gehört ...

In dem Artikel heißt es weiter:

Die Väternotruf-Seite enthält unter anderem ein abstruses Sammelsurium von Attacken gegen Staatsorgane und politische Parteien, die straf- und verfassungsrechtlich relevant sein dürften.


Was soll dieser Satz eigentlich bedeuten? "Ich habe eigentlich auch keine genaue Ahnung, gegen welche Gesetze die auf dieser Website geäußerten Auffassungen verstoßen, aber ich rate mal so, dass es möglichst skandalös klingt"? Warum genau der Väternotruf plötzlich "straf- und verfassungsrechtlich relevant sein dürfte", muss man sich schon in Breuers Beitrag selbst durchlesen. (Selbst Quatsch-Artikel unterliegen dem Urheberrecht.) Unter anderem wird darin beanstandet, dass der Väternotruf dazu aufrufe, statt der "Blockparteien" die "Piraten" zu wählen (was ich übrigens für eine sehr gute Idee halte), so dass durch die Verlinkung unerlaubte Wahlwerbung stattfände. Ach je. Höchste Zeit, den Verfassungsschutz zu rufen.

Monika Ebeling verteidigte sich unter anderem damit, dass auch der Feminismus zu Beginn extreme Standpunkte vertreten habe und eine Demokratie dies aushalten müsse. ("Zu Beginn"?) Auch in ihrem Blog äußert sich Monika Ebeling heute noch einmal zum Thema – so kurz und knapp, wie es dieser Sturm im Wasserglas verdient.

Wer sich selbst darüber informieren möchte, welche Meinungsäußerungen jetzt auch schon wieder als "straf- und verfassungsrechtlich relevant" bezeichnet werden, findet die Website des Väternotrufs hier, um sich ein eigenes Bild zu machen.

Die Rhetorik des Väternotrufs hat sich sicherlich in all den Jahren verschärft, in denen die deutsche Justiz und die Politik quer durch sämtliche Bundestagsparteien die Rechte der Väter ignoriert haben (und dafür regelmäßig vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte die Haxen strammgezogen bekamen). Insofern bin ich gespannt, wie lange das Lösen drängender Probleme durch deren Tabuisierung ersetzt werden kann. Früher oder später könnte sich in der Geschlechterdebatte ein genauso aggressives Potential entladen wie in den letzten Jahren beim Thema Integration. Wer schon den Väternotruf und die "Piratenpartei" in den Zusammenhang mit Verfassungsfeindschaft bringen will, braucht sich nicht zu wundern, wenn irgendwann echte Extremisten die im Stich gelassenen Bürger zu ihrer Beute machen.

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Traumatisierungen, die Frank Plasberg einen Scheißdreck interessieren

Eigentlich wollte ich die sexistische Propagandaveranstaltung, unter der "Hart aber fair" diese Woche gelaufen ist, gar nicht mit einem eigenen Blogbeitrag würdigen. An den Zuschriften, die ich danach erhalten habe, kann ich aber ablesen, wie immens der Ärger vieler ARD-Zuschauer ist. Ein Leser schreibt mir:

Da du wahrscheinlich auch schon von der gestrigen Plasberg-Runde gehört haben wirst, welche sich ausschließlich mit Männergewalt beschäftigt hat (der Film davor war im Vergleich zu der Runde noch richtig reflektiert, der Mann wurde gar nicht als eindimensionales Monster dargestellt) -- als man sich mit Zuschauerreaktionen beschäftigt hat, wurde das Thema Gewalt gegen Männer auch noch ganz kurz angeschnitten, aber für nicht wichtig erklärt und der Lächerlichkeit preisgegeben (ab 49:30 in der Mediathek; O-Ton des Pfarrers Martin Dubberke: "Ja, das [Gewalt gegen Männer] kommt vor, das gibt es. Es gibt auch eine Untersuchung in Großbritannien, die aber recht zweifelhaft ist, weil die geht davon aus, dass es ein Verhältnis von 49 zu 51 % gibt. Das ist eine Studie, die Herr Block [gemeint ist offenbar der Mainzer Professor für Kriminologie Michael Bock] immer ganz gerne zitiert." - Plasberg: "Ja, gut. Aber das ist so ein Fachzeug ... Auf der Insel fahren sie ja auch links."[Gelächter im Publikum] - Pfarrer: "Diese Studie ist deshalb nicht so spannend, weil" - Plasberg: "Ja, dann lassen Sie sie doch!" - Pfarrer: "Ich sag's trotzdem weiter, weil jetzt kommt ja das Spannende an der Geschichte. Weil die Studie nicht sagt, warum die Hälfte gewalttätig ist. D.h. wir wissen ganz genau, dass es in Beziehungen von beiden Seiten auch Gewalt geben kann, die Frage ist immer nur, von welcher Seite geht die Gewalt zuerst aus. Das ist die spannende Frage." Danach darf noch die Familienrichterin Isabell Götz sagen, dass es so etwas so gut wie nicht gibt.


Nun scheiterte das Erinnerungsvermögen (oder Wissen) Martin Dubberkes nicht nur an dem Namen Professor Bocks. Auch sein unterschwelliges Suggerieren, häusliche Gewalt gehe wesentlich häufiger von Männern aus und alles andere sei fragwürdig, entspricht längst nicht mehr dem tatsächlichen Stand der Forschung. Und der spiegelt sich nicht in "einer englischen Studie" wider (es ist unfassbar, mit welchem Halb- und Viertelwissen sich manche Leute trauen, dozierend im Fernsehen aufzutreten), sondern in hunderten internationaler Untersuchungen. Um das herauszufinden, müsste man allerdings erst einmal beginnen, zu diesem Thema zu recherchieren – was wohl zuviel verlangt ist, bevor man sich in einer vielgesehenen Talkshow dazu äußert. Das konnte man offenbar weder von Plasbergs Redaktionsteam noch von Martin Dubberke, Isabell Götz & Co. erwarten.

Pia Mester fällt in einem Beitrag für Der Westen immerhin auf, was für eine überholte und einseitige Sicht auf häusliche Gewalt Frank Plasberg seinen Zuschauern bietet:

Aber warum ging es eigentlich nur um gewalttätige Männer? Was ist mit den Frauen, die ihren Partner quälen? Das fragten sich die Zuschauer und protestierten per Mail und Fax. Moderator Plasberg wagte einen Erklärungsversuch: Statistisch, und da pflichteten ihm alle Talkgäste bei, seien es eben viel mehr Männer als Frauen, die ein Aggressivitätsproblem hätten. Eine Aussage, die wohl keinem Kind viel hilft, wenn es von Mama mal wieder eine Backpfeife kassiert.


Und nebenbei bemerkt, besteht das erste und offensichtlichste Zeichen dafür, dass einen eine Talkshow manipulieren will, darin, dass alle Gäste so ausgewählt wurden, dass sie einer von der Redaktion bzw. dem Moderator vorgelegten These einhellig beipflichten. Von männlichen Opfern häuslicher Gewalt über die Betreiber eines "Männerhauses" und ähnlicher Hilfsdienste bis zu anerkannten Soziologen wie Professor Amendt hätte man die unterschiedlichsten Vertreter erhellender Gegenpositionen einladen können. Frank Plasberg allerdings war an einer offenen Debatte mit unterschiedlichen Meinungen genausowenig interessiert wie am aktuellen Stand der Forschung (oder in Plasbergs Worten "so einem Fachzeug"). Er scheint die Zuschauer seiner Sendung für so unterbelichtet zu handeln, dass sie von einem Hauch von Wissenschaft genauso überfordert wären wie von einer echten Kontroverse. Bei einem so wichtigen und schwierigen Thema wie häuslicher Gewalt ist diese Haltung, erst recht im Zusammenhang mit der von Plasberg geheuchelten Betroffenheit, einfach nur schäbig.

Aber so läuft das wohl hierzulande: Kaum liegt eine neue umfassende Untersuchung vor, die einmal mehr bestätigt, dass in Deutschland so wie in zig anderen Ländern der Welt Männer ähnlich häufig von häuslicher Gewalt betroffen sind wie Frauen, müssen unsere Medien mit aler Macht gegensteuern und die Bevölkerung darauf eichen, dass "häusliche Gewalt" immer noch gleichbedeutend mit "Gewalt gegen Frauen" ist. Dass ausgerechnet Frank Plasberg bei dieser Nummer den Karl-Eduard von Schnitzler geben würde, hat mich dann aber doch überrascht. Auch bei zukünftigen Themen, die "Hart aber fair" aufgreift, muss man jetzt also davon ausgehen, dass die Sendung ideologisch verzerrt und manipuliert, dass sich die Balken biegen. Mit der Ausnahme Johannes B. Kerners ist wohl noch nie zuvor ein TV-Moderator im Respekt etlicher Zuschauer so rasant ins Bodenlose abgestürzt wie Plasberg.

Während für ihn häusliche Gewalt also nur von Bedeutung ist, wenn die Opfer dem richtigen Geschlecht angehören, ist man in der Fachwelt seit Jahrzehnten wesentlich weiter. Und gerade dieser Tage berichtete eine Meldung des amerikanischen Gesundheitsdienstes "Medline" von den traumatisierenden Folgen, die häusliche Gewalt für viele Männer hat:

Men who are victims of domestic abuse by their female partners can develop psychological trauma, such as post-traumatic stress disorder (PTSD), depression and suicidal thoughts, new research finds.

Researchers looked at a group of 302 men who sought professional help after experiencing what the researchers called "intimate terrorism," which refers to high levels of violence and controlling behavior by female partners.


Hier geht es weiter.

Frank Plasberg mögen solche Traumatisierungen, solange er selbst nicht betroffen ist, am Allerwertesten vorbeigehen. Und dass man hierzulande in anderen Talkshows für ein Massenpublikum darüber informiert wird, steht auch nicht zu erwarten. Sobald es um das Geschlechterthema geht entfernen sich die deutschen Medien und die Erkenntnisse der Wissenschaft in einem Tempo voneinander, das atemberaubend ist. Nur gibt es mittlerweile das Internet, das über dieses Missverhältnis aufklärt. Wen wundert es da noch, dass der Ruf, den deutsche Journalisten in der Bevölkerung genißen, mit jedem Jahr schlechter wird?

Nun ist aber gottseidank nicht jeder Journalist ein Frank Plasberg. Aktuell überholt sogar das Privatfernsehen die öffentlich-rechtlichen Sender an Mut, Aufrichtigkeit und Seriosität, was dieses Thema angeht. Nach dem Vorbild eines Experiments des amerikanischen Senders ABC hat jetzt nämlich das Pro7-Magazin "Taff" mit versteckter Kamera ermittelt, wie sich das Plasberg-Syndrom – die komplett unterschiedliche Beurteilung von Gewalt, je nachdem ob sie von Männern ausgeht oder von Frauen – sonst noch zeigt. Wie reagieren Passanten, wenn eine Frau in Rage zum Beispiel auf einen am Boden liegenden Mann eintritt? Hier kann man sich das ebenso gelungene wie aufrüttelnde Video dazu anschauen.

Vielleicht sollten wir der Redaktion dieser Sendung dafür herzlich danken. Meine Mail an "Taff" ist jedenfalls schon unterwegs.

"Nationalistisch oder linksfeministisch?"

Was man so zu hören bekommt, wenn man sich als Gleichstellungsbeauftragte für die Familie ausspricht, hat Monika-Ebeling hier zusammengetragen.

Donnerstag, April 14, 2011

Schröder: "Entscheiden müssen Männer und Frauen selbst"

Bundesfamilienministerin Kristina Schröders Artikel über ihre Ansätze in der Geschlechterpolitik war in diesem Blog, aber beispielsweise auch im Diskussionsforum von MANNdat ambivalent bis ungnädig wahrgenommen worden. Jetzt äußert sich die Ministerin in einem Interview, das Rasmus Buchsteiner für den Zeitungsverbund der Rhein-Main-Presse mit ihr führte ausführlicher. Es steht leider nicht online; ich diktiere mal die entscheidenden Absätze hier rein:

Buchsteiner: Sie haben zu Beginn der Legislaturperiode eine neue Jungen- und Männerpolitik angekündigt. Vom Boys' Day abgesehen ist davon nur wenig zu erkennen ...

Schröder: Dann müssen Sie richtig hinschauen, das ist eine Querschnittsaufgabe. Der Boys' Day ist ja nur ein Aspekt. Ich habe außerdem zum Beispiel einen Jungenbeirat eingesetzt. Er wird sich mit Männlichkeitsvorstellungen auseinandersetzen und Ansatzpunkte für politische Maßnahmen entwickeln. Dabei geht es auch um ganz aktuelle Probleme wie die Legitimierung von Gewalt. Neben Experten sitzen in diesem Beirat auch Jungs aus verschiedenen sozialen Milieus. Auch die Initiative "Mehr Männer in Kitas" gehört zu einer neuen Jungen- und Männerpolitik. Wir müssen aber auch an die Arbeitswelt ran, die nicht nur Müttern, sondern auch Vätern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erschwert. 60 Prozent der Väter sagen heute, dass sie mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen möchten und dafür gerne ihre Erwerbstätigkeit auf 30 bis 35 Stunden reduzieren würden. Durch meine Initiative setze ich mich für familienfreundliche Arbeitszeiten ein.

Buchsteiner: Müssen Feministinnen das Fördern von Jungen nicht als Kampfansage empfinden?

Schröder: Nein, aber in der Tat, manche radikalen Feministinnen tun es. Zu Unrecht: Ich will Gleichberechtigung. Für mich bedeutet das aber faire Chancen für alle. Eine Politik mit diesem Ziel läuft ins Leere, wenn sie nur die Frauen fördert. Mein Ziel ist, dass Frauen und Männer selbstbestimmt entscheiden können, wie sie Aufgaben und Verantwortung aufteilen wollen. Dabei ist es die Aufgabe des Staates, Optionen zu schaffen. Entscheiden müssen Männer und Frauen selbst.

Mittwoch, April 13, 2011

"Politikern ist Gewalt gegen Kinder nichts wert"

Christine H. widmet sich heute in einem intensiv recherchierten Beitrag ihres Femokratieblogs einer weiteren Schieflage beim Thema "häusliche Gewalt".

Montag, April 11, 2011

Telepolis berichtet über "Interessensgemeinschaft Antifeminismus"

Wie man erwarten durfte, beurteilt Telepolis die vor wenigen Tagen gegründete "Interessensgemeinschaft Antifeminismus Deutschland" sehr kritisch.

Sonntag, April 10, 2011

Leichtere Stärke- und Fitnesstests bei Feuerwehr, damit auch Frauen mitmachen können

Damit auch Frauen Feuerwehrleute werden können, geht man in England jetzt dazu über, die Anforderungen für deren Einstellung drastisch zu reduzieren. Während man früher etwa eine 100 Kilogramm schwere Leiter innerhalb von 20 Sekunden eigenhändig ausfahren musste, um sich zu qualifizieren, genügt es nun, ein Gewicht von 30 Kilogramm über seinen Kopf stemmen zu können. Begleitet wird dies natürlich von der üblichen Rhetorik: Leute, die die sinkenden Standards bedenklich finden – etwa weil es bei dem Job um die Rettung von Menschenleben geht – seien "Dinosaurier", "sehr chauvinistisch" und sollten gefälligst "mit dem Programm mitziehen. Es ist 2011, Frauen sind Feuerwehrleute, werdet fertig damit."

Ich bin ein bisschen irritiert über die Notwendigkeit der sinkenden Ansprüche: Sind Frauen nicht sowieso in allem viel besser als Männer? Oder werden wir da etwa von unseren Medien verarscht?

Die Daily Mail berichtet.

Sabine Rückert: "Blinder Feminismus" im Kachelmann-Prozess

Die Zeit berichtet und kommentiert.

Kristina Schröder: "Alice, der Kampf geht weiter!"

Die Titelgeschichte in der heutigen Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung wurde von der Redaktion launig mit "Alice, der Kampf geht weiter" beschlagzeilt. Darin heißt es über die deutsche Bundesfamilienministerin Kristina Schröder:

Frau Schröder forderte einen Abschied vom Feminismus des zwanzigsten Jahrhunderts hin zu einer Geschlechterpolitik, die Männer und Frauen nicht als Gegner begreift und die Förderung von Jungen nicht mit der Benachteiligung von Mädchen gleichsetzt: Abschied vom Geschlechterkampf. Jetzt legt Frau Schröder nach.


Und zwar mit dem Gastbeitrag Abschied vom Kampf der Geschlechter, der in derselben Zeitung enthalten ist. In dessen Einstiegspassage heißt es treffend:

Wer heute etwas über Frauenpolitik lesen will, findet eine breite Auswahl an Artikeln, Reportagen, Interviews und Kommentaren in Tages- und Wochenzeitungen, Wirtschafts- und Frauenmagazinen. Gut so! Wer sich für die männliche Seite im Wandel des Geschlechterverhältnisses interessiert, kann lange vergeblich blättern und landet im Moment mit großer Wahrscheinlichkeit als Erstes bei einer Anzeige für Männerkosmetik.


Da Schröder genau weiß, dass es in unserer Gesellschaft keine Socke interessiert, wenn Männeranliegen in Politik und Medien zu kurz kommen, versucht sie mit dem aktuellen Totschlagargument Nummer Eins zu kontern: "Das ist bitter - und zwar nicht in erster Linie für die Männer, sondern für die Frauen." In der Sache aber liegt sie richtig, wenn sie weiter ausführt:

Beispiele für die Verengung der gleichstellungspolitischen Argumentation auf die frauenpolitische Perspektive gibt es (...) mehr als genug. Wir haben uns so sehr an den Monopolanspruch der Frauenpolitik auf alle Belange der Gleichberechtigung gewöhnt, dass der Gedanke, Jungen und Männer stärker in die Gleichstellungspolitik einzubeziehen, im besten Fall ignoriert und im schlechtesten Fall als Verrat an den Zielen der Frauenbewegung gebrandmarkt wird. Dieses Denken ist geprägt vom Feminismus des vorigen Jahrhunderts, der zum Geschlechterkampf blies und Frauen- und Männerpolitik nicht selten gegeneinander ausspielte.

„Wenn wir wollen, dass es unsere Töchter einmal leichter haben, müssen wir es unseren Söhnen schwermachen“, hieß es 1986 in der Zeitschrift „Emma“. Auch heute noch nährt die reflexhafte Abwehrhaltung gegenüber einer speziell auf die Bedürfnisse männlicher Kinder und Jugendlicher zugeschnittenen Jungenpolitik den Verdacht, dass manche Altfeministinnen vor allem den Benachteiligtenstatus der Frau verteidigen wollen - zum Beispiel gegen die heute erwiesenermaßen überwiegend männlichen Bildungsverlierer.


Bis hierhin kann man wirklich nur applaudieren. Kristina Schröders Diagnose ist absolut richtig. Bei manchem ihrer Therapievorschläge kann ich jedoch jetzt schon leichten Unmut in der Männerrechtsbewegung vorhersagen:

Fördern sollten wir faire berufliche Chancen von Frauen und Männern, die sich Zeit für Verantwortung nehmen. Frauen und Männer, die Zeit für Familie und faire Chancen auf Karriere haben wollen, brauchen vor allem verlässliche Partner. Gemeint sind Lebenspartner, die bereit sind, gemeinsam Fürsorgeaufgaben in der Familie zu übernehmen. (...) Zu einer zeitgemäßen Gleichstellungspolitik, die Frauen Freiheit bei der Gestaltung ihres individuellen Lebensentwurfs und faire Chance im Beruf ermöglichen will, gehört deshalb heute neben der Förderung familienfreundlicher Arbeitsbedingungen auch eine Männerpolitik, die es Männern ermöglicht, ihre Rolle abseits von Rollenklischees selbst neu zu definieren.

(...) Jungen- und Männerpolitik fördert die Gestaltungsfreiheit von Männern, die die Gewichtung von Beruf, Familie, Freizeit und Engagement in ihrem Leben gemeinsam mit ihrer Partnerin nach eigenen Vorstellungen austarieren möchten. Wenn am kommenden Donnerstag auf meine Initiative hin erstmals bundesweit der Jungen-Zukunftstag „Boys' Day“ stattfindet, geht es deshalb nicht nur darum, Jungen berufliche Zukunftsperspektiven jenseits sogenannter „typischer Männerberufe“ zu eröffnen. Es geht auch darum, den Blick auf die Bedeutung der Jungen- und Männerpolitik für faire Chancen in unserer Gesellschaft zu lenken und eine zeitgemäße Gleichstellungspolitik zu etablieren, in der sich Frauen- und Männerpolitik gegenseitig stützen.


Das alles ist nun jedoch eher kein Anstoß für eine völlig neuartige Männerpolitik, sondern in weiten Teilen nicht mehr als die Fortsetzung von dem, was schon Schröders Amtsvorgängerin Ursula von der Leyen forderte ("In Deutschland ist eine Veränderung in der Väter- und Männerrolle ... überfällig"). Darüber hinaus ist hier die Haltung der angeblich so reaktionären Kristina Schröder auch wunderbar mit dem "Männermanifest" der Grünen vereinbar, dem zufolge Männer nicht länger "Machos" sein sollten. Und so manche linke Politkerin hat Schröders Inhalte in der Vergangenheit lediglich mit anderen Worten vermittelt (etwa der Formulierung, dass es an der Zeit, Männer endlich an den Charme des Spülbeckens und des Bügelbretts zu gewöhnen). Wieder einmal haben die verschiedenen Politiker und Parteien keine unterschiedlichen Positionen mehr, sondern alles verläuft zu einer einzigen großen Konsenssoße – auf die immer mehr Bürger nicht den geringsten Appetit verspüren.

Proteste seitens der Männerbewegung gegen Schröders Positionierung dürfte es auf der Grundlage mehrerer Argumente geben, die dort ja auch schon seit Jahren vertreten werden (Schröders "neue" Position ist ja in Wahrheit alter Wein in neuem Marketing). Die einen werden zu bedenken geben, dass Schröder Männer genau in jene beruflichen Bahnen lenkt, zu denen man Frauen seit Jahr und Tag erklärt, dass sie dort unterbezahlt, in ihrer Leistung nicht gewürdigt und in den unterschiedlichsten anderen Dingen benachteiligt würden. Es drängt sich hier schon ein wenig der Eindruck auf, dass Kristina Schröder zufolge sich Geschlechterpolitik tatsächlich nur deshalb jetzt auch um Männer kümmern soll, weil man hofft, dass dies zuletzt wieder den Frauen zugute kommt.

Die anderen dürfte es mit Sicherheit stören, dass die 33jährige Kristina Schröder als eine Art Übermutter der Nation unter dem Schirm von Begriffen wie "Gleichstellung" erwachsene Männer überhaupt staatlich in eine politisch gewollte Richtung dirigieren möchte, was deren Berufs- und Lebensplanung angeht. Und schließlich werden sich einige den Hinweis gestatten, dass es sich schon ein bisschen beißt, wenn von Männern politisch das eine Rollenverhalten erwartet wird, aber im privaten Bereich Frauen noch immer weit überwiegend den "ganzen Kerl" respektive den erfolgreichen Geschäftsmann, Arzt oder Anwalt dem Hausmann oder Teilzeit-Papi vorziehen. Solange Männer in zwei entgegengesetzte Richtungen gezerrt werden, braucht sich keiner zu wundern, wenn sie notgedrungen an derselben Stelle verharren, statt sich in Bewegung zu setzen.

Natürlich spricht Kristina Schröder in ihrem Artikel nicht von "dirigieren", sondern rhetorisch wesentlich geschickter von "Männern ermöglichen", "Perspektiven zu eröffnen" oder "den Blick zu lenken". Es ist eine Rhetorik der Freiheit. Das wäre allerdings das erste Mal, dass ein Staat beim Thema Geschlechterpolitik auch in der konkreten Umsetzung solcher Pläne wirklich auf die freie Entscheidung des Einzelnen setzt.

Was von diesem Artikel bleibt, ist immerhin eine wirklich vernünftige Einleitung. Den Geschlechterkampf zu beenden ist bekanntlich auch eines der obersten Ziele von AGENS (allerdings im Austausch miteinander und nicht indem von oben einfach eine Richtung vorgegeben wird). Und natürlich ist es höchste Zeit, sich geschlechterpolitisch auch den Männern zuzuwenden. Aber das sollte besser nicht geschehen, indem diese Zuwendung innerhalb der herrschenden Frauenpolitik geschieht und nur diejenigen Männer dazu gefragt werden, die von Anfang an ergeben erklärt haben, sich dem Herrschaftsanspruch des Feminismus zu unterwerfen (etwa das berüchtigte "Bundesforum Männer"). Sollte Kristina Schröder sich ehrlich und ernsthaft auch männlichen Anliegen zuwenden wollen, stehen für sie von MANNdat über den Väteraufbruch und die IGAFD bis zu AGENS die unterschiedlichsten Ansprechpartner zur Verfügung, die selbstbewusst Männeranliegen vertreten, statt sich zu überlegen, wie sie als Männer am besten (vermeintliche) Frauenwünsche erfüllen könnten. Wenn Kristina Schröder es ernst meint mit ihren neuen Wegen in der Geschlechterpolitik, sollte sie mit diesen und vergleichbaren Gruppen den Kontakt suchen und eine Diskussion aufnehmen. Das wäre dann wirklich ein Zeichen für Reife, eine liberale Einstellung – und nicht zuletzt Glaubwürdigkeit.

Femokratieblog umgezogen

Eine Kurzinfo: Wie mir Christine H. gerade mitteilt, ist ihr Femokratieblog umgezogen und ab heute unter dem Domainnamen http://femokratie.com zu erreichen.

Birgit Kelle: Junge Frauen gegen eine "Diktatur des Feminismus"

Birgit Kelle (* 1975), Vorsitzende des Vereins Frau 2000plus, spricht sich heute in einem Artikel des European gegen die aktuelle "Diktatur des Feminismus" aus. Einige Auszüge aus dem insgesamt lesenswerten Artikel:

Was ist nur mit der Frauenbewegung passiert, dass sich immer weniger Frauen dafür interessieren? Wie Fossile aus überlebten Zeiten wirken Alice Schwarzer und ihre Weggefährt_Innen mit den immer noch gleichen Parolen seit 20 Jahren. Die Feministinnengeneration 50+ dominiert die gesellschaftliche Diskussion, während die jungen Frauen unaufhaltsam ihrer Wege gehen und mit Befremden auf Phantom-Debatten blicken, die so rein gar nichts mit ihrem Alltag zu tun haben. (...)

Wie eine Gouvernante will uns eine Frau von der Leyen ans Händchen nehmen und zu unserem Wohl eine Frauenquote konstituieren, gegen die sich gerade junge, politisch engagierte Frauen mit Händen und Füßen wehren. Weil wir ja nicht wissen, was gut für uns ist und wir alleine nicht denken können. (...) Deswegen muss sich Familienministerin Schröder von Frauenalleinvordenkerin Schwarzer vorwerfen lassen, sie sei schlicht ungeeignet für ihren Job, nur weil sie nicht bereit ist, den vorgezeichneten und durchgegenderten Parcours abzulaufen und sich eine eigene Meinung erlaubt. Und so müssen sich heute Hunderttausende von Frauen und Müttern als feige und faul beschimpfen lassen, nur weil sie die Idealvorstellung von einem perfekten Frauenleben nicht mit einer „bewussten“ Nicht-Mutter Mika teilen.


Hier findet man den vollständigen Artikel Birgit Kelles.

Junge rettet seine Schwester dank "World of Warcraft"

Hier erfährt man mehr darüber.

Samstag, April 09, 2011

Tschechei: Erster schwuler Höhlenmensch gefunden?

A gay caveman might sound like a character in a bad, vaguely offensive sketch comedy scene, but for some scientists in the Czech Republic, it's no laughing matter. They believe they've unearthed the remains of an early homosexual or transsexual man — perhaps the world's oldest gay caveman.


Hier geht es weiter.

Freitag, April 08, 2011

„Wenn rauskommt, dass ich erzähle, was hier los ist, bin ich meinen Job los.“

Cornelia Schmergal und Manfred Engeser berichten in der aktuellen Wirtschaftswoche über eine neue Form von Diskriminierung, die von etlichen Journalisten dringlich gefordert wird: die derzeit von der Politik erpresste Frauenquote, die Männern immer öfter keine Chance mehr lässt. Ein Auszug aus dem aufrüttelnden Artikel:

„Wir laufen Gefahr, Männer zu diskriminieren“, sagt etwa Annette Winkler, Chefin der Daimler-Sparte Smart, „wenn bei gleicher, manchmal sogar niedrigerer Qualifikation der weibliche Kandidat das Rennen machen würde.“ Genau das aber erlebte Thomas Bichler. Der Personalchef eines Mittelständlers aus Baden-Württemberg war auf der Suche nach einem Spartenchef mit Personalerfahrung. Unter den Bewerbern waren einige hoch qualifizierte Männer. Eingestellt aber hat Bichler eine Frau. Allerdings nicht, weil sie besser war als ihre männlichen Konkurrenten. „Die Entscheidung fiel aufgrund der politischen Großwetterlage“, sagt Bichler – der nur unter der Bedingung mit der Sprache rausrückte, seine Identität nicht öffentlich zu machen. „Wenn rauskommt, dass ich erzähle, was hier los ist, bin ich meinen Job los.“ Diese Angst vor dem Jobverlust ist es auch, die erste Männer in die innere Emigration treibt.


Drohender Existenzverlust bei freier Meinungsäußerung? Aber wehe dem, der die totalitären Aspekte des Feminismus benennt ...

Siehe zu diesem Thema auch die Artikel "Männer haben nur noch Alibifunktion" sowie Warum viele Frauen gegen die Quote sind.

Wir Männerrechtler warnen vor solchen Entwicklungen seit Jahren. Wäre schön, wenn jetzt wenigstens die Wirtschaftspresse diese Problematik offen zum Thema macht.

Lesermail (Geschlechterkonflikte in der Schule)

Eine Leserin meines Blogs mailt mir zu dem hier gestern kurz verlinkten Interview:

Herr Winter sagt es deutlich: "Solche Positionskämpfe sind in einem gewissen Rahmen ganz normal. Sie tragen bei manchen Jungen zur Beziehungsklärung bei, sind also eine Form der Kommunikation untereinander."

Ich möchte gern hinzufügen, dass genau darunter wiederum die Mädchen leiden!

Ich weiß, darum geht es in Ihrem Blog nicht, aber ich denke, dass hier eine Wurzel des "Geschlechterkampfes" liegt: Man sitzt gemeinsam im Unterricht und leidet unter dem jeweils anderen Geschlecht und seinem Verhalten!

Ein Problem, dass es meiner Ansicht nach auf dem dem Spielplatz bzw. in der Freizeit so nicht gibt.

Dass man als Mädchen unter diesem als "störend" empfundenen Verhalten leidet (!), bietet den idealen Nährboden für die Annahme, dass Männer (Jungs) grundsätzlich etwas Schlechtes, Störendes sind!

Ich weiß, meine Ausführungen dazu sind subjektiv, aber ich habe mal einen persönlichen Bericht zu diesem traurigen Umstand geschrieben.

Interessensgemeinschaft Antifeminismus Deutschland gegründet – Dritter Internationaler Antifeminismus-Kongress findet in Deutschland statt

Folgende Pressemitteilung kam gerade rein:

Interessengemeinschaft Antifeminismus Deutschland (IGAFD) gegründet - 3. Internationaler Antifeminismus-Kongress findet in Deutschland statt

Am 9. April 2010 wurde die Interessengemeinschaft Antifeminismus (IGAF) in der Schweiz gegründet. Zu dem 1. Internationalen Antifeminismus-Kongress vom 30. Oktober 2010 kamen auch viele Teilnehmer aus Deutschland. Es artikulierte sich der Wunsch, auch in Deutschland aktiv zu werden und gegen die allgemeine Frauenbevorzugung und Männerbenachteiligung vorzugehen.

Am 4. April 2011 wurde deshalb die Interessengemeinschaft Antifeminismus Deutschland (IGFAD) gegründet. Die IGAFD ist eine selbständige Gemeinschaft, welche eng mit der IGAF in der Schweiz zusammenarbeiten und gemeinsame Aktionen durchführen will. Die Interessengemeinschaft Antifeminismus Deutschland (IGAFD) setzt sich zum Ziel, alsbald einen Internationalen Antifeminismus-Kongress in Deutschland auszurichten.

Mittelfristig soll an einer internationalen Vernetzung gearbeitet werden, damit die feministische Ideologie weltweit und vernetzt bekämpft werden kann. Ziel ist dabei die Beendigung des feministischen Geschlechterkampfes und der sozialistischen Gleichstellungspolitik (Gleichstellung = Ergebnisgleichheit), weil die Gleichberechtigung von Mann und Frau (Gleichberechtigung = gleiche Startchancen) längst erreicht ist.

Langfristig soll der Feminismus überwunden und auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen werden. Das Verhältnis von Mann und Frau muss entideologisiert und die Familien als Fundament der Gesellschaft wieder gestärkt werden.

Weitere Informationen zur Interessengemeinschaft Antifeminismus Deutschland (IGAFD) entnehmen Sie der Website www.anti-feminismus.org und über die Interessengemeinschaft
Antifeminismus Schweiz (IGAF) der Website www.antifeminismus.ch.

Donnerstag, April 07, 2011

"Diese Studie wurde von Ausländern geschrieben, sie ist nicht objektiv"

Die Debatte um die Ausländerfreundlichkeit der Schweiz bzw. den Mangel daran geht munter weiter: Der Tagesanzeiger liefert einen Überblick über die unterschiedlichen Argumente.

Diplompädagoge: "Unterricht mit Mädchen bedeutet Dauerstress für Jungen"

Die Süddeutsche Zeitung interviewt Reinhard Winter, Diplompädagoge und einer der Leiter des Sozialwissenschaftlichen Instituts Tübingen, zur Jungenkrise.

Künftiger Landesbischof ermahnt CSU in Islam-Debatte

Bayerns künftiger evangelischer Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm warnt die CSU vor einem Abgrenzungskurs gegenüber Muslimen. Bedford-Strohm sagte der „Süddeutschen Zeitung“ vom Mittwoch, beim Thema Islam könnte er mit der Regierung aneinandergeraten. Er mahnte: „Wir sollten die Vielfalt der Religion nicht als Gefahr, sondern als Chance begreifen.“ Zudem müssten jene Muslime gestärkt werden, „die sich für einen liberalen, demokratiefreundlichen Islam einsetzen“. Bedford-Strohm fügte hinzu: „Wir dürfen sie nicht schwächen, indem wir signalisieren: Ihr gehört nicht zu uns.“


Das Domradio berichtet.

Studie: Zeit im Internet zu verplempern macht Sie zu einem besseren Arbeiter

Ich müsste eigentlich den kompletten Beitrag zitieren: Lest selbst.

Ruanda: Präsident des Obersten Gerichtshofs setzt sich für Männerrechte ein

Kaum zu glauben: Ein winziger, massiv problembeladener Staat in Afrika ist in der Geschlechterdebatte schon viel weiter als die meisten europäischen Länder – zumindest wenn man nach Ruandas "Chief Justice" geht:

The Deputy Chief Gender Monitor in the Gender Monitoring Office (GMO), Ramathan Barengayabo, was yesterday sworn in at the Supreme Court.

The swearing in, which was presided over by Chief Justice Aloysia Cyanzayire, also saw the swearing-in of Sam Kanyemera Kaka as a Commissioner in the National Human Rights Commission.

Cyanzayire urged Barengayabo to always strive to promote gender.

"Gender equality is a cross-cutting issue; we should not only promote women's rights, whenever men's rights are violated you should also intervene. What we are targeting is a totally balanced society," Cyanzayire said.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Prominente Israelis stellen Friedensplan vor

A group of prominent Israelis, including former heads of Mossad, Shin Bet and the military, are this week putting forth an initiative for peace with the Arab world that they hope will generate popular support and influence their government as it faces international pressure to move peace talks forward.

Called the Israeli Peace Initiative, the two-page document is partly inspired by the changes under way regionally and is billed as a direct response to the Arab Peace Initiative issued by the Arab League in 2002 and again in 2007. It calls for a Palestinian state on nearly all the West Bank and Gaza with a capital in much of East Jerusalem, an Israeli withdrawal from the Golan Heights, and a set of regional security mechanisms and economic cooperation projects.

“We looked around at what was happening in neighboring countries and we said to ourselves, ‘It is about time that the Israeli public raised its voice as well,’ ” said Danny Yatom, a signer of the document and former head of Mossad, Israel’s intelligence service. “We feel this initiative can bring along many members of the public.”


Die New York Times berichtet.

Mittwoch, April 06, 2011

Piratenpartei triumphiert: "Zensursula"-Gesetz ist tot!

Während sich in den Wahlumfragen der Abstand zwischen Piratenpartei und FDP immer mehr schließt, ist bei den Piraten heute besonderer Jubel angesagt:

Die Piratenpartei Deutschland zeigt sich sehr erfreut über den Sinneswandel der schwarz-gelben Bundesregierung. Die Koalition hat das Zugangserschwerungsgesetz ("Zensursula-Gesetz") gekippt. Ein trauriges Kapitel deutscher Gesetzgebung wurde von Union und FDP jetzt endlich geschlossen. Mit unglaublicher Polemik gegen die Fachwelt und gegen die Opferverbände wurde das Gesetz seinerzeit zwischen November 2008 und Juni 2009 vom damaligen Wirtschaftsminister zu Guttenberg und Familienministerin Ursula von der Leyen durch das Parlament gepeitscht.

Die Arbeit der Piratenpartei und anderer Bürgerrechtsorganisationen hat sich bezahlt gemacht. Ohne den Erfolg der Piratenpartei bei der Bundestagswahl 2009, der vor allem der Ablehnung von Internetsperren zuzuschreiben ist, und ohne den beständigen Druck, den die PIRATEN von Anfang an ausgeübt haben, wäre dieses Thema wohl nie bei den Regierungsparteien angekommen. Auch die beharrliche Arbeit von AK Zensur und MOGIS hat in erheblichem Maße dazu beigetragen, dass endlich ein Umdenken stattgefunden hat.


Hier geht es weiter.

Die Piratenpartei war bei dieser Debatte vor zwei Jahren in ähnlicher Weise mit billiger Polemik angegangen worden wie noch heute wegen ihrer "AG Männer". Zum Schluss setzt sich das neue Denken dann aber doch durch. :-)

Und wie ich gerade erfahre, ist in meiner Geburts- sowie Zweiten-Heimatstadt Wiesbaden womöglich ein Regierungsbündnis zwischen SPD, Grünen und Piraten drin.

Studie: Ausländer haben es schwer in der Schweiz

Die Schweiz steht im Umgang mit Ausländern im Vergleich zu anderen westlichen Ländern schlecht da, wie eine neue Erhebung zeigt. Bei drei Kriterien liegt die Schweiz gar auf den hintersten Rängen.


Und wo steht Deutschland auf dem Integrationsindex?

Nachtrag vom Nachmittag: Einer meiner Schweizer Leser möchte das so nicht stehen lassen und weist mich auf diesen Artikel hin.

Dienstag, April 05, 2011

Neonazis: "Frauen so gefährlich wie Männer"

Und wieder einmal überschneiden sich die zwei Hauptthemen dieses Blogs. Das Deutschlandradio hat Andrea Röpke im Interview. Ein Auszug, der dem Leser schnell klarmacht, dass beim Umgang mit Neonazis derselbe Sexismus herrscht wie auf zahlreichen anderen Feldern:

Röpke: (...) Frauen sind ja eigentlich eher bekannt für ihre Galeriefunktion, dass sie brüllen, anpeitschen, sticheln, dass sie Männer aufhetzen und dann dabeistehen, aber mittlerweile ist es so, dass sie wirklich bei Brandanschlägen, bei Anschlägen, auch bei direkten Gewalttaten immer häufiger beteiligt sind. Man geht da schätzungsweise jetzt von einem Anteil von zehn Prozent aus.

Pokatzky: Und die Gerichte, wenn sie denn vor Gericht stehen, verurteilen sie die dann ähnlich streng wie Männer?

Röpke: Nein, überhaupt nicht, leider nicht. Das ist auch eine Intention unseres Buches, dass wir darauf hinweisen wollen, Frauen sind nicht weniger fanatisch als die Männer. Frauen sind in dieser Politik, in dieser menschenverachtenden Politik der NPD und der Kameradschaften genauso wahrzunehmen, genauso gefährlich einzustufen wie die Männer, und das passiert aber in der Öffentlichkeit und auch vor den Gerichten leider überhaupt nicht.


Andrea Röpke weist in ihrem Interview auch darauf hin, dass die Neonazis dieselben Dinge ablehnen wie wohl die meisten Männerrechtler: Feminismus, Gender Mainstreaming und Frauenquoten. Allerdings lehnen die Rechtsextremen auch Gleichberechtigung ab, wohingegen den allermeisten Männerrechtlern (vereinzelte Sektierer ausgenommen) die Gleichberechtigung nicht weit genug geht - etwa wenn weibliche und männliche Neonazis vor Gericht unterschiedlich behandelt werden. Auch was den weltanschaulichen Hintergrund angeht, sind die beiden Bewegungen natürlich nicht miteinander zu vergleichen. Trotzdem erscheint mir, wenn ich so etwas lese, einmal mehr eine deutliche Abgrenzung (bzw. eine klare Frontstellung) gegenüber diesen Radikalen sinnvoll. In den letzten Jahren musste ich wiederholt die Erfahrung machen, dass sogar Selbstverständlichkeiten ab und zu noch einmal explizit gesagt werden müssen.

Zum selben Thema siehe auch den älteren Beitrag Braune Schwestern des Deuschlandradios.

Montag, April 04, 2011

Stefan Niggemeier analysiert Medienhetze auf Kachelmann

Als langjährige “Bunte”-Chefredakteurin weiß Patricia Riekel sicher, dass sie bei der Berichterstattung über den Prozess gegen Jörg Kachelmann den Wahnsinn von Alice Schwarzer nicht übertreffen kann, so sehr sie sich bemüht. Schwarzer könnte inzwischen selbst in der Farbe der Kniestrümpfe des Moderators einen Beleg für seine Frauenverachtung finden (und zwar unabhängig von der Farbe). (...) An Beklopptheit, weiß Patricia Riekel sicher, kann sie ihre Konkurrentin bei der Jagd auf Jörg Kachelmann nicht schlagen. Aber vielleicht an Perfidie.


Hier findet man den vollständigen Beitrag.

Gleichstellungsbeauftragte interviewt Antifeministen – Antifeminist interviewt Gleichstellungsbeauftragte

Am 9. April 2010 wurde die Schweizer Interessengemeinschaft Antifeminismus (IGAF) gegründet und wuchs innerhalb eines Jahres – selbst für ihre Vorsitzenden verblüffend rasant – auf rund 4000 Mitglieder an. Davon sind fast 18 Prozent weiblich. Grund genug für die goslarer Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling, einen der Gründer und Vorsitzenden dieser Vereinigung, René Kuhn, für AGENS ("Mann – Frau – MITeinander") zu interviewen. Danach werden die Rollen getauscht und René Kuhn interviewt Monika Ebeling. Das Ganze ergibt ein erhellendes Wechselspiel auf Augenhöhe, wie es in den letzten Jahrzehnten der Geschlechterdebatte bezeichnenderweise noch nie vorgekommen ist.

Dort herrscht noch immer ideologische Inzucht: Die Feministinnen bestätigen sich höchstens mal gegenseitig und sind danach zufrieden. Selbst die "taz" kann darüber nur noch den Kopf schütteln.

Samstag, April 02, 2011

Medienanwalt Kompa: "Wikipedia bekommt neue Regeln"

Wenn ich meine Erfahrungen mit und Eindrücke von meiner versuchten Mitarbeit an der Wikipedia zusammenfassen sollte, könnte ich zum Beispiel sagen, dass man als Fachmann zu bestimmten Themen oft keine Chance hat, weil man immer wieder auf einen inzestuösen Klüngel extrem ideologisierter Leute stößt, die jeden Neuen mit einer abweichenden Meinung erst einmal massiv angiften, Verbesserungen und Ergänzungen von Beiträgen mit endlosen Edit-Wars und Löschanträgen unmöglich machen (das alles kontinuierlich begleitet von einem ätzenden Diskussionsstil), wobei sich die alten Hasen gegenseitig die Bälle zuschieben. Wer nicht mit dem Strom schwimmt, sieht sich schnell einer Gesprächsatmosphäre ausgesetzt, die an den ganz besonderen Charme von Antifa-Gruppen und sozialistischen Tribunalen erinnert, wobei Abweichlern immer wieder beigebracht wird, dass ihre Ausprägung von "falschem Bewusstsein" fast schon kriminell sei. Der Drang, auch gegenüber Fachleuten unbedingt Recht behalten zu wollen, löscht in der Online-Enzykloädie oft jegliche Spur von auch nur halbwegs akzeptablem Sozialverhalten. Nicks wie "winterreise", "barb" und "schwarze feder" werden hier bei so manchem Insider gruslige Erinnerungen wecken.

Allerdings wurde dieses giftige Gesprächsklima auch für die deutsche Wikipedia selbst immer mehr zu einem immensen Problem. Neue Autoren wurden dadurch massiv abgeschreckt und in Blogs wie diesem berichteten die Menschen stattdessen von ihren katastrophalen Erfahrungen. Oder, wie es der Medienanwalt Markus Kompa wesentlich diplomatischer als ich formuliert:

Viele Neu-Autoren verlassen das Projekt nach kurzem Gastspiel, weil sie von dem nicht durchgehend akademischen Gesprächsklima sowie der als oft als willkürlich handelnd empfundenen Administration abgeschreckt würden. Ihr Leid klagen die verprellten Autoren unter anderem in Meinungsforen, etwa dem Heise-Forum, wo nahezu jeder Beitrag über die Wikipedia zu entsprechender Kundgabe stimuliert.


Das ist nicht allein die persönliche Sichtweise Markus Kampas. Auch der Wiki Watch-Blog etwa berichtet:

Besonders bemerkenswertes Ergebnis der Studie für die deutschsprachige Wikipedia ist: Keine Wikipedia-Community altert schneller. (...) Ein Grund dafür der raue, ja oft bösartige Ton, der in den Diskussionen herrscht, die innerhalb von Wikipedia bei Meinungsverschiedenheiten geführt werden müssen. Selbst ein großer Teil der Administratoren hat, wie die Wiki-Watch-Umfrage vom Herbst 2010 zeigte, keinen Spaß mehr an der Editoren-Tätigkeit. Notwendig wäre ein konsequentes Durchgreifen gegen eine kleine Gruppe aggressiver “poisonous people”.


Der "Mangel insbesondere an Fachautoren" stelle mittlerweile ein internationales Problem dar, erklärt Kampa weiter. Das will ich gerne glauben: Darauf dass ich zum Beispiel in einem derartigen Umfeld noch einmal an Beiträgen über meine Fachgebiete mitwirke, kann man lange warten (und ich gehe fest davon aus, dass dies von den Wikipedia-Ideologen auch so gewollt ist). Wie Kampa aber auch berichtet, habe die Hauptversammlung der Admins der deutschsprachigen Wikipedia aufgrund dieser unhaltbaren Situation nun eine eigentlich längst überfällige Reform der Wikipedia-Regeln beschlossen.

Einige Auszüge aus Kampas Darstellung dieser neuen Regeln:

Die bislang nach häufig nach Gutsherrenart durchgeführten Administrationsentscheidungen, die nicht selten durch Konspiration im Chat oder sonstiger Weise beeinflusst wurden, soll nun durch ein geordnetes Verfahren ersetzt und damit erstmals verrechtlicht werden. So soll etwa künftig die Zuständigkeit vom Admins im Vorhinein geregelt sein, während sich bislang persönlich bekannte Admins willkürlich für zuständig erklären konnten. Die essentiellste Forderung, nämlich ein Verbot von Administration bei Befangenheit (z.B. Freundschaft mit einer der Parteien), soll für den jeweiligen Admin sogar mit sofortigem Verlust des Amtes sanktioniert werden.

(...) Unsachliche Faktoren wie langjährige Projektzugehörigkeit und sonstiger „Stallgeruch“ sollen in Sachentscheidungen möglichst keine Rolle mehr spielen. Admin-Abuse wie unsachlichem Verhalten und unsäglicher Kommunikation soll durch eine Beschwerdestelle effizient entgegengewirkt werden.

(...) Diese neuen Admins, für welche die Community bislang noch keine Bezeichnung gefunden hat, sollen neuen Benutzern, die im Streit auf erfahrene Gegner stoßen, einen gleichfalls erfahrenen Mentor zur Seite stellen, der quasi anwaltliche Tätigkeit ausübt und zur Versachlichung meist persönlich aufgeladener Kontroversen beiträgt.


Markus Kampa stellte seinen Artikel gestern online; allerdings hatte ich darauf verzichtet, ihn sofort zu verlinken. Ich hatte da nämlich einen kleinen Verdacht, der sich heute durch folgende Ergänzung des Artikels bestätigt:

UPDATE: War ein Aprilscherz …


(Übrigens auch etwas was von Fachleuten erwartet wird: nicht immer alles, was man irgendwo liest und als Quelle verlinken kann, sofort für bare Münze nehmen ...)

Wir werden also weiterhin mit einer Wikipedia leben müssen, in der statt Experten Ideologen das Wort führen, die aufgrund mangelnder sozialer Kontakte oder einer festen Beschäftigung ausreichend Zeit haben, um sich ins Kadersystem der Wikipedia einzugraben. Und eine oft massiv ideologisierte Sicht der Dinge wird zahllosen gutgläubigen Lesern weiterhin als lexikalische Wahrheit verkauft. Das einzige was man derzeit dagegen tun kann, ist über solche Zustände aufzuklären und so immer weniger Leute dem Wikipedia-Klüngel der "poisonous people" ahnungslos ins Messer laufen zu lassen.

Freitag, April 01, 2011

TV-Dokumentation: Fall Kachelmann wird zum Medienskandal

«Der Fall Kachelmann» heisst der Dok-Film von Hansjürg Zumstein schlicht. Falls wahr ist, was der Filmer suggeriert, dürfte dieser Titel reichlich beschönigend sein. «Der Kachelmann-Skandal» müsste es in diesem Fall heissen. Denn vieles deutet darauf hin, dass dem Wettermoderator der Prozess gemacht wurde wegen der Falschaussage der angeblich Vergewaltigten. Dabei wurde der Fall keineswegs «unter Ausschluss der Öffentlichkeit» abgehandelt, vielmehr sollen die Medien gezielt manipuliert worden sein.


Hier geht es weiter.

Dazu passt ein heute unter anderem vom BILDblog prominent verlinkter offener Brief an Alice Schwarzer, in dem es unter anderem heißt:

Was Sie betreiben, Frau Schwarzer, hat nichts mit Journalismus zu tun. Nicht mal dann, wenn man Ihnen diese Kampagne, die Sie betreiben, als Kommentar oder Meinungsäußerung durchgehen ließe. Sie haben es auf Kachelmann abgesehen, Sie wollen ihn zur Strecke bringen. Sie betreiben eine unerträgliche Vorverurteilung, die der Presserat jedem Provinz-Gerichtsreporter um die Ohren hauen würde. Eine Vorverurteilung, die Sie, beträfe sie das mutmaßliche Opfer, vermutlich sofort wutschnaubend in die nächste Kerner- oder Will- oder Illner-Sendung laufen ließe.

Ich hatte mal so etwas ähnliches wie Respekt vor Ihnen. Inzwischen gehören Sie zu den albernsten Figuren in den deutschen Medien, eine Art weiblicher Franz Josef Wagner. Immer drauf, immer raus mit dem eigenen Weltbild.


Was mich nach wie vor sehr überrascht ist, wie vielen Leuten Alice Schwarzers fragwürdige Praktiken erst jetzt anhand ihrer Berichterstattung über Kachelmann aufzufallen scheinen. Ihr journalistisches Vorgehen, wenn es gegen Männer im allgemeinen geht, war niemals anders, oft sogar noch um einiges übler.

Bundesanstalt: "Mit tödlichen Arbeitsunfällen muss man sich beschäftigen, sobald Frauen betroffen sind"

Einer ähnlichen Logik folgt auch ein Bericht der deutschen Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin aus dem Jahr 2010 über „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2008“. Ihm ist zu entnehmen, dass Arbeitsunfälle zu rund 24 Prozent auf Frauen, zu 76 Prozent aber auf Männer entfallen und dass tödliche Arbeitsunfälle zu neun Prozent Frauen, zu 91 Prozent Männer treffen. Bei den anerkannten Berufskrankheiten liegt der Frauenanteil bei zehn Prozent. Der Bericht hält dazu fest: „Nur etwa jedes elfte Opfer eines tödlichen Arbeitsunfalls ist weiblich, bei den meldepflichtigen Arbeitsunfällen ist es etwa jedes vierte. Dennoch gab es im Jahr 2008 fast 230.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle von Frauen. Grund genug, sich näher mit diesen Unfällen zu beschäftigen.


Die Webjungs berichten; die Website Frauenquote kommentiert.

Aktuelle Studie: "Klischees über Muslime sind widerlegt"

RP-Online berichtet.